- Nochmals zur Geldtheorie-Gang of 8 Popeye und dottore - des Pudels Kern? - R.Deutsch, 28.09.2002, 10:08
Nochmals zur Geldtheorie-Gang of 8 Popeye und dottore - des Pudels Kern?
-->Dottore schreibt:
Damit landen wir doch immer wieder bei bei etwas, das"gesetzt" bzw."verfügt" sein muss, also letztlich einem Festpreis zwischen mindestens zwei Waren bzw. einer Ware und einer Leistung, also einer chartalen Parität. Der Witz beim Chartalgeld ist nicht die Festlegung von irgendetwas als"Geld", sondern dass dieses Geld in einer Parität zu mindestens einem anderem stehen muss, was in Menge oder Umfang ebenfalls fixiert sein muss.
Dieser Argumentation liegt eine Sehnsucht nach einem festen Wert zugrunde. Die Menschen haben offenbar Mühe mit der Vorstellung, dass es so etwas wie einen festen, für alle verbindlichen Wert nicht gibt und nicht geben kann.
Die geniale Lösung des Problems verdanken wir Isaac Newton, der gesagt hat, weil es eine für alle verbindliche Werteinheit nicht geben kann, nehmen wir ein Gewicht als Maßstab. Der Wertmaßstab ist ein Pfund Silber, denn ein Pfund ist für alle ein Pfund. Was das Pfund Silber wert ist, mag jeder für sich selbst bestimmen. Nun schreibt dottore aber zurecht weiter:
Die in Punkt 2 angesprochenen"trade credits" müssen sich auf irgendetwas beziehen, das sich auf etwas anderes bezieht und dies in einem festen Verhältnis, das sich nicht"irgendwie" und ständig neu, da ständig schwankend ergeben kann, sondern das festgelegt sein muss. Danach ist dann alles Weitere ziemlich klar.
Dieses Andere war Gold. Der Preis von Silber wurde in Gramm Gold ausgedrückt und der Preis von Gold in Gramm Silber. Damit wird es möglich Preise auszudrücken, in einem Verhältnis. Aber nun kommt dottores Problem: er kann (wie die meisten Menschen) nicht damit leben, dass dieses Verhältnis irgendwie und ständig schwankend sich ergeben kann, sondern glaubt es müsse (staatlich) festgelegt sein. Also das Verhältnis Gold zu Silber müsse z.B. auf 1:15 staatlich festgelegt sein und genau das ist das große Eingangstor für den Geldbetrug. Auch dieses Verhältnis darf nicht festgelegt werden, sondern muss sich im Markt (freiwillig) ergeben.
Erst wenn wir (400 Jahre nach Newton) wieder neu gelernt haben, dass es so etwas wie einen festen, für alle verbindlich vom Staat festgelegten Wert nicht geben kann und folglich auch kein vom Staat festgelegtes Verhältnis und das wir damit leben müssen, dass dieses Verhältnis sich ständig neu und ständig schwankend ergeben kann, erst dann haben wir wieder freiheitliches Geld, statt staatlichem Betrugsgeld.
Fröhliches Schwanken

gesamter Thread: