- Wochenendseminar - Argumente pro und contra Gold als Währungsmetall - R.Deutsch, 28.09.2002, 08:28
- Re: Ausführliche Argumente - R.Deutsch, 28.09.2002, 09:02
- 5. Konjunktursteuerung durch Defizit Spending kaum möglich? - Bart, 28.09.2002, 09:21
- Re: 5. Konjunktursteuerung durch Defizit Spending kaum möglich? - R.Deutsch, 28.09.2002, 10:21
- Re: Doch!! - Der_Nachtportier_von_Fort-Knox, 28.09.2002, 10:28
- Re: 5. Konjunktursteuerung durch Defizit Spending kaum möglich? - R.Deutsch, 28.09.2002, 10:21
- etwas Contra Gold vergessen: - Denis, 28.09.2002, 09:47
- Re: etwas Contra Gold vergessen: - R.Deutsch, 28.09.2002, 10:13
- Aber dort besonders widerwärtig, weil wir das ja nur machen, um etwas zu - LenzHannover, 30.09.2002, 02:43
- Re: Mensch Lenz... - Tassie Devil, 30.09.2002, 06:09
- Re: Mensch Lenz... - Tassie Devil, 30.09.2002, 06:09
- Aber dort besonders widerwärtig, weil wir das ja nur machen, um etwas zu - LenzHannover, 30.09.2002, 02:43
- Re: etwas Contra Gold vergessen: - R.Deutsch, 28.09.2002, 10:13
- Re: Contra Argument vergessen!! Hallo Herr Deutsch - Der_Nachtportier_von_Fort-Knox, 28.09.2002, 10:24
- Re: Contra Argument vergessen!! Hallo Herr Deutsch - MC Muffin, 28.09.2002, 13:27
- Re: Contra Argument vergessen!! Hallo Herr Deutsch - Der_Nachtportier_von_Fort-Knox, 28.09.2002, 13:38
- Re: Contra Argument vergessen!! Hallo Herr Deutsch - MC Muffin, 28.09.2002, 14:38
- Re: Contra Argument vergessen!! Hallo Herr Deutsch - Der_Nachtportier_von_Fort-Knox, 28.09.2002, 13:38
- Re: Contra Argument vergessen!! Hallo Herr Deutsch - MC Muffin, 28.09.2002, 13:27
- Re: in krisenzeiten... - Der_Nachtportier_von_Fort-Knox, 28.09.2002, 10:34
- Re: Noch ein paar Argumente gegen Gold - R.Deutsch, 28.09.2002, 10:57
Re: Noch ein paar Argumente gegen Gold
-->Den folgenden Text hatte mir Oldy vor einiger Zeit einmal zugesandt. Hochstätter plädiert natürlich klar für staatliches Falschgeld, mit dem die Nazis ja ihr Beschäftigungswunder vollbracht haben. Den Trick kann jeder machen, solange die Leute nicht merken, dass es Falschgeld ist. Mal sehen, wann die Leute es diesmal merken.
Ausschnitt aus Geld und Kredit von Dr. Franz Hochstetter (Seite78)
Gründe für die Untauglichkeit des Goldes als Geld.
Man muß auf die Geschichte zurückgreifen, um sich zu erklären, wie
das Gold als Währungsstoff trotz seiner tauschwirtschaftlichen
Unzulänglichkeit heut noch Anhänger und Verteidiger sogar in nur
theoretisch an dieser Frage interessierten Kreisen findet. Denn es
läßt sich nicht leugnen, daß bis weit über die Mitte des
19.Jahrhunderts hinaus das Gold in der Welt eine wirklich solide
Grundlage für Handelsgeschäfte bot. Arbeitsteilung und
Geldwirtschaft waren noch nicht voll entwickelt, die
Rechtsverhältnisse in den meisten Ländern Europas, geschweige in
den anderen Erdteilen, höchst unsicher. Die Währungen, falls
vorhanden, beschränkten sich auf enge Gebiete. Vor allen war das
Gold damals und noch bis zum Ausbruch des Weltkrieges in der Welt
frei beweglich. (geschrieben 1933) Es wanderte aus Eigennutz dahin,
wo der Gewerbefleiß blühte, wo Exportüberschüsse erzielt wurden.
Das Gold als wirtschaftspolitische Waffe, als Erzeuger
weltwirtschaftlicher Deflationskrisen zu mißbrauchen, dieser
Mißbrauch war damals noch nicht gang und gäbe. Ihm hätten die
starken, noch leidlich auf das Volkswohl bedachten Militärdynastien
Mittel- und Osteuropas Einhalt geboten.
Der Verlauf des Weltkrieges gab dem Gold die Weltherrschaft frei.
Auf feindmächtliche Einwirkung hin hat sich durch den Dawes-Vertrag
1924 auch Deutschland unter Mitwirkung des Reichsbankpräsidenten
Dr. Schacht der Goldmacht unterwerfen müssen, wie fast alle
Teilnehmer des Weltkrieges und wie zahlreiche andere Gebiete der
Erde.( Man merke die vorsichtige Formulierung, das wurde ja während
der Nazizeit in Deutschland geschrieben. Ob allerdings der
Goldwährungsanhänger Schacht dazu gezwungen worden war, ist mehr
als fraglich) Seitdem schleppte sich die deutsche Wirtschaft von
Krise zu Krise. Ein Ende der Not war unter diesem System nicht
abzusehen.
Schwerwiegende Gründe machen das Gold als Währungsgrundlage für
deutsche Verhältnisse wie für alle goldarmen Länder teils höchst
unzweckmäßig, größtenteils unmöglich, wenn nicht zu einer
chronischen Wirtschaftskatastrophe.
1. Gold ist ein Stoff, dessen Vorrat teils von Zufälligkeiten (
Funden, Ergiebigkeit der Minen, Weltnachfrage u. a.) abhängt, teils
vom Gutdünken der seine Produktion bestimmenden Mächte. Beides
verträgt sich weder mit dem Interesse noch mit dem Selbstbewußtsein
eines auf seine Marktfreiheit stolzen Volkes und Staats.
2. Da Deutschland kein Gold produziert, ist es in seinem Bezug vom
Ausland abhängig.
3. Goldwährung ist eine teure Währung, denn jeder Vorrat hieran
belastet die Goldbenützer mit Zinsen, die sich durch eine
Papierwährung ersparen ließen.
4, Da sich in Goldwährungsländern nach dem Goldwert alle Preise
richten, gerät der heimische Preisstand in Abhängigkeit von diesem
unkontrollierbaren Fremdstoff.
5. Auswärtige Mächte, die Gold produzieren oder horten, erlangen
hierdurch sowie dadurch, daß sie andern Ländern Zahlung in Gold
zumuten und hierdurch Einfuhrschwierigkeiten bereiten und durch
Schutzzölle deren Warenausfuhr und Golderwerb behindern, Einfluß
auf die Goldvorräte jener Länder und dadurch indirekt auch auf die
Menge der von der Zentralbank der Wirtschaft zur Verfügung
stellbaren Zahlungsmittel, also auch auf deren wirtschaftliche
Entwicklung. In auf Goldimporte angewiesenen Goldwährungsländern
besteht ein für deren Wirtschaft schädlicher direkter Zusammenhang
zwischen der Zahlungsmittelmenge und dem Außenhandel.
6. Eine Tauschwirtschaft, deren Zahlungsmittelmenge nicht nach dem
Verkehrsbedarf, sondern nach der Goldeinfuhr, d. h. nach dem
Ausfuhrwert bemessen wird, ist krisenanfällig, da die Kaufkraft der
heimischen Währungseinheit nach diesem Gesichtspunkt wechselt,
selbst wenn der Wechselkurs währt.
7. Da außerdem der Weltmarktpreis des Goldes in keiner Weise stabil
ist, schwankt die heimische Kaufkraft des am Gold gemessenen Geldes
sowie der vom Gold abhängige Preisstand in zweifacher Abhängigkeit,
nach der Goldeinfuhr und nach dem Weltmarktpreis des Goldes. Die
Wirtschaft pendelt ständig zwischen Inflation und Deflation. ( und
kommt nie zur Ruhe mit einem festen Preisstand - von mir
hinzugefügt)
8. Die Gefahr einer willkürlich dehnbaren Versorgung mit
Zahlungsmitteln ist unter Goldwährung so groß wie unter der
ungesicherten Papierwährung. Während die letztere die Neigung
besitzt, zu viel Zahlungsmittel in Umlauf zu setzen, also Inflation
zu erzeugen, drängt die Goldwährung zur willkürlichen Verschatzung
der Zahlungsmittel, zur Deflation. Deflation schädigt die
Volksinteressen ungleich stärker als Inflation.
9. Der heute noch hohe Preis des Goldes entspringt einer
Selbsttäuschung, dem Wertwahn, der irrigen Vorstellung, es gäbe
einen Stoff, der „den Wert“ enthält, und Gold enthielte diesen
Stoff oder dies Fluidum. Die Entmünzung des Goldes würde seinen
„Wert“ auf einen Bruchteil des heutigen Preises senken. Die
industrielle Verwendungsmöglichkeit des Goldes ist unbedeutend. (
GESCHRIEBEN 1933 beim Goldpreis von U.S.$ 35.- pro Unze)
10. Die für das reibungslose Funktionieren der Goldwährung
UNERLÄSSLICHE Freizügigkeit des Goldes besteht mindestens seit 1914
nicht mehr und läßt sich, nachdem einmal die Goldhortung als
Tauschverhinderungsmittel erkannt worden ist und angewendet wird,
durch noch so feierlich abgeschlossene internationale Verträge
nicht zuverlässig wieder herstellen.
11. Mit Hilfe einer durch die Großhandels-Indexwährung mit der
Geldzeichensteuer kombinierten Papierwährung lassen sich alle
Gebrechen jeder Währung vermeiden und ALLE Bedingungen erfüllen,
die an ein gutes Tauschmittel gestellt werden müssen.
Das 1924 von Dr. Schacht mit dem Gold noch einmal unternommene
Experiment kam über die Goldkernwährung nicht mehr hinaus. Es
umfaßte von Anfang an den allerdings unfreiwilligen Verzicht auf
das reine Goldprinzip, den Rückgriff auf papierne Banknoten, die
Zufluchtnahme zu knapp und knapper durch Gold und Devisen gedecktem
und deshalb bis 1932/33 mengenmäßig vermindertem Papiergeld,
tatsächlich die völlige Preisgabe seiner Einlösbarkeit, bald auch
die Herabsetzung wenn nicht sogar die Aufhebung der
Deckungsgrenzen....
Soweit die Ausführungen Dr. Hochstetters. Ich möchte dazu noch
bemerken, daß das von 1924 bis 1933 „mengenmäßig verminderte
Papiergeld“ der Weimarer Republik uns die Arbeitslosigkeit und
Hitler und damit den zweiten Weltkrieg bescherte und daß das
Bretton-Woods Experiment einer weltweiten Goldwährung 1971
gescheitert ist und daß die Verantwortlichen noch immer nichts dazu
gelernt haben

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