- Es geht aufwärts... - Tofir, 28.09.2002, 15:59
- Es geht aufwärts...nur nicht für die Anal ysten... - Tofir, 28.09.2002, 16:15
Es geht aufwärts...nur nicht für die Anal ysten...
-->US-Banken könnten gezwungen sein, mehrere Tausend Analysten zu entlassen.
Von Walter Niederberger, New York (Tages Anzeiger Zürich)
Die Investmentbanken stehen vor einem grundlegenden Umbau ihres Geschäfts. Sie sehen sich gezwungen, ihre Analyseabteilungen vom übrigen Bankengeschäft abzukoppeln und auf eine unabhängige Basis zu stellen.
In Gang gesetzt wurde der Umbau durch den New Yorker Generalstaatsanwalt Eliot Spitzer, der am Freitag mit dem grössten US-Finanzinstitut Citigroup über eine entsprechende Grundsatzvereinbarung verhandelte. Mit dem Abkommen sollen mehrere Untersuchungen gegen Salomon Smith Barney, die Investmentbank von Citigroup, bereinigt werden, ohne dass die Fälle vor Gericht landen. Gemäss einem Bericht des «Wall Street Journal» hat Spitzer klar gemacht, dass er auf eine Strafklage verzichtet, wenn das Unternehmen die Interessenkonflikte zwischen Analysten und Investmentbankern mit einem drastischen Schnitt beendet. Die Lösung besteht demzufolge darin, dass Citigroup die Abteilung der Analysten von den Investmenttätigkeiten trennt und zusätzlich «mehrere Hundert Millionen Dollar» an Bussgeld zahlt. Wie die Analysten vom übrigen Bankgeschäft isoliert werden, ist einer der strittigen Punkte. Geprüft werden mehrere Optionen zwischen einer vollständigen Auslagerung bis hin zu einer eigenständigen Geschäftseinheit innerhalb der Muttergesellschaft. Die auch von mehreren Schutzvereinigungen der Aktionäre geforderte Trennung ist gemäss Spitzer der einzige Weg, das Vertrauen der Investoren zurückzugewinnen.
Banken müssen folgen
Citigroup ist angeklagt, mit rosigen Analysen die Aktienkurse angetrieben und mit den derart hochgeschwatzten Unternehmen einträgliche Investmentbeziehungen unterhalten zu haben. Zu den Machenschaften gehörte auch, Firmenchefs mit heissen Aktienemissionen mehr oder weniger zu bestechen. In jedem Fall waren die Kleinanleger die Betrogenen. Neben Citigroup sind auch Credit Suisse First Boston, Merrill Lynch und Goldman Sachs Gegenstand von Untersuchungen.
Der Effort von Eliot Spitzer wird durch die staatliche Börsenaufsicht unterstützt. SEC-Direktor Harvey Pitt plant, nächste Woche mit einem breiten Änderungskatalog an die Ã-ffentlichkeit zu treten. Auch er verlangt eine Trennung von Analyse und Investment. Zusätzlich will er die für den Börsengang neuer Unternehmen zuständige Abteilung vom übrigen Bankgeschäft lösen, und er verlangt, dass Firmenchefs ihrem Verwaltungsrat bekannt geben, ob sie von billigen Aktienzuteilungen profitiert haben. Spitzer forderte die Verwalter der grossen Pensionskassen auf, die den Managern zugehaltenen Aktiengewinne zu Gunsten der Anleger zurückzufordern.
Kommt es zu einer Einigung, so dürften die anderen Banken an der Wallstreet gezwungen sein, dem Vorbild von Citigroup zu folgen. Die Einnahmen aus dem Investmentgeschäft sind in diesem Jahr um 40 bis 50 Prozent gefallen, weshalb die Banken gezwungen sein dürften, die Analysebudgets in der gleichen Grössenordnung zu kürzen. Müssen sie zusätzlich die Verlust bringenden Abteilungen auslagern, sind Entlassungen kaum zu vermeiden.
...die aaaarmen Anal ysten - was soll denn bloss aus ihnen werden...?!
tofir

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