- Aba die Rente is sischa... - Tassie Devil, 29.09.2002, 17:49
Aba die Rente is sischa...
-->"Zuwanderung bringt erst nach 25 Jahren Gewinn"
Neue Studie des Bielefelder Sozialwissenschaftlers Herwig Birg
Von Jochen Kummer
Berlin - Die Zuwanderung nach Deutschland und die Einbürgerung sind weiterhin heftig umstritten. Die Parteivorsitzende der Grünen, Claudia Roth, hat nach der Bundestagswahl ein neues Wählerreservoir entdeckt: die Türken, die auch die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen und somit in Deutschland wahlberechtigt sind. Knapp 500.000 sind es schon. 60 Prozent von ihnen haben vorigen Sonntag SPD gewählt, 22 Prozent die Grünen, berichtete die türkische Zeitung"Sabah". Und"Milliyet" jubelte:"Die Türken haben ihre Stimmenkraft gezeigt."
Die rot-grüne Koalition hat von ihrer Reform profitiert, die die Erlangung der deutschen Staatsbürgerschaft erleichtert. Die Grünen, so Parteichefin Roth, wollen sich jetzt dafür einsetzen, dass noch mehr Ausländer als bisher in den Genuss der doppelten Staatsbürgerschaft kommen.
Die Union dagegen, die allenfalls von den verbleibenden 18 Prozent Türken mit deutschem Pass gewählt worden ist, verweist auf ein brisantes Gutachten über die Kosten von Zuwanderung und Integration: Danach bringen Zuwanderer dem deutschen Staat nur bei langer Aufenthaltsdauer finanziellen Nutzen. Erst ab einem Aufenthalt von 25 und mehr Jahren in Deutschland sind die geleisteten Zahlungen der Zuwanderer höher als die empfangenen. In all den Jahren vorher ergibt sich bei der Umverteilung von Einheimischen zu Zugewanderten ein finanzieller Überschuss zu Gunsten der Zugewanderten.
Das hat einer der international angesehensten Wissenschaftler errechnet: Professor Herwig Birg vom Institut für Bevölkerungsforschung und Sozialpolitik der Universität Bielefeld, der auch von der UNO zu Rate gezogen wird."Ein wesentlicher Grund für die Umverteilung von Einheimischen zu Zugewanderten ist die bei den Zuwanderern wesentlich höhere Arbeitslosenhilfe-Bezugsquote und der Unterschied bei der Sozialhilfe-Quote".
Der Professor hat die Kalkulation 2001 in einem Gutachten durchgerechnet. Das Resultat des"Umverteilungseffekts": Ein Zuwanderer, der bis zu zehn Jahre bleibt, kostet jedes Jahr 2368 Euro. Ein Zuwanderer, der zehn bis 25 Jahre bleibt, kostet jedes Jahr immerhin noch 1331 Euro. Birg stellt unter dem Strich fest: Nur bei einer langen Aufenthaltsdauer von 25 Jahren und mehr ergibt sich ein Überschuss der geleisteten gegenüber den empfangenen Zahlungen von 854 Euro pro Jahr.
In Deutschland lebt laut Statistischem Bundesamt aber nur ein Viertel der Ausländer 25 Jahre und länger in Deutschland: 1,77 Millionen von insgesamt 7,3 Millionen Ausländern (Stand: 31.12. 2000). Das heißt: Nach Birgs Berechnung empfangen daher 5,5 Millionen Ausländer mehr Zahlungen, als sie leisten.
Das ergibt nach den Unterlagen des Statistischen Bundesamtes: 3,3 Millionen der ausländischen Wohnbevölkerung leben bis zu zehn Jahre hier. Sie kosten somit pro Jahr 7,8 Milliarden Euro. 2,2 Millionen Ausländer halten sich seit zehn bis 25 Jahren hier auf. Sie kosten pro Jahr 2,9 Milliarden Euro.
Wie kommt Birg auf diese Summen? Auf der Einnahmenseite werden die von den Zuwanderern geleisteten Zahlungen in die Sozialversicherung sowie die Steuern berücksichtigt. Auf der Ausgabenseite werden einbezogen: die Auszahlungen der Krankenversicherung, die Barwerte der späteren Leistungsansprüche bei Renten- und Pflegeversicherung, ferner die Ausgaben der Arbeitslosenversicherung und anderer Sozialausgaben. Außerdem steuerfinanzierte Infrastruktur, die bei einer Zuwanderung ausgebaut werden muss.
ACS - DIE WELT 29.09.2002

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