- Börsen am Morgen: Gewinner verzweifelt gesucht - --- ELLI ---, 30.09.2002, 12:41
- Re: Es sieht sehr, sehr schlecht aus, wirklich! - dottore, 30.09.2002, 13:10
- Re: Es sieht sehr, sehr schlecht aus, wirklich! - Euklid, 30.09.2002, 13:19
- Re: Mal DIE Teufel nicht auch noch an die Wand. Dort lodert's eh schon (owT) - dottore, 30.09.2002, 14:56
- Re: Es sieht sehr, sehr schlecht aus, wirklich! / Update - ---- ELLI ----, 30.09.2002, 13:30
- Re: Es sieht sehr, sehr schlecht aus, wirklich! / Update - Euklid, 30.09.2002, 13:34
- Re: ich hoffe, dass ist mit den Arabern abgesprochen! - kingsolomon, 30.09.2002, 17:57
- Re: ich hoffe, dass ist mit den Arabern abgesprochen! - Euklid, 30.09.2002, 18:23
- Re: ich hoffe, dass ist mit den Arabern abgesprochen! - PuppetMaster, 30.09.2002, 18:41
- Re: ich hoffe, dass ist mit den Arabern abgesprochen! - Euklid, 30.09.2002, 18:23
- Re: ich hoffe, dass ist mit den Arabern abgesprochen! - kingsolomon, 30.09.2002, 17:57
- Toll - dann komm ich auch wieder mal zum Zug -))... - Wolfgang, 30.09.2002, 13:35
- Update veröffentlicht? Welcher Link? Hätt ich auch gerne gelesen! (owT) - Wal Buchenberg, 30.09.2002, 13:44
- Re: Dazu passt: Ab heute"Aktion Optimismus" bei n-tv (zum Schreien;-)))) - monopoly, 30.09.2002, 14:00
- Re: Es sieht sehr, sehr schlecht aus, wirklich! / Update - Euklid, 30.09.2002, 13:34
- Re: aber dottore... - Der_Nachtportier_von_Fort-Knox, 30.09.2002, 14:37
- Re: Eben! Je breiter die Front, umso schneller wird sie brechen (siehe WK II) (owT) - dottore, 30.09.2002, 14:52
- Re: dazu nächsten Sonntag Brasilienwahl + Schuldenmoratorium? - monopoly, 30.09.2002, 15:07
- Keine Bange Lula wird siegen und mit ihm fallden die Bonds auf 20:-) - nasdaq, 01.10.2002, 01:54
- Re: aber dottore... / Nachtportier - ---- ELLI ----, 30.09.2002, 15:07
- Re: Es sieht sehr, sehr schlecht aus, wirklich! - Euklid, 30.09.2002, 13:19
- Re: Es sieht sehr, sehr schlecht aus, wirklich! - dottore, 30.09.2002, 13:10
Re: dazu nächsten Sonntag Brasilienwahl + Schuldenmoratorium?
-->>http://de.news.yahoo.com/020929/71/2zfx9.html
Lulas vierter Anlauf zum Präsidentenamt Brasiliens
- Von Lars Borchert -
Frankfurt/Sao Paulo (Reuters) - Über zwei Jahrzehnte haben viele Brasilianer in Lula einen gefährlichen Linksradikalen gesehen, der die wirtschaftliche Stabilität ihres Landes untergräbt. Auch heute stehen dem 56-jährigen Anwärter auf das Präsidentenamt, der mit bürgerlichem ANZEIGE
Namen Luiz Inacio da Silva heißt, viele seiner Landsleute aber vor allem die Anleger skeptisch gegenüber. Dabei liegt der gelernte Schlosser, der am 6. Oktober bereits zum vierten Mal für dieses Amt kandidiert, in allen Umfragen mit über 40 Prozent weit vor seinen Mitstreitern.
Lula, was auf Deutsch"Tintenfisch" heißt, ist kein typischer Vertreter der politischen Landschaft Brasiliens. Anders als viele vorherige Präsidenten der größten Volkswirtschaft Lateinamerikas ist der vierfache Vater nicht von aristokratischer Herkunft sondern wurde als Kind armer Eltern im Bundesstaat Pernambuco im Nordosten des Landes geboren. Als Kind kam er mit seiner Familie in die Millionenmetropole Sao Paulo und arbeitete später in der Metallindustrie.
1985 führte er als Gewerkschaftsboss der Metallarbeiter tausende seiner Kollegen in einen Streik, der unter anderem Auslöser für eine friedliche Rückkehr Brasilien zur Demokratie war, nachdem das Land über Jahrzehnte von einem Militärregime regiert worden war. Bereits 1980 war der Mann mit dem mittlerweile ergrauten Bart an der Gründung der Arbeiterpartei PT (Partido dos Trabalhadores) beteiligt. Und der Bart ist es Lula zufolge auch gewesen, der - damals noch tiefschwarz und buschig - verhindert haben soll, dass er 1989 bei seiner ersten Kandidatur zum Präsidenten gewählt wurde."Die Menschen haben immer geglaubt, dass jeder, der einen Bart trägt, ein Kommunist sein muss."
1994 und 1998 verlor er dann gegen den noch amtierenden Präsidenten Fernando Henrique Cardoso, obwohl er auch bei diesen Wahlen in den Umfragen deutlich vorne gelegen hatte. Politikwissenschaftler sehen seine ärmliche Herkunft in einem Land, in dem 25 Prozent der Bevölkerung mit weniger als zwei Dollar pro Tag auskommen müssen, als einen der Hauptgründe für seine bisherigen Niederlagen."In vielerlei Hinsicht wählen ihn die ganz armen Leute nicht. Sie glauben nicht, dass einer von ihnen tatsächlich Präsident von Brasilien werden sollte", sagt Riordan Roett, Experte für Lateinamerikanistik in den USA.
Bei den vergangenen Wahlen mobilisierte Lula besonders die Volkswirte und Wirtschaftsgrößen gegen sich, als er die Umkehrung der Privatisierungen von Staatsunternehmen und eine Umstrukturierung des Schuldenbergs forderte. Im Wahlkampf 1994 stritt er sogar für eine komplette Abkehr von der Geldpolitik des Internationalen Währungsfonds (IWF).
Mittlerweile haben seine Wahlkampfstrategen ihm ein gemäßigteres Image verpasst."Lula Light" sagen die Brasilianer schmunzelnd, wenn sie den ehemaligen Arbeiter im Anzug sehen."Light" kommt auch Lulas neues Programm daher, das die Einhaltung des vom IWF geforderten Schuldendienstes vorsieht. Allerdings will er bessere Konditionen für Brasilien aushandeln. Er ist weiter gegen die Privatisierung von Staatsunternehmen, spricht aber von notwendigen Kooperationen mit dem privaten Sektor."Der weiße Bart bedeutet Reife", sagt Lula.
Jüngsten Erhebungen zufolge hat der"ewige Lula", wie einige seiner Landsleute mit Blick auf seine vierte Kandidatur sagen, seinen Vorsprung in der Wählergunst deutlich ausbauen können. Einer der jüngsten Umfragen zufolge legte der Kandidat der Arbeiterpartei um zwei Prozentpunkte von 39 auf 41 Prozent zu. Aber in dem Ausmaß wie Lulas Beliebtheit steigt, fallen die Barometer an den Finanzmärkten. Anleger befürchten, bei einem Wahlsieg Lulas stehe das Ende der Haushaltsdisziplin und des Schuldendienstes bevor. Die Landeswährung Real befindet sich rund eine Woche vor der Wahl auf dem niedrigsten Stand seit ihrer Einführung 1994, der Aktienindex Bovespa ist auf seit 1999 nicht mehr gesehene Tiefstände gefallen. Und da die Investoren einen Staatsbankrott befürchten, stürzen die Kurse der Staatsanleihen ebenfalls ab.
Dabei steht der Internationale Währungsfonds einem Wahlsieg Lulas nach eigenem Bekunden gelassen gegenüber. Erst vor wenigen Wochen hat der IWF dem Land, das mit 260 Milliarden Dollar verschuldet ist, einen Kredit in der Rekordhöhe von 30,4 Milliarden Dollar gewährt. Den Einbruch an den Finanzmärkten bezeichnet IWF-Direktor Claudio Loser als Überreaktion auf die politische Unsicherheit in Brasilien. Auch der Präsident der Weltbank, James Wolfensohn, sieht den Wahlen optimistisch entgegen. Brasilien werde auch dann weiter seinen Schuldendienst leisten, wenn Lula die Wahl im Oktober gewinnt, sagt Wolfensohn.

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