- (verspätete) Meldungen am Morgen - ---- ELLI ----, 01.10.2002, 14:12
(verspätete) Meldungen am Morgen
--> ~ Der DZ BANK Euroindikator ist im September gegenüber dem Vormonat um 0,5%
und damit erneut deutlich auf jetzt 104,3 Punkte gefallen. Auch die Veränderungsrate
gegenüber dem Vorjahr liegt mit -0,1% wieder im negativen Bereich.
Zwar notiert dieser Wert immer noch deutlich über den Tiefständen vom Herbst
2001, doch ist mit dem vierten Rückgang in Folge der seit Jahresanfang bestehende
Aufwärtstrend eindeutig unterbrochen worden.
~ In der ersten Runde der Koalitionsverhandlungen haben sich SPD und Grüne auf
einen harten Haushalts-Sparkurs ohne Steuererhöhungen geeinigt.
~ EZB-Chefvolkswirt Issing sieht gute Chancen für ein verstärktes Wachstum in der
Euro-Zone im Jahr 2003. Der Optimismus werde durch das erwartete starke Anziehen
der Binnennachfrage genährt. Die aktuelle Wachstumsrate von 0,5% sollte
dann übertroffen werden.
~ EZB-Vizepräsident Pap ademos rechnet damit, dass die Eurozone im kommenden
Jahr ihr Potenzialwachstum von 2,5% erreichen wird. Eine entgegenkommende
Geld- und Fiskalpolitik werde diese Entwicklung unterstützen.
~ Gestern Abend sind die Reuters Einkaufsmanager-Indices für Eurozone September
veröffentlicht wurden. Beiden fielen überraschend stark unter der Marke von 50 Punkten, was ein
rückläufiges Wirtschaftswachstum signalisiert. Der Index für EU-12 fiel auf 48,9 von 50,8 im August und
damit erstmals seit sieben Monaten wieder unter die Marke von 50 Punkten. Für Deutschland fiel der In-dex
auf noch niedrigeres Niveau — 46,0 von 49,1, das ist der stärkste Rückgang seit Januar. Bemerkenswert
ist hier die Rückgang der Teilkomponente Produktion von 51,4 auf 44,3.
~ Die vorläufigen Eurostat-Schätzungen der Verbraucherpreise in Eurozone für September ergaben einen
Anstieg der Teuerungsrate um 2,2% gg. Vj. im Vergleich zu 2,1 im August. Die Vorausschätzung basiert auf
Daten aus Deutschland und Italien und berücksichtigt auch die Entwicklung der Ã-lpreise. Eine detaillierte
Gliederung liegt nicht vor, die früher veröffentlichten nationalen Daten zeigen an, daß für den Anstieg ins-besondere
die Ã-l-, Nahrungsmittel- und Dienstleistungspreise verantwortlich sind.
~ „Gemischte“ Sentiment-Daten kamen gestern aus Skandinavien. In Schweden ist das Verbrauchervertrauen
in September von 9,1 auf 8,3 gefallen. Die sich verschlechterten Einschätzungen der zukünftigen
Finanzsituation bei den privaten Haushalten haben zu diesem Rückgang beigetragen. Das Geschäftsklima
konnte sich dagegen im gleichen Monat deutlich verbessern. Es stieg überraschend auf —11 von —15 im
August. Grund für den Anstieg sind die verbesserten Auftragserwartungen.
~ In Dänemark ist im September
das Sentiment im verarbeitenden Gewerbe leicht gefallen und zwar von —8 auf —10. Hier belastete die
schlechtere Einschätzung der Lagerbestände und Auftragseingänge.
~ Nach Aussage von SNB-Mitglied Blattner würde die Notenbank einen Euro-Kurs bei
1,50 CHF begrüßen. Dies sei aber kein Ziel der Geldpolitik. Es sei vorerst damit zu
rechnen, dass der Kurs bei 1,46-1,48 CHF je Euro bleibe.
~ Der Volumen der Konsumentenkredite in Großbritannien ist im August erneut gestiegen. Ermutigt durch
die niedrigsten Zinssätze für Darlehen seit 38 Jahren nahmen die Konsumenten in Großbritannien erneut
mehr Kredite auf. Die Konsumentenkredite erhöhten sich im August um 1,99 Mrd. Pfund (1,94 Mrd. Juli).
Allein 812 Millionen Pfund wurden dabei über die Nutzung von Kreditlimits auf Kreditkarten getätigt während
die Anzahl der neu aufgenommenen Hypothekenkredite im August leicht auf 108 Tds. (118 Tds. im
Juli) zurückging. Die Geldmenge M0 stieg im September nach einem 0,7% Anstieg im August um 0,2 %
gg. Vm. (8,1% gg. Vj.).
~ Das prominenteste Opfer der Kabinettsumbildung in Japan ist der Minister für die Finanzaufsicht (FSA)
Hakuo Yanagisawa, dessen Aufgabengebiet von nun an vom Wirtschaftsminister Heizo Takenaka mit übernommen
wird. Die Demission Yanagisawas hängt mit dessen Weigerung zusammen, die Bereitstellung öffentlicher
Mittel zur Finanzsektorstabilisierung in Erwägung zu ziehen. Es mehren sich die Stimmen (zuletzt
die Bank von Japan im Zusammenhang mit ihrer Entscheidung, demnächst Beteiligungen von Banken zu
kaufen), die dies für notwendig erachten und der FSA vorwerfen, ein zu rosiges Bild von den Risiken im Finanzsektor
(Stichwort: notleidende Kredite) zu zeichnen. Die Wahrscheinlichkeit von öffentlichen Unterstützungmaßnahmen
— welcher Art auch immer — zugunsten des Finanzsektors ist damit gestiegen.
~ Unerwartet stark ist der US Chicago-Einkaufsmanager Index im September gefallen. Nach 54,9 im August
fiel der Index auf 48,1 und ist jetzt auf tiefstem Niveau seit Januar (45,1). Die am stärksten zukunftsorientierte
Komponente — Auftragseingänge ging auf 49,1 vs. 55,8 zurück, die Produktion fiel auf 52,8. Die
einzige Teilkomponente, die nach oben zeigte, war die Beschäftigung (46,6 vs. 44,6).
~ 80% der von der National Association for Business Economics (NABE) befragten
US-Unternehmensvolkswirte erwarten keine Leitzinssenkung der Fed.
~ Der japanische Tankanbericht, der bekannteste japanische Stimmungsindikator der quartalsweise von der
japanischen Notenbank bekannt gegeben wird, hat sich leicht von —18 auf —14 verbessert. Ein negativer
Wert bedeutet, dass die Anzahl der Pessimisten die Anzahl der Optimisten immer noch übersteigt. Damit
bleiben die japanischen Unternehmer jetzt bereits seit sieben Quartalen in Folge eher pessimistisch. Im Juni
hatte sich noch eine Verbesserung von 20 Punkten ergeben. Damit scheinen sich die konjunkturellen
Auftriebskräfte abgeschwächt zu haben.
~ Die Tankan-Umfrage ergab auch, dass die japanischen Großunternehmen (zumeist
Exporteure) im Fiskaljahr 2002/2003 mit einem durchschnittlichen Dollar-Yen-Kurs
von 122,70 JPY rechnen. Im zweiten Quartal war noch mit einem Wert von 125,73
JPY kalkuliert worden.

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