- Arundhati Roy, Fräulein Merkel - @Praxedis - Turon, 03.10.2002, 08:48
- Hut ab vor diesem wachen Geist - husky, 03.10.2002, 09:29
- Danke Turon ;-) - stocksorcerer, 03.10.2002, 12:06
Arundhati Roy, Fräulein Merkel - @Praxedis
-->Der Artikel von Roy ist eine Sternstunde der Medien - immerhin versucht
irgendjemand - ab und zu zumindest, daß Thema so anzugehen wie er es eigentlich
angepackt werden sollte.
Zunächst einmal muß klar genau das unterstrichen werden, was Roy klar wiedergibt. Die Haltung der amerikanischer Regierung und ihrer Schattensregierung - ist nichts weiter als eine gekonnte Massenmanipulation, auf die - so bedauernswert es nun ist - Viele Menschen - egal wie gebildet
sie nun mal sind - reinfallen.
Die Massenverleumdung des Themas wundert mich nun mal überhaupt nicht. Nichts beherrscht der Westeuropäer besser heutzutage, als nicht zu glauben, daß eine
westliche Macht - die bis heute immer bestens verstanden hat, die Menschen für
sich zu mobilisieren, weil sie scheinbar Freiheit, Individualismus und
Demokratie förderte - plötzlich um einige Oktaven höher die Stimme erhebt.
Heute will Amerika - die sich in Freiheit, Individualismus und Demokratiefeder schmückt - von allen Westmenschen eine Art Glaubensbekenntnis.
Wer nicht mit uns ist, ist gegen uns lautet die Devise.
Wenn ich Hand aufs Herz legen sollte - mir war schon längst vor 11.9 klar, daß
aus Amerika neuer Wind weht. Wer Stück für Stück sämtliche Umsatzwarnungen
der Amerikaner seit Mai 2000 bis 11.09.01 beherzigt hat, wer auch weiß wovon
diese Nation eigentlich lebt, und was es bedeutet überhaupt Amerikaner zu sein,
und in Amerika zu leben - als einfacher Mensch - mit seinen Problemen, wie: Finanzierung von Zahnersatz, Organtransplantation, bzw. Krebserkrankung in der Familie - der weiß in etwa, wie viel die amerikanische Freiheit wirklich kostet.
Sie kostet Selbstaufgabe. Genau das weiß aber auch die amerikanische Regierung,
und sie denkt sich einfach scheinbar - man kann mit massiver Lügenverbreitung,
Ängsteschüren die Welt dazu aufrufen an der Seite der Amerikaner zu stehen.
Genau das aber verdient im geschäftlichen Leben Amerika nicht. Sie ist ein
Schuldner der Welt - der größte überhaupt - und fordert Beistand. Während die Seifenblasen der New Economy eine nach den anderen platzen, hat Amerika keine
andere Wahl, als ihre Gläubiger und gleichzeitig NATO-Verbündete unter einen
Hut zu bringen - um einen Krieg gegen Andersdenkende, Andersglaubende, und Andershandelnde zu führen.
Mit der Schuß an Energie, mit der sie das tut - ist sie eben nicht mit Faschismus nur vergleichbar - es ist der amerikanischer Religions-faschismus.
Um das wiederum zu beweisen, daß es so ist, muß man Persönlichkeiten wie Hitler,
Hussein, Stalin Punkt für Punkt studieren. Alle drei forderten von ihrer Nation
bedingungslosen Vertrauensvorschuß. Tut Amerika auch. Alle drei machten sich Mühe selbst ein starkes Imperium aufzubauen, bzw. bestehendes zu sichern.
Tut Amerika auch. Alle drei kämpften konspirativ gegen eine unsichtbare Bedrohung - Stalin gegen Kapitalismus, Hitler gegen das Judentum, und Hussein
gegen das Ã-lkartell.
Um was den genau kämpft Amerika seit nun genau 50 Jahren? Daß Faschisten sich um
Interessen anderen etnischen Gruppen jemals kümmern würden - weil es besonders
sozial ist - das kauft doch ernsthaft Niemand in diesem Forum ab - bis auf eventuell Ralf in Frama-Forum.
Ein Mensch bei gesunden Verstand darf hier und da mal nachhaken, hinterfragen
ohne gleich als Antiirgendetwas bezeichnet zu werden. Wenn jedoch dieser Regel
einmal gebrochen wird - und diese Regel ist nun mal gebrochen - haben wir
es mit einem neuen Erscheinungsbild der"guter Macht" zu tun. Die"gute
Macht" zwingt uns zu glauben, daß ihre alten Verdienste ausreichend sind,
um ihr den Unfehlbarkeitsstatus zu verleihen, an dem nicht mehr gerüttelt werden darf weder rückwirkend noch auf Gegenwart und auch die Zukunft bezogen.
Es fehlt uns schwer zu glauben, daß eine Gesellschaft, die ja angeblich immer Gutes tat, plötzlich nur noch Falsches tut. Jeder von uns führt in gewissen Sinne mit sich selbst ein Gewissenskonflikt.
Ich persönlich habe dagegen kein bißchen Gewissenskonflikt, wenn ich
als verschriener Antiamerikaner, die Amerikaner als Schöpfer der globalen Neofaschismus ansehe. Weder hasse ich das amerikanische Volk, und ich hasse
auch nicht seine Errungenschaften - aber was ich wirklich an den Menschen
hasse, ist der völlig verkommener Megadillentatismus der in einer unmöglicher Konstellation opportunistisch darüberhinweg sieht, daß ähnliche Gesellschaftsformen sinnlos Menschenleben vergeudet haben.
Daß es wirtschaftlich notwendig ist, daß sehe ich ein. Amerika braucht den
Krieg und da mag sie vor"Errungenschaften des A.Hitler in Sachen totaler Krieg"
keinen Halt mehr machen.
Wozu denn auch? Wer dies in Frage stellt, ist halt nun mal beschissener Antiamerikaner, ein Mensch, der den Tod verdient.
Die Ereignisse nach dem 11.09.01 sind der Stoff, aus dem Faschismus entsteht,
oder sich herauskristalisiert. Sie sind aber auch der Stoff, an dem man eine
Studie der Naivität der Menschen bestens ableiten kann. Da sehen wir zum Beispiel Frau Merkel. Sie war schon vor Jahren an bodenloser Naivität
kaum zu unterbieten - und seit gestern wissen wir spätestens, daß sie
darin nicht unterboten werden kann.
Frei nach Frau Merkel: man muß in den Irak Herr Schröder, um das kaputte
Verhältnis zu USA wiederherzustellen. Da soll noch einer sagen, die CDU
geht in ihrer Politik nicht über Leichen. Tja - Frau Merkel - Glückwunsch -
der wissenschaftlicher Beweis, daß man eben nicht blond sein muß - um vollkommen verblödet zu sein - ist Ihnen geglückt. Meinen Glückwunsch.
Ersten Platz würden Sie in einem Wettbwerb dadurch belegen - und als
Preis wäre ein Geschichtsbuch mit wenig Bilder, und Kleindruck
nötig - (würde aber höchstwahrscheinlich in Bücherregal verstauben).
Gruß.

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