- Plädoyer für den Staat, wider den libertären Gedanken - Bumbatschi Baratschi, 11.10.2002, 17:50
- Re: Plädoyer für den besseren Staat - Aldibroker, 11.10.2002, 18:47
- Re: Plädoyer für den besseren Staat - Euklid, 11.10.2002, 20:03
- der Zehnte - Aldibroker, 12.10.2002, 20:04
- Re: der Zehnte - Campo, 12.10.2002, 20:43
- Re: der Zehnte von Papa Aldi und die Hälfte vom Ketzer Baldur - Baldur der Ketzer, 12.10.2002, 21:01
- Altern und das Krankwerden macht und so richtig kaputt und demotiviert - Aldibroker, 12.10.2002, 22:49
- Re: Das ist der Stoff... - Tassie Devil, 13.10.2002, 00:31
- Re: Sesam, öffne Dich - die eierlegende Wollmilchsau trabt heran, die Lösung - Baldur der Ketzer, 13.10.2002, 00:50
- Kranksein Bürgerpflicht? - le chat, 13.10.2002, 11:44
- Re: Kranksein Bürgerpflicht? -ich hab die gleiche Mail bekommen -Gruß OOO -owT - 000, 13.10.2002, 16:25
- @Baldur: Be positiv, be optimistic: Militaerisch-Pharmazeutischer Komplex. Wie - Josef, 13.10.2002, 12:15
- die eierlegende Wollmilchsau wird immer noch gesucht - Aldibroker, 13.10.2002, 14:26
- Re: die eierlegende Wollmilchsau wird immer noch gesucht - Baldur der Ketzer, 13.10.2002, 17:41
- Kranksein Bürgerpflicht? - le chat, 13.10.2002, 11:44
- Altern und das Krankwerden macht und so richtig kaputt und demotiviert - Aldibroker, 12.10.2002, 22:49
- der Zehnte - Aldibroker, 12.10.2002, 20:04
- Re: Plädoyer für den besseren Staat - Bumbatschi Baratschi, 11.10.2002, 20:55
- Re: Plädoyer für den besseren Staat - Euklid, 11.10.2002, 20:03
- Den Staat durchschaut: - mguder, 11.10.2002, 19:04
- Re: Den Staat durchschaut: - Bumbatschi Baratschi, 11.10.2002, 21:09
- Re: Den Staat durchschaut: - apoll, 12.10.2002, 16:45
- Re: Der Staat, das sind wir doch alle... - Tassie Devil, 12.10.2002, 17:38
- Re: Der Staat, das sind wir doch alle... - apoll, 12.10.2002, 20:00
- Re: Der Staat, das sind wir doch alle... - Euklid, 13.10.2002, 11:00
- Wirst es zwar nicht wirklich brauchen... - silvereagle, 12.10.2002, 20:56
- Re: Der Staat, das sind... - Bumbatschi Baratschi, 13.10.2002, 20:08
- Re: Das schönste Kind der Demokratie ist die Tyrannis (Plutarch u.a.) (owT) - dottore, 13.10.2002, 20:12
- Schade... - Saint-Just, 14.10.2002, 01:43
- Re: Der Staat, das sind... - Euklid, 13.10.2002, 20:42
- Re: Der Staat, das sind... - Tassie Devil, 14.10.2002, 00:51
- Re: Das schönste Kind der Demokratie ist die Tyrannis (Plutarch u.a.) (owT) - dottore, 13.10.2002, 20:12
- Re: Der Staat, das sind wir doch alle... - apoll, 12.10.2002, 20:00
- Der Staatsglaube als reine Religion - mguder, 13.10.2002, 23:34
- 'Für freie Geister' - Saint-Just, 11.10.2002, 22:37
- Re: Den Staat durchschaut: - Bumbatschi Baratschi, 11.10.2002, 21:09
- Der Staat ist es, der des Morals Abgrund ist - Turon, 12.10.2002, 07:09
- Re: Der Staat ist es, der des Morals Abgrund ist - Euklid, 13.10.2002, 11:10
- Quo Vadis, Domine? - Turon, 12.10.2002, 08:56
- Re: Quo Vadis, Domine? - jetzt kommt mal ein Eimer kaltes Wasser.. - nereus, 12.10.2002, 10:19
- der dezentrale Über-Staat, die Wurzel allen Übels - Baldur der Ketzer, 12.10.2002, 12:20
- Re: Quo Vadis, Domine? - jetzt kommt mal ein Eimer kaltes Wasser.. - Turon, 12.10.2002, 16:16
- Ganz kurz ;) - Turon, 12.10.2002, 17:35
- Re: Ganz kurz ;) - Turon, bitte PC wieder einschalten ;-) - nereus, 13.10.2002, 12:56
- Etwas überrascht... - silvereagle, 13.10.2002, 14:55
- @nereus: Gratuliere! Hervorragend! Das gehoert ins Archiv unter"MACHT" - Josef, 13.10.2002, 16:07
- Ganz genau - Saint-Just, 14.10.2002, 01:48
- Re: Ganz kurz ;) - Turon, bitte PC wieder einschalten ;-) - nereus, 13.10.2002, 12:56
- Re: Quo Vadis, Domine? - Bumbatschi Baratschi, 12.10.2002, 12:27
- Re: Quo Vadis, Domine? - jetzt kommt mal ein Eimer kaltes Wasser.. - nereus, 12.10.2002, 10:19
- Re: Plädoyer für den besseren Staat - Aldibroker, 11.10.2002, 18:47
Plädoyer für den Staat, wider den libertären Gedanken
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<font face="Arial, Helvetica, sans-serif">Auch wenn ich mir wohl das Grollen so
manch einem hier in der Runde zuziehen werde, so möchte ich dennoch gerade
an dieser Stelle ein kurzes Statement für den Staat und gegen alles Libertäre
abgeben. </font>
<font face="Arial, Helvetica, sans-serif">Mir ist aufgefallen, daß in
einigen Äußerungen im Forum sinnvolle Lösungsvorschläge
der gegenwärtigen Staats- bzw. Wirtschaftskrise zu kurz kommen. Sie sind
meist einseitig destruktiv und/oder staatsfeindlich ausgerichtet. Vielmehr sollten
wir uns generell auf das besinnen, was sinnvoll und nötig ist, um eine
negative Zukunft für jeden Einzelnen, aber auch für die gemeinschaftstragende
Institution, den Staat, so gut es geht zu verhindern. </font>
<font face="Arial, Helvetica, sans-serif">Das Verbreiten von Weltuntergangsstimmung,
das darin Suhlen und gegen den"bösen Staat" wettern ist der
Sache nur abträglich, da es eine resignative Stimmung noch verstärkt.
Gerade weil das System in der Krise steckt, ist es um so wichtiger konkrete
Lösungsmöglichkeiten herauszuarbeiten, die den Staat erhalten und
ihn nicht noch weiter zerstören, bzw. in eine totalitäre Auswucherung
hineingleiten lassen. </font>
<font face="Arial, Helvetica, sans-serif">Nur weil es Schwierigkeiten gibt,
heißt das noch lange nicht, daß der Staat vollständig versagt
hat und deshalb am besten ganz abgeschafft werden sollte. Der Staat ist nicht
das Böse oder der Feind schlechthin. Es kommt auf das WIE an. Übermäßige
Kontrolle, sowie Menschen behindernde und unnötige Regeln, sind natürlich
abzulehnen. So manches davon (Stichworte: Überwachungsstaat, übermäßige
Steuern, Sozialabbau...) liegt sicher im Argen. Zurück zur eigenen Scholle
zufordern ohne Staat, wie auch schon mal im Forum vorgetragen wurde, kann ja
wohl nicht die Lösung sein und ist bei einer Bevölkerung von ca. 90
Millionen als absurd zu bezeichnen. </font>
<font face="Arial, Helvetica, sans-serif">Damit jetzt keine Mißverständnisse
entstehen, ich sage damit keineswegs, daß alles in Ordnung ist und das
der Staat alles richtig macht. Ich nehme allerdings mit Verwunderung zur Kenntnis,
daß ein nicht unerheblicher Teil der Forumsrunde gerade mit enthusiastischer
Begeisterung den Niedergang der Wirtschaft und den Kursverfall an den Märkten
begleitet. Anscheinend sind sich einige wohl nicht wirklich im Klaren, was ein
derartig erwartetes Szenario ( z.B. 1929 und schlimmer) für sie bedeuten
würde oder aber sie erhoffen sich davon später vielleicht ihre Vorteile.
Zumindest diese Motivation könnte ich noch verstehen, wenn der eine oder
andere in dem Glauben ist, daß er z.B. seine Haushälterin dann für
einen Bruchteil des aktuellen beschäftigen kann.</font>
<font face="Arial, Helvetica, sans-serif">Die öfter vorgebrachte These,
den Staat als reines Machtinstrument der Mächtigen zu interpretieren, halte
ich für falsch, da nicht differenziert genug. Natürlich fungiert der
Staat in manchem als Werkzeug für die Mächtigen. Das ist aber nur
ein Aspekt und zu eindimensional und Schwarz-Weiß gedacht. Es gibt zahlreiche
Interessengemeinschaften (z.B. Behindertenverbände oder Windkraft-Lobby...),
die durchaus zum Wohle der Gemeinschaft Dinge bewirken. Sie setzen dafür
natürlich ihre Macht ein, entscheidend ist aber, daß sie diese nicht
nur für Ihr eigenes Wohl einsetzen. In diesem Sinne kann Macht auch etwas
Gutes sein. Richtig ist sicher, daß der Einfluß der Mächtigen,
die nur auf ihr Wohl schauen seit längerer Zeit zu groß geworden
ist. Es gilt also, den Staat so zu erneuern, daß der Einfluß solcher
Gruppen und Personen eingeschränkt wird.</font>
<font face="Arial, Helvetica, sans-serif">Überhaupt ist für einen
"guten Staat" der Ausgleich der Machteinflüsse von immenser Wichtigkeit.
Es ist ein weitgehender Machtausgleich möglichst vieler Gesellschaftsgruppen
anzustreben. Daran krankt unser Staat momentan sicherlich. Eine Stärkung
des Föderalismus und der Bürgermitbestimmung sind dafür zwei
Beispiele, die es zu stärken gilt. Es wird nötig sein, die quasi überregionalen
Großkonzerne wieder in eine Staatsgemeinschaft einzugliedern. Der Staat
sollte an allen, für die Gesellschaft elementaren, Positionen präsent
sein, beispielsweise Verkehrsinfrastuktur, Telefon, Arbeitsämter usw. (das
muß nicht immer Monopol bedeuten, heißt aber auch nicht ein generelles
Zurückziehen aus den Bereichen) und sich statt dessen aus den anderen wirtschaftlichen
Dingen möglichst weitreichend heraushalten. Das Ankurbeln der Konjunktur
ist das Gebot der Stunde, wenn nötig auch mit Schulden machen, da Großinvestitionen
in schlechten Zeiten kaum von Privaten angegangen werden (können).</font>
<font face="Arial, Helvetica, sans-serif">Ich setze wie in der Natur auch bei
der Entwicklung des Gemeinwesens auf Evolution und nicht auf Revolution. Dieser
Prozeß muß jetzt einen neuen Wachstumsschub erfahren. Resignation
und Verteufelung spielen nur den Ball revolutionären Schnauzbartträgern
in die Hände.</font>
<font face="Arial, Helvetica, sans-serif">Gruß</font>
<font face="Arial, Helvetica, sans-serif">P.S. Um das öffnen von Schubfächern
zu erleichtern, möchte ich noch hinzufügen, daß ich mich weitgehend
als Freidenker verstehe, ohne eine herkömmliche Rechts-links-oben-unten-Ideologie.</font>
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