- DR MARC FABER - September Highlights (in Stümper-Übersetzung:)) - Toby0909, 12.10.2002, 13:49
- better als translate selber:-) - Ricoletto, 12.10.2002, 14:20
- @toby vielen dank! fuer die wirkl. ausreichend gute uebersetzung (owT) - patrick, 12.10.2002, 15:09
- Re: DR MARC FABER - September Highlights (in Stümper-Übersetzung:)) - QuertreiBär, 12.10.2002, 16:47
- Re: Ich danke auch, lesenswert wie immer.:-) - JLL, 12.10.2002, 20:06
DR MARC FABER - September Highlights (in Stümper-Übersetzung:))
-->Ich habe erwähnt, daß es ein Warnzeichen ist, wenn Aktien schlecht laufen, aber es der Industrie gut geht. Zum Beispiel die Autowerte. Die Autoverkäufe sind aufgrund der 0%Finanzierungen auf einem Hochpunkt, aber Aktien wir GM oder Ford laufen extrem schlecht. Sie sind sogar niedriger als 1990! Der Markt steht den Werten sehr reserviert gegenüber. Und das mit gutem Grund. Bezogen auf den Jahrebericht von GM 2001 hat die Firma aus den Pensionsplänen ungedeckte Verbindlichkeiten von 61 Mrd. Dollar - von 34 Mrd. $ in 1999 kommend (!!) Wenn die Aktienmärkte nicht anspringen, wird das in den nächsten wenigen Jahren noch mehr werden und die Firma müsste zu Lasten der Gewinne massive Einschüsse machen. Aber das ist eher das geringere Problem um das sich der Markt kümmert. Der Markt glaubt einfach nicht an einen beständigen Auto-Boom. Die Autoindustrie verkaufte dieses Jahr mehr als 17 Mio. Fahrzeuge. Damit ist es das vierte Jahr mit mehr als 17 Mio. Fahrzeugen. In 1990 lag der Durchschnitt noch bei 14,6 Mio. Autos. Nach einer Studie, die Autoverkäufe und die „auto-fahr-fähige“ Bevölkerung ins Verhältnis setzt, stieg der Autobesitz von rund 90 % zu Beginn der letzten Dekade auf 99,8 % heute! Zusätzlich sind 2/3 der Autos und Laster auf den US Strassen seit der Mitte der Neunziger gekauft worden. Das reduziert die Ersatzinvestitionen. Auf diese Studie bezogen, könnte es sein, daß die Amerikaner 30 - 50 % weniger Autos p.a. für 4 - 5 Jahre kaufen müssten und die notwendigen Transportkapazitäten wären nicht eingeschränkt.
Aber es gibt noch eine andere Beobachtung im Zusammenhang mit den beiden Firmen. Wären es die einzigen, die unterhalb ihrer 90er-Hochs ständen,wäre es nicht so schlimm. Aber es gibt so viele andere die auch unter oder nur marginal über ihren 90er-Ständen liegen - der Markt induziert, daß irgendetwas absolut beschissenes in der US-Wirtschaft liegt. Wie könnte es auch sein, daß nach der längsten Wirtschaftsexpansion der Geschichte, die von einer sehr milden Rezession in 2001gefolgt wurde, so viele Aktien unterhalb ihrer 90er-Stände liegen.
Adam Barth - PrudentBear.com:
Aktienrückkäufe sind von 3 % in 1972, über 5 % in 1980 auf 50 % der Gewinne in 1998 explodiert. Vor den 80er Jahren wurden über 50 % der Gewinne verwendet um die Eigenkapitalbasis der Unternehmen zu verbessern - in 1998 waren es weniger als 2 %. Anstatt dessen wurden die Gewinne verbraucht um die Aktien zurückzukaufen und somit die stock-options des Top-Managements auszugleichen. Somit wurden die Aktienbesitzer mit einem immer kleiner werdenden Teil Eigenkapital und immer mehr steigenden Schulden stehen gelassen.
National Center for Employee Ownership: die Top 5 Vorstände einer Firma halten ca. 75 % aller offenen Aktienoptionen, die nächsten 50 halten 15 % und alle anderen halten nur 10 %!!
Barth weiter:
DJIA30 - 3,3 Billionen Dollar Verbindlichkeiten, 728 Milliarden Dollar Buchwerte - 218 Milliarden Dollar Goodwill  Netto-Sachanlagen 510 Milliarden Dollar (NUR Goodwill abgezogen!). Somit sind die Netto-Sachanlagen im Dow Jones im Moment mit einem Verhätnis von 6/1 gehebelt. Eine kapitalstruktur die einem Hedgefonds gleich kommt, aber nicht eine gewissenhaft und vernünftig finanzierten Firma.
Nur 10 der 30 DowWerte haben ein geringeres Verhältnis von Verbindlichkeiten / Buchwert von 3 / 1 - nicht eingeschlossen sind die ausserbilanziellen Geschäfte. Das Lieblingskonglomerat GE hat 24 Mrd. $ Sachanlagen - verglichen mit 446 Mrd. $ Verbindlichkeiten - Somit bekommt man für jeden Dollar den man in GE investiert 0.8 $ Sachanlagen und 1,47 $ Verbindlichkeiten. IBM hat 22 Mrd. $ Sachanlagen ggü. 60 Mrd. $ Verbindlichkeiten.
Die massiven Aktienrückkäufe beim 8 - 10 fachen des Buchwertes müssen sich irgendwann schliesslich auswirken.
Dieses Verhältnis spricht dafür, daß in den nächsten jahren der Firmensektor einen Prozess des Schuldenabbaus durchschreiten muss. Auch die Konsumenten müssen ihre Ausgaben kürzen, die in den letzten beiden Jahren nur duch eine Erhöhung der Grundschulden und Konsumkredite aufrecht erhalten wurde. Dieses Schuldenabbauen muss in einer Erhöhung des Aktienangebots oder einer Verringerung der Aktienkäufe enden - oder in einer sehr schmerzhaften Kombination der beiden.
Die Grundschulden sind zuletzt um 600 Mrd. $ PER ANNUM (!!) gestiegen (keine Peanuts im Verhätnis zu 10 Bio. $ GDP) (Quelle: Prudential - Yardeni). Diese Schulden-Exzesse haben die Grundschulden als %Satz aller Nicht-Finanz-Sektor-Schulden auf über 60 % gebracht - von 20 % in 1992. Die Zahl der neuen Häuser betträgt rund 1 Mio. p.a. bei einem durchschnittlichen Preis von leicht unter 200.000 Dollar. Also wenn alle Häuser zu 100 % finanziert werden würden, dann würde man nur rund 200 Mrd. $ Kredite benötigen - was aber passiert mit den anderen 400 Mrd. $? Hiermit werden die Hauspreise inflationiert und konsumiert. Dies kann eine Zeit so weiter gehen - aber wie 1969 - 70, 1980 - 82 und 1990 - 91 gezeigt haben, kann dies Grundschuldenaufnahme auch zurückgehen. In 69-70 ging diese um 18,2 % zurück, in 80 um 47,6 %, in 81 - 82 um weitere 19,6 % und in 90-01 um 31,9 %.
Kürzlich behaupteten einige Analysten, daß die Insider-Käufe wieder zugenommen haben - im Housing Sector betrugen die NettoVerkäufe aber 258 Mio. $ (Rekord). Bezogen auf die SEC und Thompson Financial haben die Vorstände der 16 größten Home-Building Firmen ihre Aktienbestände um den größten Betrag der letzten 20 Jahre reduziert.
Und was man auch nicht vergessen darf: In 1929 habe nach dem Crash die Insider auch massiv Aktien gekauft - sie lagen damit auch 6 Monate richtig - aber nach dem Frühling 1930 sind die Aktien nochmal um 80 % gefallen.
Toby

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