- Wer weiss, was Donnerstag in Japan zur Entscheidung steht? - André, 13.10.2002, 23:15
- Re: Wer weiss, was Donnerstag in Japan zur Entscheidung steht? - Euklid, 13.10.2002, 23:25
- passend dazu... - Tofir, 13.10.2002, 23:34
- Re: passend dazu... es soll sich um Überlegungen der Regierung handeln - André, 13.10.2002, 23:42
- Re: passend dazu... es soll sich um Überlegungen der Regierung handeln - Euklid, 13.10.2002, 23:47
- absaufen = verstaatlichen nahezu vollst. wipe out des equity - nasdaq, 14.10.2002, 00:13
- Re: passend dazu... es soll sich um Überlegungen der Regierung handeln - Euklid, 13.10.2002, 23:47
- Re: passend dazu... es soll sich um Überlegungen der Regierung handeln - André, 13.10.2002, 23:42
- passend dazu... - Tofir, 13.10.2002, 23:34
- Re: Wer weiss, was Donnerstag in Japan zur Entscheidung steht? - Euklid, 13.10.2002, 23:31
- Re: Wer weiss, was Donnerstag in Japan zur Entscheidung steht? - Euklid, 13.10.2002, 23:25
passend dazu...
-->Japans Zentralbank kauft Aktien für 2 Bill. Yen von den Banken
Tokio, 11. Oktober (Bloomberg) - Japans Zentralbank hat am Freitag bekannt gegeben, in den nächsten zwölf Monaten etwa zehn japanischen Geschäftsbanken Aktien im Gesamtvolumen von zwei Billionen Yen (16,3 Mrd. Euro) abzunehmen. Durch die Maßnahme sollen die Investmentverluste des japanischen Finanzsektors abgefedert werden. Der Nikkei 225 Stock Average hat seit Beginn des Fiskaljahres am 1. April 20 Prozent seines Wertes eingebüßt.
Die japanische Zentralbank (BoJ) wird einen Trust zur Verwaltung der Aktien einrichten. Keiner Bank sollen Aktien im Wert von mehr als 500 Mrd. Yen (4 Mrd. Euro) abgekauft werden, wurde seitens der BoJ erläutert. Es sollen darüber hinaus ausschließlich Aktien von kreditwürdigen Unternehmen gekauft werden. Die Aufkäufe werden beginnen,"sobald notwendige Vorbereitungen" getroffen seien.
Bei Bekanntgabe des Maßnahmenpakets wurde zugleich die Regierung aufgefordert, Banken finanziell zu unterstützen, die notleidende Kredite abschreiben. Das Finanzministerium erklärte, das Maßnahmenpaket der Zentralbank zu unterstützten, was als Hinweis darauf gewertet werden kann, dass beide Seiten sich auf ein gemeinsames Vorgehen geeinigt haben. Neben Investmentverlusten leiden Japans Kreditinstitute unter faulen Krediten, deren Höhe die Regierung auf 52,4 Billionen Yen (428 Mrd. Euro) schätzt.
"Die Chancen für ein Gelingen der Maßnahmen scheinen derzeit besser zu sein, als in den vergangenen zehn Jahren", erklärte der Chefökonom Richard Jerram von der ING Baring Securities (Japan) ltd."Ich schätze die Chancen auf über 50 Prozent".
Die BoJ wird die gekauften Aktien bis September 2007 halten und in den folgenden zehn Jahre wieder abstoßen. Der Direktor der Zentralbank Takahiro Mitani erklärte:"Ich denke, bis Ende des Jahres werden wir die ersten Kauftransaktionen beobachten können. Bei der Entscheidung, welche Aktien gekauft werden sollen werden wir mit mehreren Rating-Agenturen zusammenarbeiten".
Die Zentralbank will nach eigenen Angaben börsennotierte Unternehmen mit einem Rating von"BBB-" oderbesser kaufen. Nach den Kategorien von Standard & Poor's bezeichnet"BBB-" das tiefste Rating auf Investment-Stufe.
Mitani sagte, es sei noch nicht sicher, von welchen Banken Aktien aufgekauft werden, es würde sich aber voraussichtlich um zehn Bankinstitute handeln.
Aktien an die BoJ verkaufen dürfen voraussichtlich Banken, deren Aktieninvestitionen das Eigenkapital der Stufe Eins (Tier 1) übersteigen. Die Zentralbank wird nur Aktientitel übernehmen, die an mindestens 200 Tagen im Jahr und mit einem jährlichen Volumen von wenigsten 20 Mrd. Yen gehandelt werden.
"Die Aktienkurse sind aufgrund der Einbrüche an US- amerikanischen und europäischen Börsen, wegen den unklaren weltweiten Konjunkturaussichten und aufgrund von Sorgen um die beschleunigte Bereinigung notleidender Kredite gefallen", erklärte der Gouverneur der BoJ Masaru Hayami."Wir müssen die Bewegungen unserer Börse jetzt genau im Auge behalten". Bereits im letzten Monat hatte Hayami angekündigt, einen Teil des Aktienportfolios der japanischen banken im Volumen 200 Mrd. Dollar übernehmen zu wollen.
Teile des Vorhabens waren bereits an die Medien durchgesickert. Entsprechend gelassen beurteilte Hirokazu Kabeya, Analyst von Daiwa Institute of Research, die Lage:"Die Ankündigung der BoJ entsprach recht genau dem, was erwartet wurde. Es gab keine Überraschung und die Reaktionen des Marktes werden nicht sehr stark ausfallen".
Als Reaktion sank der Kurs des Yen gegenüber dem Euro am Freitag morgen in New York auf ein Drei-Jahres-Tief. Er notierte um 9:05 Uhr New Yorker Zeit bei 122,43 Yen pro Euro. Seit Ende August hat der Yen 5 Prozent gegenüber dem Euro verloren.

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