- Politsatire aus dem WO-Board von Lisaman - Aldibroker, 16.10.2002, 18:10
- Wirklich nett! Aber: Was ist daran Satire? mkT - Tobias, 16.10.2002, 19:40
- Klasse! Kakalakenschnitzel und Glibberpudding, Pissoircocktail u.Kaltrauchmief (owT) - Baldur der Ketzer, 16.10.2002, 20:25
Wirklich nett! Aber: Was ist daran Satire? mkT
-->Servus,
>Wenn Rot-Grün eine Wirtschaft hätte würde der Wirt des Rot-Grünen Ebers (Gerhard S.) seinen Gästen täglich erklären, dass sie sein Lokal wiederbesuchen sollen weil er den Bierpreis in den nächsten 4 Jahren konstant halten wird und die Belastungen in der Wirtschaft verträglich halten möchte:
***Das hat der großartige show-chancellor doch bereits erklärt!"Solide nachhaltige Staatsfinanzen","stabile Inflation".
>Originalzitat Gerhard S.: Bierpreiserhöhungen wären Gift für meine Wirtschaft.
>Tatsächlich bleibt der Bierpreis in den nächsten 4 Jahren konstant bei 2 Euro. Leider vergaß Gerhard S. zu erwähnen:
>Dass die Gläsergröße den veränderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen (dem neuen Gläserregal) abgepasst wurde und von 0,5 auf 0,4 Liter gesenkt wurde.
***Genau so isses leider mit Deinem Einkommen: 0,4 statt 0,5. Ob Du Dir dann allerdings Bier dafür kaufst, na, diese Freiheit hast Du noch.
>Im Zuge der Gesundheitswochen im Rot-Grünen Eber 20% des Inhalts durch vitalisierendes Leitungswasser ersetzt wurde.
>Gerhard S. erläuterte den sozialen Erfolg seiner Maßnahmen gegenüber der örtlichen Presse:
>Endlich können auch nicht-alkoholgewöhnte bei mir an einem Abend 5 Bier trinken und müssen sich nicht mehr sozial zurückgesetzt fühlen.
>Der Man an der Zapfanlage (Jürgen T.) führte unterdessen weitere Reformen in der Bewirtung der Gäste des Rot-Grünen Ebers durch:
>Um die ökologischen Belastungen durch das Herunterkühlen des Gerstensaft auf eine den Gewohnheiten der Gästen entsprechende Temperatur“ verursachergerecht umzulegen wurde eine Kaltbierabgabe von 20 cent je Glas eingeführt.
***Bier kühlen kostet: Energiesteuer, nix neues.
>Jürgen T.: Selbstverständlich hat dies bei umweltgerechtem Verhalten keine Auswirkungen
>auf den Bierpreis. Wir bieten künftig auch Bier in Zimmertemperatur an.
>Um den zunehmenden Wasserverbrauch durch das ständige Spülen der Gläser zu begrenzen wurde ein Prilcent von weiteren 10 cent je Glas angeboten.
***Werden auch schon erhoben: Spülmittel sind mehrwertsteuerpflichtig.
>Jürgen T.: selbstverständlich bleiben wir auch hier sozial ausgewogen und bieten einen absolut spülfreien Gläserpool an.
>Die Kellnerin (Ulla S.) nahm sich unterdessen der Biernebenkosten an:
>
>Es wurden eine Bierdeckelpauschale von 20 cent eingeführt.
***Auch Biedeckel kosten 16% Mehrwertsteuer. Inkasso müssen die Bierdeckel-Verkäufer für den Staat machen: Kassiert wird die Steuer direkt an der Kasse.
>Ulla S.: Durch diese einfache Maßnahme konnten aufwendige Reformen in der langfristigen Getränkeversorgung erfolgreich verschoben werden.
***Ja, zum Beispiel das Branntweinmonopol.
>Es wurde eine Trinkgeldpauschale von 50 cent je Glas eingeführt.
>Ulla S.: Das bisherige System der individuelle Trinkgeldvergabe war sozial unausgewogen,
>gerade die größten Bierverbraucher neigten dazu ein im Vergleich zur Biermenge nur unterproportional ansteigendes Trinkgeld zu geben.
***Die Trinkgeldsteuer gab's lange genug. Da das Inkasso jedoch vermutlich ein tausendfaches der Steuereinnahmen betrug ist sie abgeschafft. Aber warum nicht wieder einführen?
>Der Kassierer (Hans E.) sorgte unterdessen für eine Konsolidierung der Kassenlage:
>Die Herausgabe des Wechselgeldes wurde pauschal um 20 % gekürzt.
***Nee, es sind nur 16% MwSt statt 20%. Aber im Rahmen der"europäischen Harmonisierung" werden's bald 20 - keine Sorge!
>Die Spekulationsgewinne der örtlichen Skatrunde, die traditionsgemäß im Rot-Grünen Eber zockte müssten jetzt zu 50% mit ihm geteilt werden (zu Hans E.s Leidwesen zockt die Runde jetzt allerdings in einem nahen Steuerparadies - dem Irish Pub)
***Es sind wohl nicht ganz 50%. Aber warum nicht? Da ist doch noch Potenzial!
>Ausnahmetatbestände (das Anschreiben der Rechnung) wurden ersatzlos gestrichen.
>Als weiterer Ausnahmetatbestand wurde die bislang reduzierte Toilettenbenutzungsgebühr
>für männliche Pissoirpinkler (Stehpinklerrabatt) dem allgemeinen Satz für sitzende
>Verrichtungen angepasst.
>Am Ende der vierjährigen Pachtperiode verkündete die Mannschaft des Rot-Grünen Ebers stolz:
>
>Wir haben unser gesetztes Ziel erreicht: Der Bierpreis blieb konstant!
***Stimmt - wir haben's erlebt. Nur leider steht da jetzt"Euro" hinter der Zahl.
>Leider konnten wir uns dem allgemeinen wirtschaftlichen Umfeld nicht entziehen. Völlig unvorhergesehen trafen uns Gästeverschiebungen in umliegende Billigwirtschaften ohne sozial/ökologisch ausgewogene Gästekonzepte.
***S. Koalitionsvereinbarung:"ES" passiert -"Wir können doch nix dafür - rabäääh."
>Dadurch konnte die Zielvorgabe der Gaststätteninnung (Wirte sollten nicht mehr als 3%
>ihres Biers selbst trinken) nicht ganz erreicht werden. Wir sind aber bemüht, diese Ungleichgewichte dadurch auszugleichen, dass wir unser erfolgreiches Konzept auch auf alle anderen europäischen Wirtschaften übertragen.
***"Steuerharmonisierung" heißt immer und ausschließlich: Anpassung der Steuer nach OBEN! Die Griechen machen dann bald eine Ã-kosteuer + wir heben die MwSt auf den Europa-Schnitt an - wg. der"Harmonisierung".
>Unterdessen bereitet Gerhard S. die umfangreiche Werbekampagne für die nächste
>Pachtperiode vor.
***Stimmt auch wieder - bald steht allerlei Elend in NRW und NDS zur Wahl. Und in NRW kann our great chancellor nicht unbedingt auf eine neue Flutwelle hoffen.
>Slogan: Unser Schnitzelpreis bleibt fix.
>Die Werbekampagne führt bereits zu ersten Erfolgen:
>Die Zahl der Tischreservierungen steigt wieder deutlich an...
***Stimmt - aber leider nur die in der Berliner Klüngelgegend.
Gruß
Tobias

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