- Meldungen am Morgen - ---- ELLI ----, 21.10.2002, 11:32
- Re: Japan-Rating: wohl erniedrigt, nicht erhöht! (owT) - BillyGoatGruff, 21.10.2002, 13:11
Meldungen am Morgen
--> ~ Führende Vertreter der Bundesregierung haben in der Kontroverse über den Stabilitätspakt
mehr Flexibilität bei der Neuverschuldung gefordert. Nach Meinung
von Bundesfinanzminister Eichel müssten konjunkturelle Anpassungen bei den
Verschuldungskriterien möglich sein. Ähnlich äußerte sich Außenminister Fischer.
~ Nach Meinung von Bundeskanzler Schröder gehe es nicht darum, den Stabilitätspakt
aufzukündigen, sondern darum, ihn „mit Augenmaß so zu interpretieren,
wie es möglich und nötig ist in der jeweils konjunkturell angesagten Situation“.
~ Einem Bericht des „Handelsblatt“ zufolge beläuft sich das deutsche Haushaltsloch
in der Nähe von 20 Milliarden Euro. Dagegen hält der hessische Ministerpräsident
Roland Koch eine deutsche Neuverschuldung von über 3,5% für möglich.
~ Das Verbrauchervertrauen in Italien ist in Oktober auf ein sechsjähriges Tief gefallen. Der saisonbereinigte
Index fiel stärker als erwartet auf 109,4 Punkte von revidierten 111,1 im Vormonat. Sowohl die
aktuelle Finanzlage der privaten Haushalte, als auch die allgemeine Wirtschaftslage wurde im Vergleich zur
letzter Umfrage schlechter beurteilt. Auch die Gewerkschaften zeigen sich weiter unzufrieden mit der Wirtschaftslage.
~ Am Freitag kam es zum zweiten Generalstreik in Italien; betroffen waren vor allem die Bereiche
Luftfahrt und öffentlicher Transport. Mit Streiks und Arbeitsniederlegungen protestieren die Gewerkschaften
seit Monaten gegen die Wirtschaftspolitik der Regierung und insbesondere gegen die geplanten
Änderungen beim Kündigungsschutz. Nach Aussagen der Regierung sind durch Streikaktionen in diesem
Jahr bereits 25 Millionen Arbeitsstunden ausgefallen.
~ Der französische Präsident Jacques Chirac hält einen Militärschlag gegen Irak
weiterhin für möglich. Es sei vollkommen verfrüht, eine militärische Intervention
auszuschließen. Der Druck auf Irak müsse aufrecht erhalten werden.
~ Mit der Zustimmung des Vertrags von Nizza in Irland wurde eine wichtige Hürde für die EU-Osterweiterung
überwunden. In dem mit Spannung erwarteten zweiten Referndum am Samstag hatten 62,9% der Iren den
Vertrag zugestimmt, 37,1% waren für die Ablehnung (im Juni 2001 stimmte 47% der Wähler für den Vertag
und 53% dagegen). Vor dem Abschluss der Beitrittsverhandlungen am Jahresende, stehen noch die Verhandlungen
über die Agrar- und Regionalpolitik als letztes Hindernis vor der Erweiterung.
~ Die Veröffentlichung des britischen Haushaltsdefizits zeigte eine weitere Ausweitung der Verschuldung.
Während das Haushaltsdefizit im August noch bei GBP 2,24 Mrd. (rev. GBP 2,15 Mrd.) gelegen hatte, erhöhte
sich das Defizit im September auf GBP 5,36 Mrd. und erhöhte damit das Gesamtdefizit für das Steuerjahr
2002 auf voraussichtliche GBP 7,62 Mrd.
~ Auch das Kreditvolumen im privaten Sektor stieg im
September deutlich an (von GBP 4,9 Mrd. auf nahezu GBP 14,8 Mrd.), was vornehmlich auf das derzeitige
extrem niedrige Zinsniveau zurückzuführen sein dürfte. Die Zinsen für Hypothekenkredite sind auf einem
Niveau vergleichbar dem 1964 und die Nachfrage im Wohnungs- und Haussektor ist in den letzten Monaten nahezu
explodiert.
~ Einem Bericht der „Sunday Telegraph“ zufolge bereitet Großbritannien die Einberufung
von Reservisten für einen Militärschlag gegen Irak vor.
~ Nach Aussage des japanischen Notenbankchefs Hayami gibt es keine klaren Hinweise
für eine konjunkturelle Erholung des Landes.
~ Die Rating-Agentur Moodys hat das Rating für Japans langfristige Fremdwährungsverbindlichkeiten
auf AAA von AA1 erhöht. Dabei soll es sich um eine technische
Anpassung gehandelt haben.

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