- Nochmals: Zur Entstehung des Geldes - Bestandsaufnahme Theorie Teil II - Galiani, 23.10.2002, 13:49
Nochmals: Zur Entstehung des Geldes - Bestandsaufnahme Theorie Teil II
-->und nochmals:
Hallo
Zur weiteren Aufbereitung der Diskussion zwei Zitate zur Transaktionskostentheorie des Geldes.
Was besagt die Transaktionskostentheorie (Tauschtheorie des Geldes) eigentlich?
(man darf gegen diese Theorie nicht ausschließlich deshalb sein, weil ihr zufolge Geld ohne Zutun der Macht entsteht, sie also der „Machttheorie des Geldes" widerspricht.)
z. B. Aristoteles (9. Kapitel, Politik, 1. Buch) im 4. Jh. v. Chr.:
<ul>„Der Tauschhandel kann bei allen Dingen stattfinden und hat zuerst mit dem, was naturgemäß ist, angefangen, indem die Menschen von der einen Art von Produkten mehr, von der anderen weniger hatten, als sie brauchten. (...) Ein solcher Handel ist weder gegen die Natur, noch ist er eine Art des Gelderwerbs. Er diente zur Ergänzung und Vervollständigung des natürlichen Selbstgenügens. Es lag aber nahe, dass sich aus ihm jede Kunst des Gelderwerbs entwickelte. Als nämlich die durch die Einfuhr des Bedarfs und Ausfuhr des Überflusses gewonnene Hilfe sich nach immer ferneren Ländern ausdehnte, musste notwendig das Geld in Gebrauch kommen, da nicht alle Naturalbedürfnisse leicht zu transportieren waren. Man kam überein, behufs Tausches gegenseitig eine Sache zu geben und anzunehmen, die selbst zu den nützlichen Dingen zählte und bei der Verwendung im Verkehr am leichtesten zu handhaben war, wie es z.B. Eisen und Silber und dergleichen ist. Zuerst bestimmte man sie einfach nach Grösse und Gewicht, schliesslich drückte man ihr ein Zeichen auf, um sich das Messen und Wägen zu ersparen, indem die Prägung als Zeichen der Quantität galt.“</ul>
Gar nicht so unvernünftig, finde ich!
Und dazu Alkidamas Ulysses (Odysseus gegen den Verrat des Palamedes) ebenfalls im 4. Jh. v. Chr.:
<ul>„Die Phönizier, die vernünftigsten und fähigsten unter den Barbaren, haben die Münzen erfunden. Sie zerlegten eine ganz mit dem Hammer getriebene Metallmasse in proportionierte Teile und prägten darauf unterscheidende Merkzeichen, je nach dem entsprechenden Gewicht.“</ul>
Gruß
G.

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