- Meldungen am Morgen - -- ELLI --, 25.10.2002, 10:44
Meldungen am Morgen
--> ~ Bei einem Treffen zwischen Bundesfinanzminister Eichel und EU-Währungskommissar
Solbes erklärte Eichel, dass Deutschland das absehbare EU-Verfahren
aufgrund eines Verstoßes gegen die Defizitobergrenze des Stabilitätspaktes
widerspruchslos akzeptieren werde.
~ Zum Tarifkonflikt im öffentlichen Dienst äußerte DIW-Präsident Klaus Zimmermann,
dass man sich mit der Idee einer Nullrunde durchaus anfreunden müsse.
Angesichts der gesamtwirtschaftlichen Bedingungen und einer angestrebten
Haushaltskonsolidierung sei bei vergleichsweise hohen Abschlüssen mit Steuererhöhungen
zu rechnen. Derzeit fordert Verdi für die Bediensteten eine Einkommenserhöhung
mit einer „drei“ vor dem Komma.
~ Die Verbraucherpreise in Deutschland sanken im Oktober um 0,1% gg. Vm. Die Jahresteuerungsrate
stieg dagegen - aufgrund negativer Basiseffekte - auf 1,2% von 1,0% im September. Der harmonisierte
Verbraucherpreisindex (HVPI) ging im Oktober zum Vormonat um 0,2% zurück. Die Jahresteuerungsrate
betrug ebenfalls 1,2% nach 1,0% im September.
~ Die Erzeugerpreise sind im September in Deutschland im Vergleich zum Vormonat um 0,2% angestiegen.
Im Jahresvergleich gingen sie um 0,9% zurück (August: -1,0%). Wie schon in den vergangenen Monaten
trugen vor allem niedrigere Energiepreise zu dem allgemeinen Preisrückgang zum Vorjahr bei. Ohne Energie
waren die Produzentenpreise im September 0,4% höher als vor einem Jahr.
~ Die Einzelhandelsumsätze sind in Großsbritannien im September leicht schwächer als erwartet ausgefallen.
Sie sind um 0,4% gg. Vm. gestiegen, nach 0,7% im August (revidiert von 0,6%). Im Vergleich zum
Vorjahr stiegen die Einzelhandelsumsätze um 4,6%. Dies war die niedrigste Zuwachsrate seit Januar 2001.
~ Die Europäische Zentralbank hat sich mit Sorge zur Diskussion über den Stabilitäts- und Wachstumspakt
geäußert und abermals die strikte Einhaltung des Pakts gefordert. Die Probleme mit der Haushaltskonsolidierung
seien keine Folge zu unflexibler Regeln des Paktes, sondern der mangelnden Bereitschaft
einiger Länder, ihre Versprechen einzuhalten. Der Stabilitätspakt unterstützte das Ziel stabiler Preise in der
Euro-Zone und stärke das Vertrauen in die Wirtschaftsaussichten der Euro-Zone.
~ Notenbank-Mitglied Stern (Minneapolis) rechnet mit einem durchschnittlichen
Wirtschaftswachstum von 3% im vierten Quartal. Darüber hinaus gebe es weder
Deflations- noch Inflationsgefahren.
~ Die heute veröffentlichten Daten zur Preisentwicklung in Japan bestätigen den Deflationsprozess in der
japanischen Wirtschaft. Der nationale Verbraucherpreisindex ist im September um 0,1% gg. Vm. und 0,7%
gg. Vj. gesunken. Auch die Kerninflationsrate ist im letzten Monat wieder gefallen. Die für Oktober veröffentlichte
Verbraucherpreise in Raum Tokyo zeigen das gleiche Bild. Die Preise fielen hier um 0,2% gg. Vm.
und 0,8% gg. Vj. Heute hat Japans Premierminister Junichiro Koizumi angekündigt, dass die Regierung am
30. Oktober ein umfassendes Konjunkturpaket vorstellen wird.
~ Vier große japanische Banken planen nach Agenturmeldungen eine juristische
Klage gegen die Pläne der Regierung, den Bankensektor zu reformieren. Wirtschaftsminister
Takenaka betonte weiterhin, dass es nicht Ziel sei, einzelne Banken
zu retten, sondern das System an sich zu stabilisieren.
~ Vor der am Sonntag in Brasilien stattfindenden Präsidenten-Stichwahl haben sich die Finanzmärkte
scheinbar mit dem erwarteten Sieg des Linkskandidaten Luiz Inacio
Lula da Silva arrangiert. Vor kurzem war noch befürchtet worden, dass Lula mit
einer laxen Finanzpolitik die Unterstützung des IWF verspielen könnte.

gesamter Thread: