- Hübches Fundstück zur Geldensteheung - R.Deutsch, 25.10.2002, 17:48
- Re: Hübches Fundstück zur Geldensteheung - André, 25.10.2002, 18:11
- Was ist der Standard? - R.Deutsch, 25.10.2002, 18:56
- Re: Was ist der Standard? - André, 25.10.2002, 19:26
- Was ist der Standard? - R.Deutsch, 25.10.2002, 18:56
- @R.Deutsch: Also bevor Du Dich mit André weiter über 'Kontraktzwang' unterhältst - Galiani, 25.10.2002, 22:09
- Re: @Galiani: Hier ist das besagte Posting von riwe....... - - ELLI -, 25.10.2002, 22:25
- Und den ganzen Text gibt es hier... - Boyplunger, 26.10.2002, 08:38
- Re: @ Galiani und Reinhard und alle anderen Leser - André, 25.10.2002, 23:40
- Ach André, mit Dir zu diskutieren ist ein 'Gfrett' (Frag' Diogenes, was das ist) - Galiani, 26.10.2002, 01:31
- Re: Ach André / ich mische mich mal kurz ein.... - - ELLI -, 26.10.2002, 01:43
- @ELLI: Weder drehe ich mich, noch winde ich mich - Eine Frechheit! - Galiani, 26.10.2002, 12:23
- Re: Cher Galiani - Es war keine Frechheit - Alle kennen die unterschiedlichen - André, 26.10.2002, 12:48
- Re: @ELLI: Weder drehe ich mich, noch winde ich mich - Eine Frechheit! - - ELLI -, 26.10.2002, 13:14
- Re: @ELLI: Reduktion - Tassie Devil, 27.10.2002, 13:02
- Re: @ELLI: Reduktion / Tassie: gelesen ;-) oT - - ELLI -, 27.10.2002, 15:43
- Re: @ELLI: Reduktion - Tassie Devil, 27.10.2002, 13:02
- @ELLI: Weder drehe ich mich, noch winde ich mich - Eine Frechheit! - Galiani, 26.10.2002, 12:23
- Re: Ach, si tacuisses.... - André, 26.10.2002, 12:21
- Ach, si tacuisses, lieber André - Galiani, 26.10.2002, 13:04
- Re: Ach, lieber Galiani, warum immer ausweichen? - André, 26.10.2002, 14:24
- Sorry! Dein 'Mindestkriterium' ist ja schon die 'Voraussetzung'. Das ist Logik! - Galiani, 26.10.2002, 16:03
- Re: Sorry! Dein 'Mindestkriterium' ist ja schon die 'Voraussetzung'. Das ist Logik! - - ELLI -, 26.10.2002, 16:11
- @ELLI Du gehst recht in Deiner Annahme! - Galiani, 26.10.2002, 16:39
- Re: @ELLI Du gehst recht in Deiner Annahme! - Fairness zählt jedoch nicht - André, 26.10.2002, 20:14
- Jo Sakrament no amol eini! Bin i bleed oda wos? @André - Galiani, 26.10.2002, 21:30
- @André Um nicht 'unfair' zu sein:Hier gehts zur richtigen Quelle für d. 2. Zitat - Galiani, 26.10.2002, 21:46
- Jo Sakrament no amol eini! Bin i bleed oda wos? @André - Galiani, 26.10.2002, 21:30
- Re: @ELLI Du gehst recht in Deiner Annahme! - Fairness zählt jedoch nicht - André, 26.10.2002, 20:14
- @ELLI Du gehst recht in Deiner Annahme! - Galiani, 26.10.2002, 16:39
- Re: Sorry! Dein 'Mindestkriterium' ist ja schon die 'Voraussetzung'. Das ist Logik! - - ELLI -, 26.10.2002, 16:11
- Sorry! Dein 'Mindestkriterium' ist ja schon die 'Voraussetzung'. Das ist Logik! - Galiani, 26.10.2002, 16:03
- Re: Ach, lieber Galiani, warum immer ausweichen? - André, 26.10.2002, 14:24
- Ach, si tacuisses, lieber André - Galiani, 26.10.2002, 13:04
- @Galiani: Macht, Religion... doch wohin gehört das Naturgesetz?... - Uwe, 26.10.2002, 14:35
- Re: @Galiani: Macht, Religion... doch wohin gehört das Naturgesetz?... - Galiani.... (Beitrag hierher verschoben von Uwe, 26.10.2002, 14:42
- Re: @Uwe: Spot on Naturrecht - Tassie Devil, 27.10.2002, 13:45
- Re: Ach André / ich mische mich mal kurz ein.... - - ELLI -, 26.10.2002, 01:43
- Vom ersten Geld - Si non e vero, e bene trovato - Popeye, 26.10.2002, 09:02
- Re: Vom ersten Geld - Si non e vero, e bene trovato - Dimi, 26.10.2002, 11:25
- @Dimi: So ungefähr sehe ich die Sache auch! Danke! (owT) - Galiani, 26.10.2002, 13:33
- Re: Vom ersten Geld - Si non e vero, e bene trovato - Dimi, 26.10.2002, 11:25
- Ach André, mit Dir zu diskutieren ist ein 'Gfrett' (Frag' Diogenes, was das ist) - Galiani, 26.10.2002, 01:31
- Re: @Galiani: Hier ist das besagte Posting von riwe....... - - ELLI -, 25.10.2002, 22:25
- Re: Hübches Fundstück zur Geldensteheung - André, 25.10.2002, 18:11
@R.Deutsch: Also bevor Du Dich mit André weiter über 'Kontraktzwang' unterhältst
-->Hallo Reinhard
Hallo André
Nehme gerade den Schurtz zur Hand, um nachzulesen, worauf sich der von Reinhard zitierte Kommentar stützt (erster Satz, S. 7,"Entstehung des Binnengeldes":"Von den Anfängen... des Geldes kann... wohl nicht die Rede sein, bevor nicht... sich das persönliche Eigentum entwickelt hat.").
Aber, ratet mal, was mir da in die Hand fällt, weil ich es als (nach meiner Meinung offenbar wichtige) Beilage ins Buch gelegt habe:
Ein Posting vom (leider nicht mehr im Board aktiven Riwe) vom 21. Oktober 2001, mit dem er auf ein Posting von Dir, Reinhard, vom 20. Oktober antwortet (merkwürdigerweise ist diese Nachricht, http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/87431.htm, nicht mehr aufrufbar. Wieso eigentlich? Gut jedenfalls, daß ich das ausgedruckt und aufgehoben habe).
Aber alles der Reihe nach:
Im Zusammenhang mit einer strengen (wohl aus dem modernen HGB entlehnten) Terminologie fordert André (hat er natürlichvon dottore) für"richtiges" Geld"Standardisierung". (Zwar"könnten Menschen auch ohne Standard tauschen...z.B. Schmuckgeld! Das ist für André"jedoch nicht die Frage.")
Die wirkliche"Frage" ist für André vielmehr folgendes:
<ul>"Kontraktzwang ensteht erst mit terminierter Abgabepflicht, d.h. einer spezifizierten. Oder meinst Du mit einem (oder Deinem) Steuereintreiber über den Wert eines Goldstücks Deiner Frau verhandeln zu können?
Das geht gegenüber der Macht nicht.</ul>
Und damit sind wir - schwupps! - wieder bei der dottor'schen"Machttheorie", einer Theorie, die sich - wie ich schon einmal hier gepostet habe - besonderer Beliebtheit unter Marxisten erfreut. (Um meine Einwände gegen diese sog."Legaltheorie" ganz kurz nochmals zusammenzufassen: Die Schwäche dieser Theorie liegt in der Leugnung eines natürlichen Rechts. Denn das positive Gesetz des Staates, durch welches dottore und - besonders eifrig - André das Eigentumsrecht begründet sehen, setzt selbst ein natürliches Recht voraus, es sei denn, dieses positive Recht beruhe auf bloßer Gewalt. [Daß die Sache mit der Gewalt/"Macht" - positives Recht hin,"Macht" her - nicht immer so ohne weiteres funktioniert, habe ich an einem eindrucksvollen Beispiel gezeigt: Vgl. meine neulich zitierte Geschichte von den Bürgern von Gent, die Graf Wilhelm von Flandern, den sie zuvor selbst gewählt hatten, 1130 aus der Burg Ypern vertrieben, als dieser die Burg mit Waffengewalt und damit nach Ansicht der Bürger"dem Gesetz Gottes zuwider" besetzt hatte.] Außerdem projizieren die in unserem Forum sich tummelnden Anhänger dieser"Legaltheorie des Eigentums" mit ihrer strengen Rechts-Auffassung das [historisch relativ junge, heutige] positive Recht in früh- und vorzeitliche Gesellschaftssysteme unüberprüft zurück; das ist unzulässig. Der Mensch ist älter als der Staat und er besaß immer schon das Recht auf Erhaltung seines Daseins, ehe es einen Staat gab.)
Nach diesen theoretischen Vorbemerkungen zurück zu riwe: Wie war das mit der"Standardisierung", die angeblich erst mit"terminierter Abgabepflicht""Kontraktzwang" die Entstehung des"Geldes" ermöglicht, was - so André - die Methode der"Macht" sei? Auch der unerhört gelehrt klingende Begriff "Erfüllungsstandard" ist da so ein dunkles Schlüsselwort, das zwar ungeheuer gescheit klingt, aber wenig besagt!
riwe berichtet nun in diesem Zusammenhang von einigen erhellenden Beobachtungen auf lokalen afrikanischen Märkten, insbesondere im Jahre 1985 in Zaire, die alle diese tiefsinnig klingenden Vokabeln fragwürdig werden lassen. Es ist übrigens eine zulässige und bewährte Methode, aus Beobachtungen in noch nicht oder wenig entwickelten Gesellschaften Rückschlüsse auf die wahrscheinliche Entwicklungsgeschichte gesellschaftlicher Bildungen zu ziehen.
<ul>"Markttag in Afrika", betitelte riwe seinen Bericht.
"Ich erfuhr, daß am kommenden Tag viele auf den Markt gehen würden, und so sagte ich, daß ich mich anschließen wolle. Nach kurzer Beratung sagte einer der Nachbarn, daß der Marktplatz zu weit entfernt sei, um zu Fuß dorthin zu gelangen. Er bot mir also an, mich auf dem Fahrrad dorthin zu fahren. Ich sagte ihm, daß ich radfahren könne, und es nicht notwendig wäre, mich faul durch die Gegend schaukeln zu lassen, aber er meinte, er müsse sowieso hin.
Als wir am nächsten Morgen zusammentrafen, waren alle Fahrräder vollgepackt. Der eine hatte eine Ziege auf einer Art Plattform festgebunden, ein anderer Hüh-ner an das Fahrrad gehängt, ein dritter Fische und nur mein Fahrer wartete auf mich als Fracht. Als ich meinte, daß ich wohl seine Ware wäre, lachten alle und sagten, daß ich überhaupt keinen Wert hätte, denn ich wüßte ja noch nicht ein-mal, wo man Wasser holen könne.
Nachdem wir den Marktplatz erreicht hatten, teilte sich die Gruppe. Der Mann mit den Hühnern parkte sein Fahrrad an einem Baum und setzte sich in den Schatten. Die Ziege wurde abgeladen. Das Fahrrad blieb in der Obhut des Hühnerbesitzers. Ziege und Besitzer steuerten zielstrebig auf einen Mann zu, der Kleidungsstücke anbot. Der Mann mit den Fischen schien noch unschlüssig und begann, sich erst einmal umzusehen. Auch das Fahrrad meines Freundes kam zu den anderen und wir begannen unseren Rundgang. Dabei trafen wir auf den Ziegenbesitzer, der sich mit dem Kleiderhändler unterhielt. Da ich ja die Landessprache nicht verstand, erklärte mir mein Freund, daß es sich um den Kauf von Kleidung handeln würde, daß aber vorher erst einmal Neuigkeiten ausgetauscht würden. Unser Begleiter mit den Fischen unterhielt sich mit einem Neuankömmling und kurz danach saßen die beiden zusammen und wir setzten uns dazu. Die Fische wurden geprüft, für gut befunden und ein Päckchen Geldscheine wechselte den Besitzer. Von diesem Geld wurde dann eine Kette und ein Stück Tuch gekauft. Als wir den Hühnerbesitzer trafen, kamen wir gerade rechtzeitig, um zu sehen, wie ein Ferkel an die Stange gebunden wurde. Außerdem gab der Händler ihm noch Geld. Mein Freund sprach noch mit dem Keiderhändler und suchte sich ein T-Shirt aus, das er gleich anzog, aber nicht bezahlte. Das Geschäft mit der Ziege schien auch gelaufen zu sein, denn unser Freund band sich 2 Meter Stoff um den Bauch.
Zuhause angekommen, saßen wir noch eine Weile zusammen, und ich wollte noch so etwas wie eine Manöverkritik machen. Mein Freund hatte also ein T-Shirt auf Kredit gekauft. Die Ziege war gegen 2 Meter Stoff getauscht worden. Die Fische wurden verkauft und mit einem Teil des Geldes eine Kette und ein Stück Tuch bezahlt. Die Hühner wurden gegen ein Ferkel und Geld getauscht.
Ich fand, daß es ja eigentlich Betrug sei, ein T-Shirt auf Kredit zu kaufen, wo mein Freund doch wußte, daß er so bald kein Geld zu erwarten habe. Eine Ziege gegen 2 Meter Stoff zu tauschen, schien mir wiederum ein Betrug von der Seite des Händlers zu sein. Fische gegen Geld war in Ordnung, auch der Kauf der Kette und des Tuches. Ebenso schien mir das Geschäft Hühner gegen Ferkel und Geld kor-rekt gewesen zu sein. Meine Nachbarn sahen das überhaupt nicht so. Weder habe es einen Betrug gegeben, noch sei getauscht worden und Geld wäre überhaupt nicht im Spiel gewesen. Mein Freund sagte, daß der Händler ihm schon viel mehr Kleidungsstücke gegeben habe, die er auch nicht bezahlt habe. Der Mann mit der Ziege sagte, er habe das gleiche gemacht. Er hätte ja den Händler auch nicht bezahlt. Die Ziege sei für etwas ganz anderes gewesen. Der andere sagte, er habe gar kein Geld für seine Fische bekommen, er brauchte dieses Geld aber um die Schulgebühren für seine Kinder zu bezahlen und er habe die Kette und das Tuch auch nicht bezahlt. Dem Händler sei nur eingefallen, daß er so viel Geld garnicht geben kann, weil er auch Schulgebühren bezahlen muß, und so habe er ihm einen Teil des Geldes zurück-gegeben. Der Mann mit den Hühnern sagte, daß die Hühner nicht gegen das Ferkel und das Geld getauscht worden wären, sondern daß er das Ferkel nur für den Händler zu einem Nachbarn transportiert habe. Das Geld habe er bekommen, um auch Schulgebühren zu bezahlen. Ich blieb ratlos auf der Strecke.
.......
Ich hatte in Afrika oft Geldscheine in der Hand, deren lange Umlaufzeit man geradezu fühlen konnte. Der ursprüngliche Wert ließ sich meistens nur ahnen. Solche Scheine waren mit Zahlen, Schriftzeichen und Handelsmarken (? ) versehen. Sie hatten offensichtlich mehrfach nicht als Geld, sondern als Schuldscheine gedient, wobei der aufgedruckte Wert nichts mit dem Umfang des Geschäftes zu tun hatte. So kann man auch mit alten Zaire abrechnen und läuft dabei nicht Gefahr, seinen Gewinn in der Inflation zu verlieren."</ul>
So also - ungefähr - spielte sich wohl der Tausch auch auf früh- und vorgeschichtlichen Märkten ab: Sehr viel Vertrauen, sehr viel"wie-Du-mir-so-ich-Dir", sehr viel"Tit-for-Tat" (Axelrod) - also sehr viel"Naturrecht" und rein gar nichts von den Paragraphen eines BGB oder HGB - und nirgendwo die"Macht", keine"Standardisierung" des Geldes, kein"Kontraktzwang" und keine"Erfüllungsstandards", wie sich das Leute im Schlepptau von dottores aus dem Heute in ferne Urzeiten zurückprojizierten Lehren vorstellen.
Tut mir Leid, wenn ich da so konsequent widersprechen muß.
Gruß
G.

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