- State of the Art beim Metall-Problem (1) - dottore, 28.10.2002, 12:42
- Die wievielte Ankündigung des neuen Buches? - Wal Buchenberg, 28.10.2002, 14:18
- Re: Abwarten, es war nämlich leider völlig anderes als Marx 'vermutete' - dottore, 28.10.2002, 15:22
- Re: State of the Art beim Metall-Problem (1) - Galiani, 28.10.2002, 18:06
- Stunde Null - erhardbd, 28.10.2002, 18:44
- Re: State of the Art beim Metall-Problem (1) - dottore, 28.10.2002, 19:39
- Na ja, - viele Annahmen, wenig konkrete Belege. Dennoch Gruß (owT) - Galiani, 28.10.2002, 20:10
- Re: State of the Art beim Metall-Problem (1) - Vs. Großbergbau in der Steinzeit - Dimi, 28.10.2002, 22:18
- Re: Paläo-Metallurgie in Südafrika. Vielleicht interessant. - BillyGoatGruff, 28.10.2002, 22:45
- Re: Vielleicht interessant. Ja sehr! Dazu: Bergbau mit Hilfe von Feuer - dottore, 29.10.2002, 17:44
- Re: Great Zimbabwe: Steinbrech-Arbeit mittels Feuer und Wasser. - BillyGoatGruff, 29.10.2002, 21:57
- Re: Vielleicht interessant. Ja sehr! Dazu: Bergbau mit Hilfe von Feuer - dottore, 29.10.2002, 17:44
- Die wievielte Ankündigung des neuen Buches? - Wal Buchenberg, 28.10.2002, 14:18
Re: Abwarten, es war nämlich leider völlig anderes als Marx 'vermutete'
-->>Hallo dottore,
>ich finde es prima, dass du dein neues Buchprojekt öffentlich auf immer neuen Stufen zur Diskussion stellst.
>Zu deinen heutigen Enthüllungen:
>Ich habe zu den heutigen Fakten und deinen Interpretationen keine grundlegenden Einwendungen.
>Ich habe allerdings einzuwenden, dass die Gesellschaften, die du hier vorstellst, eben keine überwiegenden warenproduzierenden Gesellschaften waren. Was als Ware in diese Gesellschaften gelangte, nämlich das Metall, blieb unter Kontrolle des Staats. Angeeignet wurde dieses Metall durch Raub bzw. Krieg mit nachfolgender Tributzahlung.
So war es eben nicht. Ägypten hat nie Cu aus Zypern geraubt. Der dortige Chef war auch nicht tributpflichtig, um nur ein Beispiel zu nennen.
>Ähnliche Verhältnisse gab es in Peru, bei den Inkas im alten Indien und China etc.
>Marx nannte diese Produktionsweise"asiatische Produktionsweise".
Hat der auch Ausgrabungen gemacht? Wäre mir neu. Ich finde es immer wieder bemerkenswert, dass die"klassischen" Ã-konomen (ob Smith, ob Galiani, ob Hume, ob Hayek, ob Marx, ob Schumpeter) schon vor Jahrhunderten bzw. Jahrzehnten alles ganz genau"gewusst" und ihre"Theorien" darauf aufgebaut haben, ohne irgendeine Kenntnis der tatsächlichen Abläufe bzw. Gegebenheiten gehabt zu haben wie sie erst jetzt rekonstruiert werden können, da man vor Ort (in situ) arbeitet und forscht. Es sei nur an die zahlreichen Keilschrift-Archive gedacht, von deren Existenz bis vor kurzem kein Mensch eine Ahnung hatte.
>Die Schwierigkeit besteht aber darin, zu erklären, wie der Schritt von diesen"Staatshandelsnationen" mit hauptsächlich Staatseigentum zu den"Privathandelsnationen" mit hauptsächlich kleinem Eigentum verlaufen ist.
Kommt noch, bitte um Geduld. Nur das vorweg: Wie sollte Assur eingeordnet werden? Eindeutige Militärdiktatur von Anfang an und daraus sich dann entwickelnder, die bekannte Welt umspannender Privathandel?
Das"kleine" Eigentum (jetzt an Grund und Boden) ist übrigens geradezu klassisch entstanden und zwar als ältester Beleg am Van-See (Ost-Anatolien) das Reich der"Ayanis". Von dort aus Richtung Westen (Dendrochronologie, von Prof. Kuniholm perfekt belegt).
Der Van-See-Ausgräber, Prof. Cilingiroglu (Izmir), hat die komplette Geschichte dargestellt, vgl. schon"Ayanis I", Rom 2002. Sie deckt sich haargenau mit den Vorgängen in der Ägäis: 1."Einwanderung", 2."Zitadellenbildung" (Akropolis mit danach wachsender"Unterstadt") 3."Big Event" (lass Dich überraschen) und 4."Entstehung von Privateigentum".
Aber Karl Marx hatte das alles sozusagen schon"vorher" gewusst? GAR NIX hat er gewusst.
>Diese"Lücke" füllst du mit deinen Hypothesen, da helfen keine Metallanalysen.
Nein, die Zeit der Hypothesen ist vorbei. Heinsohn war da schon auf der richtigen Fährte (die Katastrophisten nicht minder). Die Archäologen arbeiten nicht mit Hypothesen, sondern mit schieren Fakten. Schicht um Schicht.
>Die erste warenproduzierende Gesellschaft waren die alten Griechen. Die Athener importierten rund die Hälfte ihrer Lebensmittel - während die ganze Welt damals noch überwiegend Subsistenzwirtschaft war und (grob geschätzt) weniger als 10 Prozent des Produktenwerts in den Austausch ging.
Auch das ist falsch bzw. völlig frei erfunden. Die"alten" Griechen - wie"alt" setzt Du die denn? Lass Dich von Prof. Lohmann (Bochum) und seinen Studien zum Groß-Komplex Laurion überraschen ("Prähistorischer (sic!) und antiker Blei-Silberbergbau im Laurion").
>Die Entwicklung der warenproduzierenden Produktionsweise muss m.E. an den alten Griechen studiert und begriffen werden.
Waren wurden längst produziert, als von Griechenland der Klassik nirgends eine Rede sein kann, noch nicht mal von den großen Oikosherren ("Tyrannis"). Schon -1500 startet der wahrliche gigantische Cu-Bergbau in Zypern. 200.000 Tonnen danach insgesamt abgebaut (ausführlich G. Konstantini).
Und so heiter immer weiter.
Gruß!

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