- State of the Art beim Metall-Problem (1) - dottore, 28.10.2002, 12:42
- Die wievielte Ankündigung des neuen Buches? - Wal Buchenberg, 28.10.2002, 14:18
- Re: Abwarten, es war nämlich leider völlig anderes als Marx 'vermutete' - dottore, 28.10.2002, 15:22
- Re: State of the Art beim Metall-Problem (1) - Galiani, 28.10.2002, 18:06
- Stunde Null - erhardbd, 28.10.2002, 18:44
- Re: State of the Art beim Metall-Problem (1) - dottore, 28.10.2002, 19:39
- Na ja, - viele Annahmen, wenig konkrete Belege. Dennoch Gruß (owT) - Galiani, 28.10.2002, 20:10
- Re: State of the Art beim Metall-Problem (1) - Vs. Großbergbau in der Steinzeit - Dimi, 28.10.2002, 22:18
- Re: Paläo-Metallurgie in Südafrika. Vielleicht interessant. - BillyGoatGruff, 28.10.2002, 22:45
- Re: Vielleicht interessant. Ja sehr! Dazu: Bergbau mit Hilfe von Feuer - dottore, 29.10.2002, 17:44
- Re: Great Zimbabwe: Steinbrech-Arbeit mittels Feuer und Wasser. - BillyGoatGruff, 29.10.2002, 21:57
- Re: Vielleicht interessant. Ja sehr! Dazu: Bergbau mit Hilfe von Feuer - dottore, 29.10.2002, 17:44
- Die wievielte Ankündigung des neuen Buches? - Wal Buchenberg, 28.10.2002, 14:18
Re: Vielleicht interessant. Ja sehr! Dazu: Bergbau mit Hilfe von Feuer
-->Hi Billy,
die Metallgewinnungs- und - bearbeitungstechniken in Schwarzafrika entsprechen genau jenen, die als"paläo" im Nahen Osten usw. gefunden wurden.
Die Ã-fen lassen sich fast 1: 1 übertragen.
Eine weitere, extrem spannende Sache ist der Bergbau mit Hilfe von Feuer, das in den Minen entzündet wurde, um das Gestein mürbe zu machen und den Abbau zu erleichtern (darauf muss man erst mal kommen).
Bekannt dafür ist der Rammelsberg (Goslar). Genau so wurde aber auch in Melle (Poitou) abgebaut (mindestens"karolingisch", wenn nicht schon römisch).
Und, oh Überraschung, in der Nähe von Isfahan und dies datiert ins -2. Jt., wenn nicht noch älter.
Wir wissen, dass Bergleute eine extrem bewegliche Berufsgruppe waren (deren Wanderungen noch gesondert untersucht werden müsste, sehr bekannt ist der Bergbau in Spanien, der von Deutschen wieder belebt wurde, der erste Kupfer-Unternehmer auf Kuba war ein Deutscher, usw.).
Allerdings ist das bergbauliche und hüttentechnische Wissen kaum offen tradiert worden, aus naheliegenden Gründen. Wir haben aus der Antike nur mehr oder minder dunkle Schrifttradition und vor allem keine Zeichnungen.
Das Werk von Agricola (Mitte 16. Jh.) blieb bis fast ins 20. Jh. hinein Standardwerk, und Herbert Hoover (Bergbau-Ingenieur, später US-Präsident) hat die"Res metallica" vorbildlich ediert.
Wir haben also zwei Modelle zur Auswahl:
- Entweder sehr schnelle Ausbreitung (dann stimmen die Chronologien vorn und hinten nicht).
- Oder sehr langsame Ausbreitung dieses Wissens.
Dazwischen passt nichts so richtig.
Ich neige zur ersteren Variante, weil metallurgisches Wissen von allergrößter Wichtigkeit war, egal ob wir der privat- oder staatswirtschaftlichen These des Metalls anhängen.
Eine Parallele dazu sehr ich im Buchdruck. Obwohl das erste Buch, das das eigentliche Geheimnis Gutenbergs offen darstellte (nämlich das Handgießinstrument) erst um 1630 herum erschien, breitete sich die"schwarze" Kunst schon im 15. Jh. geradezu explosionsartig aus.
Hinzu kommt: Der Bergbau war, da nicht standortfest, wie Handwerk in Städten, nicht zünftisch zu organisieren.
Also nochmals besten Dank - the research goes on.
Gruß!

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