- Metallproblem - State of the Art (2) - dottore, 29.10.2002, 15:30
- Re: Metallproblem - State of the Art (2) - Burning_Heart, 29.10.2002, 17:23
- So sehe ich das auch!Auch Papiergeld wird so kompliziert wie möglich hergestellt (owT) - Galiani, 29.10.2002, 23:04
- Re: Fälschungssicheres Metallgeld - dottore, 30.10.2002, 10:21
- Re: Metallproblem - State of the Art (2) - Burning_Heart, 29.10.2002, 17:23
Re: Fälschungssicheres Metallgeld
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>Hi
>Das sieht aus wie der Versuch ein fälschungssicheres Geld herzustellen.Sie hatten Angst,jemand findet eine grosse Menge Gold oder Silber und übernimmt dann die Macht.
>55/45 Mischungsverhältniss ist schon sehr verdächtig
In wessen Interesse war das fälschungssichere Geld?
Offenbar in dem Inetresse dessen, der es in größter Menge umsetzte, also einnahm und wieder ausgab. Dies war die Obrigkeit, die seit jeher den größten Einzelumsatz in einem Wirtschaftsbereich überhaupt machte - nämlich die Steuern (wie heute auch ist der Staat die"Wirtschaftseinheit" mit dem mit Abstand größten Umsatz).
Demnach ergibt sich wohl, dass es im Interesse des Großumsatz-Tätigers Staat gelegen haben muss, beim Geld, das er einnahm nicht betrofen zu werden. Deshalb verhängte auch er die entsprechenden Strafen für Falschmünzerei usw.
Die Privaten mussten bei Entgegennahme von Metall dieses schon selber prüfen ("Trau, schau wem!"), was natürlich auch geschah. Ihr Anspruch gegen den Tauschpartner war grundsätzlich erloschen, sobald derjenige, der das Metallstück entgegennahm es geprüft und für das anerkannt hatte, was er haben wollte.
So etwas wie"zugesicherte Eigenschaft" gab es nicht. Dies ist eine spätere Erfindung des Rechts, um Transaktionsfolgen entsprechend abwickeln zu können. Ein Blick auf einfache Märkte zeigt bis heute, dass die Waren ausgestellt und gezeigt werden und vom Käufer geprüft werden und danach gilt"gekauft wie besehen". Dies kann bei nicht standardisierten Metallstücken nicht anders gewesen sein, bei denen dann mit einer anderen Ware das Metallstück gekauft wird.
Die Obrigkeit kann schon aus praktischen Gründen nicht jedes, an sie gelangende Metall im einzelnen prüfen, dazu waren die Mengen viel zu groß. Bei den Persern liefen als jährliche Abgaben zum jeweiligen Stichtag (Termin!) Tonnen von Edelmetall ein (Herodot). Also ergab sic für die Obirgkeit die Notwendigkeit, diese Ablieferungen zu standardisieren und jede Abweichung vom Standard mit entsprechend hohen Strafen (nicht etwa Schadensersatzforderungen) zu belegen.
Noch auf den Assignaten Frankreichs nach 1792 stand auf dem Papier, das leicht zu fälschen war:"Das Gesetz (!) bestraft den Fälscher mit dem Tod."
Gruß!

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