- "Krisenschaukel" contra"Geldfalle" - R.Deutsch, 26.09.2000, 10:44
- Re:"Krisenschaukel" contra"Geldfalle" - dottore, 26.09.2000, 12:17
- Zinseszinszwang nicht vergessen! - XSurvivor, 26.09.2000, 12:50
- Re: Zinseszinszwang nicht vergessen! - dottore, 26.09.2000, 13:55
- Zinssystem im endlichen Raum muß scheitern - XSurvivor, 26.09.2000, 14:15
- Unternehmensschulden liegen doch nicht im ruinösen Wettberwerb... - ufi, 26.09.2000, 14:39
- nicht ganz unrecht - XSurvivor, 26.09.2000, 15:29
- Re: nicht ganz unrecht - DOCH! - dottore, 26.09.2000, 20:53
- nicht ganz unrecht - XSurvivor, 26.09.2000, 15:29
- Re: Zinssystem im endlichen Raum muß scheitern - dottore, 26.09.2000, 14:47
- Re: Zinssystem im endlichen Raum muß scheitern - XSurvivor, 26.09.2000, 15:20
- Re: Zinssystem im endlichen Raum muß scheitern - Widerspruch! - dottore, 26.09.2000, 20:28
- @dottore: Frage zu Büchern - Diogenes, 26.09.2000, 21:06
- Re: @dottore: Frage zu Büchern - dottore, 26.09.2000, 21:17
- Re: Keine Frage zu Büchern - Toni, 26.09.2000, 22:15
- Re: Keine Frage zu Büchern - JüKü, 26.09.2000, 22:28
- Doch eine Frage zu Büchern - Diogenes, 27.09.2000, 13:39
- Re: Doch keine Frage zu Büchern - Toni, 27.09.2000, 14:09
- Re: Doch eine Frage zu Büchern - dottore, 27.09.2000, 14:24
- Re: Doch eine Frage zu Büchern - Kleinanleger, 27.09.2000, 17:33
- Re: Keine Frage zu Büchern - Toni, 26.09.2000, 22:15
- Re: @dottore: Frage zu Büchern - dottore, 26.09.2000, 21:17
- @dottore: Frage zu Büchern - Diogenes, 26.09.2000, 21:06
- Re: Zinssystem im endlichen Raum muß scheitern - Widerspruch! - dottore, 26.09.2000, 20:28
- Re: Zinssystem im endlichen Raum muß scheitern - XSurvivor, 26.09.2000, 15:20
- Unternehmensschulden liegen doch nicht im ruinösen Wettberwerb... - ufi, 26.09.2000, 14:39
- Zinssystem im endlichen Raum muß scheitern - XSurvivor, 26.09.2000, 14:15
- Re: Zinseszinszwang nicht vergessen! - dottore, 26.09.2000, 13:55
- Nichtleistender Schuldner - Kleinanleger, 26.09.2000, 13:45
- Re: Nichtleistender Schuldner - dottore, 26.09.2000, 14:15
- Re: Nichtleistender Schuldner - Kleinanleger, 26.09.2000, 18:08
- Re: Nichtleistender Schuldner - dottore, 26.09.2000, 14:15
- Mal im Ernst dottore.... Sie schreiben ja wie Professore! - boso, 28.09.2000, 00:37
- Ich bin beeindruckt! owT - Das Orakel, 28.09.2000, 03:35
- Oldystunde - Oldy, 28.09.2000, 04:59
- Re: Oldystunde - Kleinanleger, 28.09.2000, 11:05
- Oldystunde - Oldy, 28.09.2000, 04:59
- Re: Mal im Ernst dottore.... Sie schreiben ja wie Professore! - dottore, 06.11.2000, 12:24
- Ich bin beeindruckt! owT - Das Orakel, 28.09.2000, 03:35
- Zinseszinszwang nicht vergessen! - XSurvivor, 26.09.2000, 12:50
- Re:"Krisenschaukel" contra"Geldfalle" - dottore, 26.09.2000, 12:17
Re: nicht ganz unrecht - DOCH!
>Hallo,
>mit Deiner Argumentation hast Du nicht unrecht. In unserem System ist es tatsächlich erwünscht, daß möglichst viel Schulden aufgenommen werden, deshalb wird dies auch wiedersinnigerweise vom Staat gefördert.
Möglichst viele muss nicht sein. Es müssen aber immer so viele NEUE Schulden gemacht werden, dass die vorangegangenen Schuldner nicht untergehen.
>Doch warum ist das so?
>Dies kommt daher, daß die Geldvermögen verzinst anwachsen, der Zins muß weiterverliehen werden.
Das ist eben ganz FALSCH. Der Zins ist ja nicht vorhanden, sondern er kann überhaupt erst realisiert, d.h. ausgezahlt und kassiert werden, wenn sich ein weiterer Schuldner gefunden hat, der sich Höhe des geschuldeten Zinses netto neu verschuldet.
Beispiel: Ich schulde Ihnen 1 Mio, Zinssatz 10 %. Nach einem jahr kann ich die Mio zurückzahlen, aber woher sollte ich das Geld nehmen, um die 100 Mille zusätzlich zu zaheln? In genau dieser Höhe (100 Mille) muss sich jemand NEU verschulden, denn die 100 Mille sind nirgendwo vorhanden. Ob der"jemand" ich bin oder ein Dritter spielt gesamtwirtschaftlich keine Rolle.
In einer zinsbewehrten Volkswirtschaft fehlt immer"Geld", Klarext: Die Zinsen, die geschuldet werden, die aber nur dann entstehen können, wenn jemand gleichhohe ZUSÄTZLICHE SCHULDEN macht.
>Es muß also, um eine Deflation zu verhindern, dafür gesorgt werden, daß immer genug Schulden gemacht werden (damit der Zinsgewinn wieder investiert werden kann).
Richtig! Immer genug NEUE Schulden. Das ist aber kein Zins"gewinn", sondern das bedeutet, dass NEUE gleichhohe Schulden und Guthaben in die Welt kommen.
>Was wäre, wenn niemand mehr Schulden machen würde?
>Dann würde der Zinssatz auf 0% gehen
NEIN! Der von den alten Schuldner gebotene Zinssatz (den sie bieten müssen, damit sich neue GLÄUBIGER finden) geht dann gegen Unendlich. Der ALTE Schuldner versucht nämlich verzweifelt die auf seinen ALTEN Schulden liegenden und jetzt fällig gewordenen Zinsverpflichtungen à tout prix zu erfüllen. Deshalb erleben wir am Geldmarkt in Zeiten sog."Liquiditätsverknappung" solche horrenden Zinssätze (ich habe schon die Commerzbank erlebt, wie sie 34 % für Tagesgeld geboten hat; das war Anfang der 70er Jahre). Diesen Horrosatz hat die Cobank nicht geboten, weil sie Geld haben wollte, sondern weil sie Geld haben MUSSTE - eben um ihre ALTEN Schulden zu bedienen.
Es wird in diesen Modellen immer vergessen, dass es ALTE Schulden gibt, die fällig werden. Und dann geht eben der Tanz los. Eine Nichtnachfrage nach zusätzlicher Verschuldung kann es aus der Logik des Geschehens heraus NIEMALS geben, denn dieses Denkmodell setzt voraus, dass es keine Fälligkeiten gibt, was aber ganz falsch ist.
>(Zins= Preis für Geld, wenn die Nachfrage wegbleibt, sinkt der Preis)
Der Zins ist NIEMALS Preis für (vorhandenes) Geld (dem ja längst gleichhohe Verpflichtungen gegenüberstehen), sondern immer nur der Anreiz, neue Kreditvertäge einzugehen. Es ist immer ein angebotener Zins.
>- dann würde niemand mehr Geld verleihen und das Geld würde als Tauschmittel vom Markt verschwinden -
Niemand verleiht Geld als Tauschmittel, da jeder Käufer auch ohne Geld kaufen kann (er macht einfach neue Schulden, z.B. er lässt"anschreiben").
Folge: Deflation, also Geldentzug und sinkende Preise.
Deflation ja. Geldentzug nein (was sollte das sein?), tatsächlich: Neuverschuldungsverweigerung. Sinkende Preise: Ja.
>Da der Zins ein exponentielles Wachstum bedeutet, also die Vermögen explodieren läßt, müssen auch die entsprechenden Schulden explodieren.
Umgekehrt, wie gesagt. Nur wenn die entsprechenden Schulden explodieren (durch die jetzt hinreichend vorgestellte Netto-Neuverschuldung), können auch die Vermögen entsprechend explodieren. Ohne neue Schulden kann Vermögen niemals wachsen, schließlich trägt es keine Früchte (den Denkfehler hat schon Aristoteles gemacht, der vor Geld als"tokos", von tekein = hecken, also sich vermehren, warnte).
>Das System ist also zum Zusammenbruch verurteilt
Nur wenn ein nichtleistender Schuldner ins Spiel grbacht wird - der STAAT.
>- entweder saugen einen die Zinslasten uas, oder es gibt eine Deflation, die einen verbluten läßt.
Die Zinsen werden gesamtwirtschaftlich nur dann zu Lasten, wenn sich keine Neuverschuldung mehr aus dem System herauskitzeln lässt. Persönliche Schicksale haben damit nichts zu tun. Deflation: siehe oben.
>Lösung: Zinsfreie Währung nach S. Gesell.
Lösung ist falsch, weil Gesell das nicht durchdacht hatte. Er geht von Nettogeld als Tauschmittel aus, was Geld aber leider nicht ist und auch in der Geschichte niemals war. Und ohne Zinsen wie gesagt kein Wirtschaften, denn ohne Zinsen kein Druck.
Es gibt zinsfreie Wirtschaftsformen, Stammes- und Feudalwirtschaft zum Beispiel (wobei die Feudalabgaben allerdings auch so eine Art Zins darstellen und in der Geschichte auch so hießen; z.B. war ein"Zinser" jemand, der einem Feudalherren Abgaben leisten musste).
>Gruß
>XS
Gruß zurück
d.
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