- Was sagt uns eine steigende (sinkende) consumer confidence bzgl. der Zukunft? mL - Galiani, 31.10.2002, 23:07
- Und eine EW-Int'l story (for members only) von soeben zeigt, daß d. reale Wirt- - Galiani, 31.10.2002, 23:16
- Re: haben andere früher auch schon festgestellt. Allerdings - kingsolomon, 31.10.2002, 23:59
- Re: Was sagt uns eine steigende (sinkende) consumer confidence bzgl. der Zukunft? mL - tas, 01.11.2002, 00:42
- dass Mr. Market keine Statistik oder Formel ist ;-) - Tiffy, 01.11.2002, 02:01
- Hallo Tiffy: Nette Gedanken, die Du da äußerst! Gruß (owT) - Galiani, 01.11.2002, 14:54
- Nett? Stell dir vor, ich wäre Politiker. Nix verstanden,... - Tiffy, 02.11.2002, 21:11
- Hallo Tiffy: Nette Gedanken, die Du da äußerst! Gruß (owT) - Galiani, 01.11.2002, 14:54
- Re: Was der consumer confidence index mißt - und was nicht - Popeye, 01.11.2002, 06:48
Re: Was sagt uns eine steigende (sinkende) consumer confidence bzgl. der Zukunft? mL
-->>Hallo
>Cosa hat uns gestern mit der Mitteilung geschockt, daß die consumer confidence über Erwarten stark abgesackt sei. Was bedeutet das?
... bezüglich der vergangenheit sagt es uns, daß die tcb-confidence hinter dem uni-michigan-sentiment hinterherfällt, weiterhin daß beide hinter dem dollar herfallen, und schließlich noch hinter dem s+p 500.
... für die zukunft sagt uns das, daß die masse langfristig meist falsch liegt,
(auch wenns demnächst noch einen absacker gibt, was sowohl von den us-umsätzen als auch per intermarkets angezeigt wäre.) entsprechend die einfache regel, daß man langfristig gesehen dann verkauft, wenn euphorie herrscht, und kauft, wenn niemand den müll haben will. langfristig wohlgemerkt... hat also noch was zeit.
... darüber hinaus beruht die idee, daß die reale wirtschaft ausgerechnet den börsen-hysterikern folgen sollte, ganz allein auf völliger überbewertung der bedeutung der aktienmärkte und vor allem der einstellung der akteure über ihre enorme wichtigkeit und bedeutung selbst. wer ständig nur ums goldene kalb im kreis tanz, verliert halt leicht den überblick...:-)
die konjunkturzyklen ziehen ruhig ihre bahn - die aktienmärkte dagegen hängen fast IMMER hinterher: bei abflauender konjunktur wird meist NOCH NICHT verkauft, da die gier oder hoffnung solang überwiegt bis es rumst - und bei wieder anziehender konjunktur wird ebenfalls NOCH NICHT gekauft, weil noch die angst und mißtrauen überwiegen, bis es hyped. so hampeln die aktionäre fein zwischen euphorie und verzweiflung pendelnd immer schön hinter der wirtschaftlichen realität her - und NICHT ETWA ANDERSRUM.
egal, ob die realwirtschaft zu steigen oder zu fallen beginnt:"das glaub ich nicht!", spricht der aktionär und klammert sich umso fester an den sterbenden trend, bis dieser ihm regelmäßig das genick bricht. schon goethe kannte offenbar den sich selbst überschätzenden sogenannten prozykliker:... als einen der, von einem bösen geist im öden kreis herumgeführt, und ringsherum ist grüne fette weide (so ähnlich jedenfall, schon ne weile her)...
wers immernoch nicht wahrhaben will, pappt einfach mal ein dax chart (log.) und ein bip-chart (in % j/j) übernander, schon zeigt sich wessen schwanz mit welchem hund wedelt. und das bip ist bekanntlich so ungefähr DAS ALLERLETZTE - in der reihenfolge der konjunktursignale, da es nur quartalsweise und mit erheblichem zeitlichem nachlauf berechnet wird.
der ausweg aus dem ganzen dilemma wird heute aber auch anschaulich in der neuen"börse online" erklärt - so wie ich kleiner hirni es verstanden habe:
am aktienmarkt immer auf den präfrontalen kortex hören, außer bei ausgeprägter großhirnrindenschwäche, immer schön die amygdala (panikzentrum) flach halten, regelmäßig in anteriores cingulum und nucleus accumbens nachfragen und alle entscheidungen mindestens einmal durch den hippocampus (gedächtnisfilter) orgeln. wenn das ganze erfolgreich am markt umgesetzt wurde, hagelts ordentlich dopamin und endorphine von caudate und putamen. noch fragen? dann ans werk!
die"unendliche leichtigkeit des geldanlegens" wurde noch nie so anschaulich und vor allem FÜR JEDEN NACHVOLLZIEHBAR erklärt - wer nu immer noch nicht weiß, was und wie er als nächstes handeln soll, kriegt dann eben auch mal keinen nobelpreis. intellektuelles leben ist so schwer: zwar weiß man sehr genau, WARUM es gemacht wird - meist aber weniger genau, WIE. also brauchts doch die drei geilen anlageberater von der sparkasse ("schatz, hast du jemand kennengelernt?"), damit das mit dem dopamin und den endorphinen so richtig geil fluppt, zumindest zeigt dieser werbespot mal deutlich, was triple-witching eigentlich ist...
grüße, tas

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