- Eigenkapital und Unternehmertum - Dieter, 01.11.2002, 20:30
- Eigenkapital+Unternehmer - irgendjemand spinnt und lebt in der Traumzeit+welt - Baldur der Ketzer, 01.11.2002, 23:18
- meine Erfahrungen sind anders - Dieter, 02.11.2002, 00:21
- direkt zur Traumwelt - Dieter, 02.11.2002, 02:28
- Re: Eigenkapital und Unternehmertum/volle Zustimmung - steve, 01.11.2002, 23:59
- wichtiger Aspekt zum Eigenkapital - Dieter, 02.11.2002, 02:10
- Re: Ich habe da eine Lösung. Bei uns hat ein Geschäftsmann... - Patschi, 02.11.2002, 12:07
- "Geschäftsmann" - Dieter, 02.11.2002, 12:15
- Re: Aber das schlimme ist - es passiert ihm nichts!! - Patschi, 02.11.2002, 12:17
- Re: Aber das schlimme ist - es passiert ihm nichts!! - Dieter, 02.11.2002, 12:24
- Re: Aber das schlimme ist - es passiert ihm nichts!! - Patschi, 02.11.2002, 12:17
- "Geschäftsmann" - Dieter, 02.11.2002, 12:15
- Eigenkapital+Unternehmer - irgendjemand spinnt und lebt in der Traumzeit+welt - Baldur der Ketzer, 01.11.2002, 23:18
meine Erfahrungen sind anders
-->Hallo Baldur,
wenn ich so in meinen Branchen links und rechts schaue, dann sehe ich das Kommen und Gehen. Die am schnellsten ganz groß werden (geht nur über viel Fremdkapital) sind auch wieder weg.
Bei etlichen Handwerks-Kollegen fungiere ich auch als Großhändler denen gegenüber. - und da gibt es viele, die nur noch Ware gegen Cash bekommen. Wieso wohl?
In deren Haut möchte ich nicht stecken. = abhängig von den Banken, abhängig von Lieferanten, abhängig vom Goodwill der Kunden (Zahlungstermin), abhängig von der Politik (allgem. Entscheidungen), extem abhängig vom nächsten Auftrag.
Ist das Selbständigkeit? - nein, nein, nein!!!
Das ist Zwangsarbeit!!!
- und das schlimmste, man kann nicht mal aufhören, wenn man keinen Bock mehr hat, weil man dann keine Chance hat, die Schulden los zu werden.
Aus meiner Sicht sind 10% Eigenkapital oder weniger die Versklavung pur.
Es gilt immer noch: Wer kein Geld hat, bekommt auch nichts, und wer viel hat, dem wird´s hinterher geschmissen.
Ich mußte mal in 2 aufeinanderfolgenden Jahren 2 üppige betrügerische Konkurse von 2 Großkunden hinnehmen. Jedesmal ca. 15% des Jahresumsatzes Forderungsverlust. (Der Staat erfüllt hier z.B. nicht seine Aufgabe) Aufgrunddessen war ich genötigt mit einer Bank die Forderungsausfälle mit einem kurzfr. Kredit zu überbrücken. Ich war in der Lage mir die Bank und die Konditionen auszusuchen bzw. vorzugeben. Von daher weiß ich nicht wie Umlaufvermögen bei Banken bewertet wird.
Diese unternehmerische Freiheit hat man aber nur, wenn man Jahre zuvor darauf hinarbeitet und zwar unter Verzicht pers. Bedürfnisse.
Übrigens: bei nur 20% Eigenkapital wäre ich in meinem Fall 2x Pleite gegangen.
Und die anderen Unternehmen in meinem Umkreis: Bei den Kapitalgesellschaften sieht es doch so aus, daß die Insolvenz anmelden, sich entschulden und 4 Wochen später wieder da sind. - Eine Entwicklung die volkswirtschaftlich alles andere als gut ist - aber die Politik fördert genau das!!!!
Das schmerzliche ist, daß Politik und Rechtsprechung seit Jahrzehnten den falschen Weg gehen - wobei mir Schröders Politik wie ein Dolchstoß vorkommt, zur Förderung unternehmerischer Schweinereien - gegen ambitioniertes und verantwortungsvolles Unternehmertum.
Natürlich kommt da der Gedanke auf, daß Typen wie Du und ich nicht mehr in diese Welt passen. Andererseits ist mir klar, daß ich problemlos 10 schwere Wirtschaftsjahre überstehen würde, während etliche Mitbewerber einer nach dem anderen wg. Eigenkapitalmangel aufgeben muß. Die konservative Methode ist in Krisenzeiten einfach besser.
Aber da ich meine pers. unternehmerischen Ziele erreicht hatte, die Politik mich nicht gerade animiert neue zu formulieren, sondern mich eher ermuntert andere private Ziele als deutlich schmackhafter zu machen, höre ich einfach auf. Die Nachfolge werden dann Eigenkapital schwache Unternehmer führen, wie es heute üblich ist.
Ich habe ohnehin das Gefühl, daß es politischer Willen ist, die starken alten Unternehmer abzuschaffen und dafür möglichst viele unerfahrene Jungunternehmer zu installieren - das schafft einfach mehr Abhängigkeiten, das was überall erwünscht ist.
Von daher: ES LEBE DIE FREIHEIT.
Gruß Dieter

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