- @ Dieter - Turon, 05.11.2002, 20:09
- zur Abendlektüre - Dieter, 05.11.2002, 22:14
- Re: zur Abendlektüre - Turon, 06.11.2002, 03:28
- Nachtrag - Rene, 06.11.2002, 09:51
- zu Polen - Dieter, 06.11.2002, 11:00
- Anmerkung zu Polen - Rene, 06.11.2002, 15:10
- Re: zur Abendlektüre - Turon, 06.11.2002, 03:28
- zur Abendlektüre - Dieter, 05.11.2002, 22:14
@ Dieter
-->Eigentlich wollte ich noch mal kurz zu dem Text zurückkommen, den Du auf mein Posting hinzugefügt hast - und es ging um Zins.
Du hast darauf leicht allergisch reagiert - und hast darauf geantwortet, wie ich
es noch in Erinnerung habe - etwa in dem Sinne:
Die Nichtauschüttung von Zinsdifferenzen durch Unternehmen an seine Mitarbeiter sei quasi dadurch gerechtfertigt, weil ein Unternehmen vorfinanzieren muß. Dabei hast Du auch aufgeführt, daß ein Unternehmen kurzfristige wie auch langfristige Liquidität sehr kostenintensiv planen muß.
Keine Frage: der Sinn einer wirtschaftlicher Unternehmung ist und bleibt wettbewerbsfähig zu bleiben - deswegen sieht nun mal die Planung vor, Reserven zu bilden, die sagen wir mal die Wirtschaftsressourcen eines Unternehmens erlauben, stets auf aktuellen Stand zu halten, da es ja der Garant des wirtschaftlichen Erfolgs eines Unternehmens ist.
Was ich allerdings keineswegs nachvollziehen kann, ist was damit die Nichtauschüttung der Zinsdifferenzen an die Belegschaft zu tun hat?
Ich denke - gerade diese Ansicht werde ich niemals teilen. Vorfinanzierung
ergibt sich aus der Notwendigkeit zu wirtschaften und aus der Notwendigkeit den unternehmerischen Erfolg zu planen - und zwar in jeder Situation - allerdings
gerechtfertigt das immer noch nicht zu sagen, das Ausbleiben der Zinszahlung
aufgrund notwendigen unternehmerischen Strategien sei vollkommen in Ordnung.
Gut - dies wurde ja schon immer so gehandhabt - doch im Prinzip handelt es sich dabei um ein immer gerne wiederholtes Postulat der Regierung, jeder Bürger muß
ein Teil seines Einkommens in der Form von Steuern an den Staat zurückgeben,
damit der Staat nicht in die Handlungsunfähigkeit herausdriftet (gesagt hat es übrigens ein ehem. Finanzminister T.Weigel).
Allerdings ist das nicht gerecht. Die Verzinsung sollte irgendwie eben doch an die Mitarbeiter ausgeschüttet werden. In welcher Form es geschieht, ist es vollkommen egal. Es funktioniert doch nur, weil die meisten Mitarbeiter sowieso froh sind, daß sie noch eine Arbeit haben - und ich lernte bereits Betriebe
in Deutschland kennen, die keine Samstagzuschläge oder Überstundenzuschläge
bezahlt haben. Diese haben natürlich auch versucht den Mitarbeitern klarzumachen, daß die Nichtsauschüttung dieser Zuschläge, quasi das Unternehmen
stärkt - weil damit die Liquidität des Unternehmens gesichert sei.
Ein Scheiß wahr. Im Prinzip wurde den Unternehmen die Liquidität auf die Art und Weise geschenkt. Eine Subvention die noch nicht einmal steuerbegünstigt erfolgte.
Um den Gedanken weiter zu verfolgen: es ist noch nicht einmal eine Subvention gewesen, sondern kurzfristige Kostenentlastung, die es dem Unternehmer erlaubte nur noch weiter Geld zu verschleudern.
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Rein nach Lehrbuch plant aber ein Unternehmen seine Liquidität nach eigenen tatsächlichen Gewinnen - die aufgrund von gewöhnlicher Geschäftstätigkeit aufgefallen sind, oder durch außergewöhnlich entstandene Erträge - aus zum Beispiel Verkauf von Wertpapieranlagen.
Löhne sind aber Fertigungskosten. Und Fertigungskosten und Materialeinkauf
gehen in den Preis einer Ware einher. Darauf schlägt dann der Unternehmer eine
Marge, wieviel das Unternehmen an dieser Ware zu gewinnen beabsichtigt (wobei er auch einplanen muß, daß weitreichende Kosten wie Reklamationen, ihre Bearbeitung und Wandlungskosten, die Marge nicht auffressen, ganz besonders dann, wenn er seine komplette Produktion nicht verkaufen kann, bzw. nicht zu diesem Preis, den er beabsichtigt.
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Allerdings das nur so neben her. Eigentlich geht es mir um Dein Posting,
in dem Du im Forum testen wolltest ob es eine Bereitschaft gibt - alleine bei den Schizos bei Elliott - die Politik zu gestalten.
Die gibt es nicht. Und wenn wir ehrlich sind, hat es dies beinahe niemals in der Geschichte Deutschlands gegeben. Eine Revolution von unten? Ich bitte Dich:
ich traue den Deutschen alles zu, aber das da überhaupt nicht.
Wer eigenes Volk so erzieht, seit Jahrhunderten, daß er es als absolut erste Priorität ansieht, seinen Vorgesetzten zu gefallen, darf sich nicht wundern
wenn die gesamte nationale Staatsstruktur von ambitionierten, selbstsüchtigen Schwächlingen beherrscht wird, die sich selbst Vater (Staat) nennen. Was auf der Staatsebene sich vollzieht, ist genauso in den Firmenstrukturen absolut eindeutig erkennbar. Es ist also kein Wunder, das das psychologische ICH eines Individuums zuerst an der Schule, dann in der Firma derart kastriert wird,
ganz ohne Betäubung, daß jeder nach dem 18. Lebensjahr spätestens zu einem Überlebenskünstler mutiert - der stets bevormundet werden will. Ganz genau deswegen wirst Du niemals in Deutschland eine kritische Masse zu kochen bringen,
es sei denn, die Masse hat bald nichts mehr zu schnabulieren und Du den Imbus.
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Du kannst also Theorien aufstellen, Ideen, Gedankengänge - und alles was Du ernten wirst - ist müdes Lächeln.
Soll ich Dir das beweisen?
Das ist doch ganz einfach. Wenn Du als Einheimischer hier den Satz mehrmals wiederholst, wird man sich fragen, ob Du etwa an Größenwahn erkrankt bist.
So einen Turon kann man da schon eher verstehen - letztendlich ist er ein"Erzeugnis zwei Kulturen" - da kann man noch ein Auge zudrücken - handeln wird man deswegen noch lange nicht. Da verliert man womöglich noch mehr.
So wie ich das jedenfalls in Deutschland kennengelernt habe, so hat das Baldur auch wiedergegeben. Bist Du anderer Meinung wird man Dich rausekeln, selbst wenn Du vollkommen Recht hast.
Und wer ist daran Schuld? Die Menschen in diesem Lande passen sich doch nur an die"Rahmenbedingungen" an, weil wie es sie die Erfahrung lehrt - so kommt am meisten unbeschadet durch die Runden. Aus dem Fenster lehnen ist nicht gerade"in" mein Lieber.
Und wenn ich den Gedanken noch weiter fortführen darf. Als ich zum meinem Anwalt in meiner Strafsache sagte:"...wir gehen jetzt vor das Oberlandgericht,
und zu Not auch noch medienwirksam nach Karlsruhe, oder sie können den Mandat
niederlegen, und ich werde gleich vier Richter wegen Rechtsbeugung anzeigen..."
antwortete er mir:"...Selbst wenn Sie Recht bekommen, heißt es noch lange nicht, daß sie gewinnen und wenn sie verlieren müssen Sie mit Haftstrafe rechnen...".
Darauf antwortete ich"...der Knast unterscheidet sich von anderen Orten darin,
daß es recht unerfreuliches Ort ist - allerdings wurde auch dieser für die Menschen geschaffen....".
Ich möchte nicht wetten, allerdings haben mir meine Ängsten Freunde immer wieder gesagt, laß es sein, vergiß es, raffe Dich auf und es wird wieder werden.
Es ist wohl Dir klar worauf ich hinaus will. Die Deutschen haben nicht genügend Courage um um das Eigentum zu kämpfen. Eine Revolution ist aber noch was ganz Anderes. Womöglich ist es die bessere Strategie, ich weiß aber nicht so Recht,
worin sie besser sein soll.
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Wenn Du und Deine Bekannten also plötzlich der Regierung weniger Durchsetzungskraft wünschen, dann solltet Ihr vielleicht mal den Menschen beibringen, was das ist Zivilcourage zu haben. Am besten sollte man damit beginnen, Widerspruch seitens eigener Reihe zu akzeptieren. Bisher werden
solche Leute, ohne Worte vom Rat der Tauben. auf den Abstellgleis gesetzt.
Ich will noch mal kurz zu Arbeitgeberverbänden kommen. Solche Persönlichkeiten
wie Herr Dieter Hundt sollte am besten nie wieder sprechen. Aber natürlich:
er spricht ja in Großen und Ganzen im Sinne der Arbeitgeber - allerdings
ist es nichts weiter als Planung der kurzfristiger Liquidität für noch
Wenigere.
Also wenn Du"Kampfgenossen" suchst gebe ich Dir einen guten Rat: auf der
Frontlinie auf der Du in oberster Reihe spielst - hast Du den Tomahawk
keineswegs von Deinen erklärten Feind zu erwarten sondern eher von hinten.
Zumindest einer hat diese Erfahrung doch schon gerade hinter sich.
Der Parteigenosse Möllemann. Was dem Möllemann schadet ist ein kostenloses
Geschenk für Rotznase Westerwelle - dem Mann der die Meinungsfreiheit
und Freiheit des Einzelnen so wichtig sei, daß er nicht in der Lage sei,
zu sagen: Jungs und Genossen aus der FDP - wir können Mölle nicht einfach opfern. Stattdessen beschließt er für sich selbst, eben mal da den Mölle
bei Abgang zu unterstützen. Was Mölle verliert, gewinnt er ja schließlich.
Wohl eine Folge von jahrelangem Überlebenstrainig in dem Politzirkus.
Man wird versuchen, Deine Ansichten erst zu relativieren, dann Dich
als"Hyperkativen Allergiker gegen das System" bezeichnen - selbst bei den Gläubigen. Ich zum Beispiel spreche doch nur aus meiner persönlicher schlechter Erfahrung mit den Deutschen,aber letztendlich kommt es doch nicht jeden Tag vor, was mir passiert ist - höchstwahrscheinlich ein Justizfehler.
Ich persönlich sehe es zwar anders - ich habe mich in Deutschland sehr wohl gefühlt - und würde mir wünschen, etwas dafür zu tun, daß es morgen und übermorgen nicht mit gleicher Härte den nereus oder sonst wem trifft -
aber bevor man meine Meinung begreift, hat man doch schon eine Eigene.
Und die lautet: er köme halt aus einem anderen Land und könne vieles
nicht verstehen. Zumal dieses Land ja unter den Deutschen mal vor etwa
60 Jahren so schwer unter Deutschen gelitten haben soll. Das entschuldigt
ja Einiges. Das Dumme ist aber: ich kann mich nicht erinnern, zu meinem
Lebzeiten unter den Deutschen gelitten zu haben. Bis auf das Jahr 2001
und 2002 was eigentlich dazu beigetragen hat, daß ich mir sagte:
Liebe Verwaltungsbeamte des Vaters Staates: wenn Ihr in der Lage seid
eine Firma besser zu führen und Arbeitsplätze zu schaffen, dann bin ich
ohnehin hier Fehl am Platz.
Gruß

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