- IWF + Anleger haben sich über Bedeutung der argentinischen Schulden"geirrt" - monopoly, 06.11.2002, 11:07
- Re: IWF + Anleger haben sich über Bedeutung der argentinischen Schulden"geirrt" - Euklid, 06.11.2002, 11:50
Re: IWF + Anleger haben sich über Bedeutung der argentinischen Schulden"geirrt"
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>Vor drohender Zahlungsunfähigkeit wendet sich Argentinien an Berlin
>Vor der drohenden völligen Zahlungsunfähigkeit Argentiniens auch gegenüber den internationalen Finanzorganisationen reist der Staatssekretär für Finanzen, Guillermo Nielsen, zu Gesprächen nach Berlin. Am Donnerstag werde er sich mit dem Staatssekretär im Bundesfinanzministerium, Caio Koch-Weser, treffen, sagte Nielsen am Dienstag der dpa. Spätestens bis zum 14. November muss Argentinien eine Rate von 805 Millionen US-Dollar an die Weltbank zurückzahlen.
>Präsident Eduardo Duhalde hatte jedoch am Vortag klargestellt, dass Argentinien diese Rate nur bezahlen werde, wenn es zuvor eine Vereinbarung mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) über eine Stundung oder eine anderweitige Zwischenfinanzierung dieser Summe gebe. Auf keinen Fall würden die bereits stark zusammengeschmolzenen Devisenreserven der Zentralbank von etwa noch 9,5 Milliarden Dollar angegriffen. Sie würden sonst nur noch bis kommenden Mai reichen.
>VERHANDLUNGEN MIT IWF IN SACKGASSE
>Die Verhandlungen von Wirtschaftsminister Roberto Lavagna und Nielsens beim IWF in Washington waren jedoch vergangene Woche in eine Sackgasse geraten. Der IWF hatte unter anderem Abgabenerhöhungen gefordert, die die Regierung in Buenos Aires unter Hinweis auf die gerade erst wieder ganz leicht anziehende Konjunktur ablehnt.
>Vor seinen Gesprächen in Deutschland äußerte sich Nielsen jedoch optimistisch, dass es nicht zu dem Zahlungsausfall kommen werde."Wer nicht hoffen kann, darf kein Banker werden", sagte er. Der IWF hatte vor einem Jahr alle Hilfen für das südamerikanische Land eingefroren, weil das Haushaltsdefizit höher war als vereinbart. Seither wurden eine Reihe von Bedingungen für neue Hilfen aufgestellt, die bisher aus Sicht des Fonds nicht erfüllt worden sind. Es ging vor allem um Reformen, die eine weitere Verschuldung verhindern.
>TREFFEN MIT DSW
>Vor dem Gespräch in Berlin wolle er sich am Mittwoch in Düsseldorf auch mit Vertretern privater Anleger unter anderem von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) in Düsseldorf treffen, sagte Nielsen weiter. Die DSW ist nach eigenen Angaben mit 25.000 Mitgliedern in Deutschland die größte Interessenvertretung privater Anleger.
>Deutsche Anleger halten Eurobonds im Wert von etwa 5,6 Milliarden Dollar. Das entspricht in etwa zwölf Prozent der gesamten Schulden Argentiniens bei privaten Gläubigern im Umfang von 48,315 Milliarden Dollar. Diese Schulden bedient der Staat seit Januar nicht mehr.
>INTERESSEN BÜNDELN
>Er wolle sich die Sorgen und Meinungen der Anleger anhören, sagte Nielsen. Ziel der argentinischen Politik bleibe es, Wirtschaftswachstum zu ermöglichen,"damit wir unsere Schulden bezahlen können". In der Vergangenheit seien große Fehler begangen worden. Argentinien habe in der Vergangenheit"die Grenzen der Auslandsverschuldung unterschätzt". Aber auch der IWF und die Anleger hätten sich über die Bedeutung der argentinischen Verschuldung"geirrt".
>In den kommenden Monaten müsse es darum gehen, die verschiedenen Interessen tausender privater Anleger so zu bündeln, dass Verhandlungen über eine Umschuldung möglich werden. Eine Pfändung argentinischen Eigentums im Ausland sei so gut wie unmöglich, weil es dort kaum noch staatlichen Besitz des Landes gebe, betonte der Politiker./ro/DP/jh/
>05.11.2002 - 18:59
>Quelle: dpa-AFX
Die letzten Sätze sind ja starker Tobak.
Frei übersetzt könnte man sagen:Da ihr uns ja nichts pfänden könnt weil es argentinischen Besitz im Ausland oder bei euch nicht gibt brauchen wir auch nicht zahlen.
Es wäre schön wenn ihr uns weitere Milliarden leiht damit wir die argentinische Wirtschaft voranbringen.
Dieses Verhalten wird unsere Firmen im Ausland noch ganz dicke treffen.
Unter Umständen sogar bei unseren Freunden.Da gibts nämlich einiges abzusahnen.
Gruß EUKLID

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