- Habt Ihr das gehört von Ulrike Meinhofs Gehirn? mysteriös.... - Bob, 08.11.2002, 22:22
- Hier etwas ausführlicher: - Bob, 08.11.2002, 22:39
- Re: Habt Ihr das gehört von Ulrike Meinhofs Gehirn? mysteriös.... - rodex, 08.11.2002, 22:47
- Berliner Zeitung heute: Das Gehirn von Ulrike Meinhof... mT - igelei, 08.11.2002, 23:54
- Re: Berliner Zeitung heute: Das Gehirn von Ulrike Meinhof... mT - rodex, 09.11.2002, 01:08
- dazu muss man sagen, dass damit die Demokratie komplett zur Farce wird.. mkT - igelei, 09.11.2002, 13:16
- Interessante Feststellung - bringt der Kapitalismus Verblödung mit sich? - Turon, 09.11.2002, 20:57
- dazu muss man sagen, dass damit die Demokratie komplett zur Farce wird.. mkT - igelei, 09.11.2002, 13:16
- Re: Berliner Zeitung heute: Das Gehirn von Ulrike Meinhof... mT - rodex, 09.11.2002, 01:08
Hier etwas ausführlicher:
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Freitag 8. November 2002, 18:03 Uhr
Gehirn Ulrike Meinhofs wird untersucht
Magdeburg/Stuttgart (AP) Die Universitätsklinik Magdeburg überprüft einen Zeitungsbericht, wonach das Gehirn der RAF-Terroristin Ulrike Meinhof in dem Krankenhaus aufbewahrt und wissenschaftlich untersucht wird. Die Leitung sei von der Nachricht überrascht worden und wisse nicht, ob das 1976 entnommene und konservierte Organ wie behauptet 1997 heimlich nach Magdeburg gebracht wurde, sagte Universitätsrektor Klaus Pollmann. Unklar sei auch, ob damit eventuell gegen Gesetze verstossen wurde.
Auch die Stuttgarter Staatsanwaltschaft will den Vorgang überprüfen, wie ihr Sprecher Eckhard Maak am Freitag sagte. Meinhofs Tochter Bettina Röhl habe zudem eine Strafanzeige wegen Störung der Totenruhe gegen die Gerichtsmediziner angekündigt.
Nach einem von Röhl verfassten Bericht in der «Magdeburger Volksstimme» besitzt der Magdeburger Psychiatrieprofessor Bernhard Bogerts derzeit das in Formalin und einer Plastikumhüllung konservierte Gehirn, das in einen Pappkarton verpackt sei. Bogerts ist bis Dienstag zu Forschungszwecken in den USA und war am Freitag nicht zu erreichen.
Meinhof war führendes Mitglied der linken Terrororganisation Rote Armee Fraktion (RAF) und hatte sich 1976 im Gefängnis von Stuttgart-Stammheim erhängt. Das Blatt berichtet, Bogerts verwende Meinhofs Gehirn zu einer vergleichenden Studie mit dem ebenfalls konservierten Gehirn eines Mannes, der 1913 mehrere Menschen ermordet hatte. Das Organ habe er 1997 von dem emeritierten Tübinger Rechtsmediziner Jürgen Pfeiffer erhalten, der 1976 von der Staatsanwaltschaft Stuttgart mit der Untersuchung beauftragt worden war. Dem Artikel zufolge lagerte das Organ zwanzig Jahre lang in der Tübinger Rechtsmedizin.
Pollmann sagte, die Klinikleitung kenne den Forschungsauftrag Bogerts nicht. Ob für die Weitergabe im Jahr 1997 eine Genehmigung der zuständigen Staatsanwaltschaft Stuttgart vorlag, wusste er ebenfalls nicht zu sagen.
Der Sprecher der Staatsanwaltschaft erklärte dazu, es werde nun geprüft, welche Anordnungen und Verfügungen damals getroffen worden seien. Es müsse auch geklärt werden, ob Einverständniserklärungen der Angehörigen oder der Toten vorlagen.
Röhl entrüstet sich, dass das Gehirn ihrer Mutter nicht - wie von den Angehörigen angenommen - mit dem Leichnam im Berliner Grab bestattet wurde. Laut Staatsanwaltschaft würden Präparate überlicherweise nach einer Sektion vernichtet. Nun stelle sich die Frage, was mit dem Gehirn weiter passiere. Das ganze sei weniger ein Strafrechtsfall, sondern eher ein «neues Kapitel im alten Todesermittlungsverfahren.»
Dem Zeitungsbericht zufolge wurden bereits 1976 in dem Organ Veränderungen als Folge einer Tumoroperation aus dem Jahr 1962 festgestellt worden. Pfeiffer habe eine «Kausalität zwischen der Hirnveränderung und den realitätsverlustigen Terrorhandlungen» festgestellt. Er habe damals die These aufgestellt, Ulrike Meinhof sei möglicherweise aus pathologischen Gründen schuldunfähig gewesen.
Der Befund von 1976 mit dem Hinweis auf verminderte Schuldfähigkeit oder Unzurechnungsfähigkeit sei schon damals den Anwälten Meinhofs bekannt gewesen, aber offenbar aus politischen Motiven nicht thematisiert worden, schreibt die «Magdeburger Volksstimme».

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