- Konjunktur & Staatsfinanzen - Lasciate, lasciate... - Lullaby, 10.11.2002, 12:24
- die Chancen, die sich ergeben - Dieter, 10.11.2002, 16:25
Konjunktur & Staatsfinanzen - Lasciate, lasciate...
-->Hi, zur Nachrichtenlage:
FOKUS 1-Eichel erwartet wesentliche Ausfälle bei Steuerzufluss=
Berlin, 10. Nov (Reuters) - Die anhaltend schwache Konjunktur in Deutschland hat voraussichtlich drastische Steuerausfälle verursacht und die Hoffnungen auf eine wirtschaftliche Belebung im nächsten Jahr weiter gedämpft.
Tja, w e r hätte das gedacht?!
>Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD) sagte am Wochenende, durch die konjunkturelle Lage seien die Einnahmen der öffentlichen Haushalte in diesem Jahr stark geschwächt. Nach Angaben aus Kreisen der Steuerschätzer muss der Staat 2002 und 2003 mit bis zu 32 Milliarden Euro weniger auskommen als bislang angenommen. Dem"Spiegel" zufolge summieren sich die Ausfälle bis 2006 auf 89 Milliarden Euro. Die fünf Wirtschaftsweisen erwarten dem Magazin zufolge zudem eine deutlich schwächere Konjunkturerholung als von den Wirtschaftsforschungsinstituten und der Bundesregierung vorhergesagt. Sie erwarteten für 2003 nur noch ein Wachstum von einem Prozent, hieß es unter Berufung auf das Jahresgutachten der Sachverständigen, das wie die amtliche Steuerschätzung am Mittwoch vorgelegt werden soll.
Es ist wirklich schleierhaft, warum dies alles nicht Jahre vorher gesehen wurde. Hier im Board wurde seit 1999/2000 noch und noch erklärt, warum es nunmehr zu einer sich stark abkühlenden Konjunktur und danach zu japanischen Zustände kommen muss.
Jetzt wird von"Instituten","Wirtschaftsweisen" und"Steuerschätzern" so getan, als seien alle komplett überrascht.
Wie's um Japan stand, sah jeder. Dass die Fed schon 1999 die Deflation zum Thema machte (siehe Postings, a. mit Hinweis auf Prechter), die Massivstzinssenkungen von 6,5 auf 1,75 - immerhin um zwei Drittel, usw., usw.... Selbst der größte Fundamentaldatenidiot sah doch sonnenklar, dass es stracks abwärts ging (von den historischen Parallelen ganz zu schweigen).
>Die Ministerien für Finanzen und für Wirtschaft erklärten, bislang gebe es keine Erkenntnisse, die eine Absenkung der erst jüngst revidierten Konjunkturprognosen der Regierung nahe legten.
Was denn für"Erkenntnisse"? Die gehen offenbar weder einkaufen, noch sprechen sie mit Geschäftsleuten, noch lesen sie Zeitung. Was heißt eigentlich"nahe legen"?
>Nach der amtlichen Steuerschätzung könnte die Regierung ihre Berechnungen aber nachbessern, erklärte das Finanzressort.
Die Bundesregierung hatte ihre offizielle Wachstumsprognose vor gut einer Woche deutlich gesenkt. Für 2002 rechnet sie nun mit einem Zuwachs von 0,5 Prozent und für 2003 von 1,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Die sechs führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute haben für dieses Jahr 0,4 Prozent und für das nächste Jahr 1,4 Prozent Wachstum vorhergesagt.
Ja, ja. Und drei Prozent Wachstum erheben sich allein aus der Zinszahlungen auf die aufgelaufene Staatsverschuldung.
(...)
>Wie Reuters aus Kreisen der Steuerschätzer erfuhr, müssen Bund, Länder und Gemeinden für das laufende und das kommende Jahr mit jeweils bis zu 16 Milliarden Euro weniger Steuergeldern rechnen als noch in der Steuerschätzung im Mai erwartet. In der Schätzung für 2003 seien aber die von der rot-grünen Regierung geplanten Steuererhöhungen noch nicht berücksichtigt.
Alles Schönrechnereien!
"SPIEGEL": EU ERWARTET DEUTSCHES DEFIZIT 2003 VON 3,8 VH
Die EU-Kommission erwartet dem"Spiegel" zufolge ein deutsches Staatsdefizit von 3,8 Prozent im kommenden Jahr. Ein Sprecher des Finanzministeriums wollte die Zahl nicht bestätigen und erklärte, in den Berechnungen der EU-Kommission würden die Sparprojekte der neuen rot-grünen Bundesregierung noch nicht berücksichtigt. Mit Hilfe dieser Einsparungen und Streichungen von Steuervergünstigungen werde Deutschland im nächsten Jahr unter der Maastrichter Defizit-Obergrenze von drei Prozent des Bruttoinlandsproduktes bleiben.
Die werden die 3 % Maastricht NIE mehr erreichen, nie mehr!

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