- A Primer on Trade / interess. Artikel, engl. - - ELLI -, 10.11.2002, 22:50
- Re: A Primer on Trade / interess. Artikel, engl. - aber leider ganz falsch - Bob, 11.11.2002, 21:42
Re: A Primer on Trade / interess. Artikel, engl. - aber leider ganz falsch
-->Die Quintessenz des Artikels:
"In short, the case for free trade is unassailable and the arguments for trade restrictions are flawed. Trade restrictions harm consumers and efficient firms at the expense of less competent firms. Trade generates economic efficiencies, driving down prices, benefiting consumers, and increasing real wages."
Die Argumente sind tatsächlich ebenso unangreifbar wie unrealistisch. Ein kurzer Blick in die Geschichte wird jeden sofort überzeugen, dass die Perioden des Freihandels eher die Ausnahme denn die Regel waren.
Regelmäßig erreicht die Zustimmung zum Freihandel just dann den Höhepunkt, wenn sich das System bereits erschöpft hat. Wenn sich die Befürworter des Protektionismus in die Büsche schlagen (Lafontaine und andere), wenn traditionell isolationistisch denkende Länder (Schweiz) sich zum Internationalismus bekennen, wenn der Mann auf der Strasse es sich gar nicht mehr anders vorstellen kann, genau dann ist der Wendepunkt da!
Die Theorien (seit Ricardo, der ja übrigens auch der geitige Großvater von Marx ist) sind tatsächlich relativ klar Pro-Freetrade. Wenn man die Theorien ernst nimmt, so stellt sich die Frage, wieso Regierungen dennoch immer wieder den Freihandel beschränkt haben. Offensichtlich können die Theorien die Realität NICHT vollständig erklären!
Die Antwort ist klar: sie tun es nicht, weil sie theoretisch von der Überlegenheit von Handelsbeschränkungen überzeugt wären, sie tun es, weil sie es müssen!
D.H. weil es der Wettbewerb von ihnen verlangt. Sobald nämlich irgenwo auf der Welt ein wichtiges Land anfängt, Handelsbeschränkungen aufzubauen, so steigt sofort der Druck auf andere Länder, es ebenso zu tun.
Die USA haben hier - wie immer möchte man sagen- die Zeichen der Zeit frühzeitig erkannt und sind gerade dabei, das Ruder voll herumzureissen, wobei wie üblich Nebelkerzen zur Tarnung ausgeworfen werden (z.B. die Doha-Handelsrunde)
Die Stahlzölle berühren nur die Oberfläche. Viel wichtiger ist der nunmehr (nach dem Hafenarbeiterstreik) der bürokratischen Kontrolle unterworfene Seehandel an der Westküste. In jedem Lehrbuch von Format (z.B. Philippovich) kann man ausserdem nachlesen, dass Kriege ein wesentliches Motiv für die Entwicklung hin zum staatlich dirigierten Aussenhandels darstellen. Das Sicherheitsargument ist nur vordergründig.
Wie immer den Kürzeren ziehen Länder wie Deutschland und Japan, die unablässig Forderungen gegen das Ausland aufbauen, ohne irgendwie eine Gewähr dafür zu haben, dass jene Kredite jemals einzutreiben sind.
bob

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