- Wann werden die USA für 200 Jahre Sklaverei verklagt? - XERXES, 12.11.2002, 17:28
- Re: Und wann die Eigentümer der Gold- und Diamantenminen? (owT) - Tempranillo, 12.11.2002, 18:16
Wann werden die USA für 200 Jahre Sklaverei verklagt?
-->12.11.2002 17:16
Apartheidopfer klagen gegen deutsche Banken und DaimlerChrysler
JOHANNESBURG (dpa-AFX) - Südafrikanische Apartheidopfer haben gegen fünf deutsche und 15 internationale Unternehmen in New York Sammelklage auf Entschädigung eingereicht. Es ist das zweite derartige Verfahren innerhalb weniger Monate in den USA. Die Klage richtet sich auch gegen DaimlerChrysler, Rheinmetall, Commerzbank, Deutsche Bank und Dresdner Bank, aber auch egen die Schweizer Großbanken UBS und Credit Suisse. Der US-Anwalt Michael Hausfeld vertritt die Interessen von 33.000 Opfern. Er will die Firmenliste später um etwa 100 weitere Namen - vornehmlich von Banken - ergänzen. Das gaben Hausfelds Unterstützer am Dienstag in Johannesburg bekannt."SPRICH ES AUS" Den Unternehmen wird nach Angaben der Kläger-Gruppe Khulumani (auf Zulu:"Sprich es aus") vorgeworfen, gegen das vom UN-Sicherheitsrat 1977 verhängte Waffenembargo gegen Südafrika verstoßen oder von sklavenähnlichen Arbeitsbedingungen im Apartheidstaat profitiert zu haben."Es sollte im eigenen langfristigen Interesse dieser Firmen sein, sich ihrer Vergangenheit zu atellen", sagte Theo Kneifel von der Kirchlichen Arbeitsstelle Südliches Afrika bei der"Werkstatt Ã-konomie" in Johannesburg. Der Washingtoner Anwalt Hausfeld ist nach seinem Kollegen Ed Fagan der zweite US-Rechtsvertreter, der für die Opfer der Apartheid-Ära tätig wird. Fagan hatte bereits im Sommer eine ähnliche Sammelklage eingereicht. SKLAVENARBEIT IM URANBERGBAU Durch Lieferung von Rüstungsgütern und Finanzgeschäfte der Banken sei"Zwangs- und Sklavenarbeit" im Uranbergbau jahrelang ermöglicht worden, sagte der Geschäftsführer von medico international, Thomas Gebauer, in Berlin. Dies sei eine wesentliche Stütze des rassistischen Systems gewesen. Die in Frankfurt ansässige medico international ist eine Unterstützergruppe der weltweiten Kampagne für Entschuldung und Entschädigung im südlichen Afrika. Bei der Klage gehe es zunächst um individuelle Entschädigungen für die Betroffenen. Allein die fünf deutschen Firmen hätten durch Wirtschaftsbeziehungen zum Apartheidsregime in den letzten Jahren seines Bestehens Profite in Höhe von 4,2 Milliarden Euro gemacht. Mit der Klage werde es nach US-Recht möglich sein, Einsicht in die Firmenarchive zu nehmen und das Ausmaß der Verstrickung festzustellen, sagte der Historiker Gottfried Wellmer, der eine Studie über die Kooperation deutscher und schweizerischer Unternehmen mit dem Regime verfasst hat. Dies sei nach deutschem Recht nahezu unmöglich."FRAGWÜRDIGE RÜSTUNGSGESCHÄFTE" DaimlerChrysler und Rheinmetall wird die Verwicklung"in äußerst fragwürdige Rüstungsgeschäfte" mit dem Apartheid-Regime vorgeworfen. So habe Rheinmetall 1977"unter falschen Angaben eine komplette Munitionsabfüllanlage über Paraguay nach Südafrika geliefert", heißt es in einer in Berlin vorgelegten Mitteilung der Unterstützergruppen. Daimler habe ein Jahr später 2.500 Unimog-Geländefahrzeuge geliefert und diese als Fahrzeug für den nicht-militärischen Gebrauch klassifiziert. Tatsächlich sei aber der Unimog Standardausrüstung der südafrikanischen Armee geworden. Der UN-Sicherheitsrat hatte 1977 ein Waffenembargo gegen Südafrika verhängt. ZAHLREICHE BANKEN IM VISIER Zu den weiteren beklagten Unternehmen gehören Citigroup und JP Morgan Chase, Exxon Mobil‹XOM.NYS>, Caltex Petroleum, Fluor Corporation, Ford, General Motors, IBM (alle USA), Barclays, British Petroleum und Fujitsu ICL (alle Großbritannien), Royal Dutch Shell (Niederlande) sowie TotalFinaElf (Frankreich)./th/DP/hn/

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