- Meldungen am Morgen - -- ELLI --, 13.11.2002, 11:56
Meldungen am Morgen
--> ~ Der deutsche Handelsüberschuss ist im September unerwartet zum dritten Mal in Folge gestiegen. Der Handelsbilanzüberschuss
stieg von revidieren 10,4 Mrd. EUR im Vormonat auf 10,9 Mrd. EUR im September. Bereinigt um
saisonale Effekte konnte der Export von Waren und Gütern im September gg. August um 0,3% zulegen. Im Vergleich zum Vorjahr
sind die Ausfuhren um 10,9% angestiegen. Die Einfuhren lagen um 3,6% über dem Vorjahresniveau und stiegen damit zum ersten
Mal seit August 2001. Der Überschuß in der Leistungsbilanz weitete sich im September auch stärker aus und betrug 7,0 Mrd.
EUR im Vergleich mit revidierten 4,2 Mrd. im August und 0,5 Mrd. im September 2001.
~ Die Großhandelspreise in Deutschland haben im Oktober mit 0,9% den stärksten Anstieg im Vorjahresvergleich seit August 2001
verzeichnet. Gegenüber dem Vormonat sank der Preisindex im Großhandel um 0,2%. Ohne Mineralölerzeugnisse kletterten die
Preise gg. Vj. 0,1% und fielen im Vergleich zum Vormonat um 0,4%.
~ Der ZEW-Index, der die Konjunkturerwartungen in Deutschland widerspiegelt, ist im November unerwartet stark eingebrochen.
Der Index verlor deutlich um 19,2 Punkte und fiel auf 4,2 Punkte, das niedrigste Niveau seit Oktober 2001. Wie der ZEW-Präsident mitgeteilt hat, signalisiert diese Entwicklung eine erhöhte Rezessionsgefahr
und einen Sturzflug der Konjunktur in der ersten Jahreshälfte 2003. Der Index der Konjunkturerwartungen für die Eurozone fiel von
34,3 im Oktober auf 24,2 Punkte.
~ Die Verbraucherpreise (ohne Hypothekenzahlungen; RPIX) sind in Großbritannien im Oktober angestiegen.
Die Teuerungsrate belief sich auf 0,1% gg. Vormonat, die Jahresveränderungsrate stieg von 2,1% im September auf
2,3%. Der Preisanstieg war erwartungsgemäß durch höhere Ã-lpreise und Saisonwaren
bedingt. Bemerkenswert ist die weiterhin hohe Differenz zwischen den sinkenden Preisen im Güterbereich (im Oktober -
0,7% gg. Vj., nach -0,9% im Vormonat) und den anziehenden Preisen im Dienstleistungsbereich (im Oktober belief sich der Anstieg
wie im Vormonat bei 4,8% gg. Vj.). Im laufenden Quartal könnten die Verbraucherpreise, wegen eines Basiseffekte (Ã-lpreisrückgang
im November 2001 um 5%), kurzfristig über das von der Bank von England gesetztem Preisziel (2,5%) ansteigen. Im
nächsten Jahr dürfte die Inflationsrate zwischen 2% und 2,5% pendeln.
~ Eine Umfrage unter internationalen Fondsmanagern zeigt, dass deren Vorliebe für
den Euro im November weiter nachgelassen hat. Nur noch 48% von ihnen würden
auf Sicht von zwölf Monaten dem Euro den Vorzug geben (nach 50% im Oktober
und 56% im September), 26% nennen den Dollar als erste Wahl (nach 27% bzw.
20%). Als unbeliebteste Währung nennen 45% den Yen.
~ Finanzminister O’Neill spricht sich gegen ein breit angelegtes Konjunkturprogramm
aus. Einige Sektoren bräuchten gar keine Stimulation mehr, anderen würden solche
Hilfsmaßnahmen hingegen nicht ausreichend unter die Arme greifen.
~ Fed-Vizepräsident Ferguson sieht auch nach der jüngsten Leitzinssenkung der Fed
noch weiteren Spielraum für eine “wachstumsfördernde Geldpolitk” Er gehe aber
nicht davon aus, dass die Fed die Zinsen bis auf Null Prozent senken müsse.
~ Die Fed beziffert den Gesamtschaden für die Stadt New York durch die Anschläge
vom 11. September auf 33-36 Mrd. USD. In der Schätzung sind verlorene Einkommen,
Aufräum- sowie Wiederaufbaukosten und Arbeitsplatzverluste berücksichtigt.
~ Notenbankmitglied Knight betont, dass für die Bank von Kanada noch immer die
Notwendigkeit bestehe, der Wirtschaft „geldpolitische Anreize zu entziehen“.
~ Die japanische Wirtschaft ist im dritten Quartal um 0,7% zum Vorquartal bzw. annualisiert
um 3,0% und damit leicht stärker als erwartet gewachsen. Der Wachstumsbeitrag
der heimischen Nachfrage beträgt 0,8%, die nachlassende Exporttätigkeit
hat zu einem Negativ-Beitrag von 0,1% geführt. Das zweite Quartal wurde
von ursprünglich 0,6% auf 1,0% nach oben revidiert.
~ Angeblich will die Bank von Japan in ihrem Monatsbericht kommende Woche ihren
Konjunkturausblick erstmals seit Dezember letzten Jahres nach unten anpassen. Die
Dynamik von Exporten und Industriesektor als bislang wichtigsten Antriebsmotoren
habe nachgelassen. Auch die wachsenden US-Risiken würden zu dem schlechteren
Ausblick beitragen. (Die Regierung hat ihre offizielle Einschätzung bereits gesenkt.)
~ Finanzminister Shiokawa beziffert den bis März erwarteten Steuerausfall für die japanische
Regierung auf 2,8 Bio JPY. Bislang war er von 1,7 Bio ausgegangen.

gesamter Thread: