- Arbeitswelttrends 1998 - 2000 (Literaturübersicht) - Wal Buchenberg, 13.11.2002, 15:01
- Re: Arbeitsplätze werden weniger - Arbeitslosigkeit nimmt zu - und wie weiter? - chiquito, 13.11.2002, 16:16
- Re: *Volkswirtschaftlich rechnen'? Nee! - Wal Buchenberg, 13.11.2002, 16:44
- Re: *Volkswirtschaftlich rechnen'? Nee! - chiquito, 13.11.2002, 18:43
- Re: Jetzt aber mit Text - chiquito, 13.11.2002, 19:00
- Re: *Volkswirtschaftlich rechnen'? Nee! - Wal Buchenberg, 13.11.2002, 16:44
- Re: Bärenstarkes Material, Wal! Vielen Dank - dottore, 13.11.2002, 16:49
- Re: Bärenstarkes Material, Wal! Vielen Dank - Wal Buchenberg, 13.11.2002, 17:24
- @ dottores letzte Frage: Wenn Absurdistan ökonomisch Richtung DDR konvergiert.. - netrader, 13.11.2002, 20:11
- Re: Arbeitsplätze werden weniger - Arbeitslosigkeit nimmt zu - und wie weiter? - chiquito, 13.11.2002, 16:16
Re: Arbeitsplätze werden weniger - Arbeitslosigkeit nimmt zu - und wie weiter?
-->Hallo,
Gerade auf dem Hintergrund, dass „unsere“ Regierung wieder mal an den Symptomen herumdoktert, finde ich besonders folgenden Absatz bemerkenswert:
Arbeitsproduktivität und Arbeitslosigkeit: „Das industriell-kapitalistische Wirtschaftssystem befindet sich auf dem Weg zur effektivsten Wirtschaftsform, die es in der Geschichte jemals gegeben hat. Der Bedarf an menschlicher Arbeitskraft nimmt jedoch im Zuge dieser Entwicklung systembedingt ab.“
Es dürfte klar sein, dass die ganze Krux der sozialen Sicherungssysteme vor allem damit zu tun hat, dass immer weniger eine bezahlte Arbeit haben; sie müssen aber immer mehr Menschen mit unterhalten, die keine Arbeit haben. Daran kann auch keine Hartz-Kommission was ändern.
Wenn man nicht die Hände in den Schoß legen will, ist es angebracht, über Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen nachzudenken. Allerdings nicht im Sinne von einem Keynes, der davon sprach, dass irgendwo ein Loch gegraben werden müsse, das dann wieder zugeschaufelt werden muß.
Der springende Punkt ist, ob Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen möglich sind, die sich in einem volkswirtschaftlichen Sinne rechnen.
Um ein Beispiel zu finden, muß ich mich nur in einer Stadt wie Frankfurt umschauen. Hier gibt es Tausende von Häusern aus dem Altbaubestand, wo es im Winter aus allen Ecken und Enden zieht. Die Mieter zahlen eine entsprechend hohe Heizkostenrechnung, während die Vermieter an einer Sanierung nicht interessiert sind. Was aber hier bei einer Sanierung investiert würde, käme langfristig aus der Ersparnis von Energie wieder heraus.
Solche Sanierungen wären auch arbeitsintensiv, weil sie nicht „am Fließband“ von statten gehen könnten.
Das ist ein Beispiel. Es soll zeigen, dass Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen „jenseits von Keynes“ möglich sind. Es kommt nur darauf an, ob sie überhaupt gewollt werden.
Grüße
chiquito

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