- Rentenfrage ohne egoistische Scheuklappen - mangan, 14.11.2002, 08:39
- Re: Rentenfrage ohne egoistische Scheuklappen - das tut gut ;-) - nereus, 14.11.2002, 08:51
- Re: Rentenfrage ohne egoistische Scheuklappen - futzi, 14.11.2002, 08:54
- Re: Rentenfrage ohne egoistische Scheuklappen - Euklid, 14.11.2002, 09:28
- Das eine Milchmädchen rechnet so, das andere so... - Heller, 14.11.2002, 09:47
- Diese Diskussion ist bald nur noch besoffen zu ertragen - Nachfrager, 14.11.2002, 10:51
- Re: Rentenfrage ohne egoistische Scheuklappen - Euklid, 14.11.2002, 11:13
- Zur Eigenartigkeit der Rentendiskussion schreibt heute die FAZ: - Michael, 14.11.2002, 11:18
- Re: Zur Eigenartigkeit der Rentendiskussion schreibt heute die FAZ: - Euklid, 14.11.2002, 11:31
- Zur Eigenartigkeit der Rentendiskussion schreibt heute die FAZ: - Michael, 14.11.2002, 11:18
Das eine Milchmädchen rechnet so, das andere so...
-->>Die Aktiven müssen immer für die Versorgten aufkommen. Geht garnicht anders.
>Ob das Umlage- oder Kapitalsystem heißt.
>Neben den aus sozialen? Gründen versorgten (Sozialhilfe, Arbeitslose) sind die Altersversorgten der größte Brocken, klar.
Das ist klar.
>Für den Rentenbeitrag jedoch eine Rechnung:
>"Mindestens was ich einzahle, will ich auch zurück"
>aufzumachen ist einfach falsch und unmoralisch.
Das ist auch klar.
>Schließlich haben die Einzahler ihre gesamte Ausbildung (Studium bis 30?), die gesamte Infrastruktur, und, und, und,.. schon von den jetzt zu versorgenden erhalten, bevor sie jemals einen Cent einzahlen.
Das ist so einfach nicht. Denn von den"jetzt zu versorgenden" haben viele ihren Teil dazu beigetragen, eine ganze Reihe aber auch nicht. Siehe dazu - unter anderem - die Bemerkungen ganz unten. Aber hier kommt das spannende Thema"Anspruch","Pflicht" und"Kür" herein, für den ich jetzt keine Zeit mehr habe - wollte eigentlich nur 1 Minute antworten:-))
>Das gehört genauso zu den (von jetzigen Rentnern zurück-) erhaltenen Leistungen.
Ja und nein:
Ja, weil es sich um Verdienste unserer Vorgängergeneration handelt.
Nein, weil erstens die Rentner jetzt auch Infrastruktur und Leistungen außerhalb ihrer Rente genießen, die ihre nachfolgende Generation (als wir) zur Verfügung stellen.
Und Nein zweitens, weil - zumindest im jetzigen System - das Rentensystem von den restlichen Staatsausgaben und auch weitgehend aus der privaten Verantwortung abgetrennt ist. Das heißt: es ist reduziert auf einen theoretisch geschlossenen Kreislauf aus"Rentensystem-Einzahler" und"Rentenempfänger" mit"ein bisschen Verteilungssystem" dazwischen.
Anders wäre es bei der Grundrente.
>M.E. ist nur die Diskussion, wie die Versorgung mit geringstem Verwaltungsaufwand optimiert werden kann, erlaubt.
Die Frage, wie eng das soziale Netz geflochten sein soll und wie weit der Staat diese Aufgabe mit seiner"suboptimalen" Effizienz an sich zieht, muss auch erlaubt sein.
Vermutlich sind es diejenigen, die am meisten von der staatlich organisierten Gleichmacherei profitieren, die sich gegen ein gerechteres System wehren -
und diejenigen, die an der Ineffizienz verdienen bzw. daraus ihren Broterwerb ableiten.
Und schließlich dürfte die Mehrheit der Bevölkerung sich wehement gegen die theoretische Ungerechtigkeit eines effizienteren Systems wehren, denn beides zusammen geht nicht.
Rein gefühlsmäßig schätze ich, dass Deutschland die meisten und detailliertesten Gesetze und eben auch Rentenregelungen hat - und die meisten Ausnahmeregelungen und Verschlimmbesserungen. Bei den Stichworten"ungefähr" oder"Grundrente" sträuben sich den meisten die Nackenhaare.
Es gibt tief in uns drin diese"Weisheit", dass man alles zunächst genauestens und gerechtestens regelt, damit es nachher keinen Streit gibt - und mit dieser Regel treiben wir es entschieden zu weit.
>m
>PS:
>Zuviel soziale Sicherheit für Arbeitsfähige vergiftet die Leistung. Da vergiftet sich die BRD selbst.
Zuwenig sozialer Anreiz, Sozialneid und die Hürden am Beginn der Selbständigkeit - sind m.E. noch um ein Vielfaches schädlicher.
>Habe das leider jetzt auch im unmittelbaren persönl. Umfeld erlebt.
>Stichwort:
>Überlanges, vertrödeltes Studium.
[b]bei vertrödelt ok. Aber ohne manche Dauerstudenten wäre Deutschland wieder um ein Stückchen Farbe und Lebenskunst ärmer. Und da sind mir die Studenten, die im Cafe eine Demo aushecken lieber als die hochsubventionierte Theaterlandschaft - und vermutlich wesentlich billiger. (mein Studium liegt übrigens schon über 20 Jahre zurück)[b]
Gruß in die Runde, Heller

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