- DIE ZEIT: Rentner der Titanic - rodex, 14.11.2002, 09:13
- Gut im Ansatz - stocksorcerer, 14.11.2002, 10:23
- Titanic als Metapher der Gesellschaft - Hans Castorp, 14.11.2002, 14:22
- Re: Titanic als Metapher der Gesellschaft - Euklid, 14.11.2002, 18:07
Re: Titanic als Metapher der Gesellschaft
-->>Von meiner damaligen Freundin wurde ich in Hamburg in die Titanic-Ausstellung geschleppt... so pietätlos ich sie fand hat mich doch eines Beeindruckt: die Toten- bzw. Überlebendenstatistik der einzelnen Klassen:
>2. Klasse: fast alle Frauen und Kinder haben überlebt, allerdings nur wenige Männer
>3. UND 1. Klasse: nahezu Gleichverteilung der Überlebensrate zwischen Frauen, Männern und Kindern.
>Der Schluss den ich damals (und heute) zog:
>Anstand und Verantwortungsgefühl leben nur dank der Mitte, will heissen des Bürgertums. Ganz oben und ganz unten herrscht Darwinismus.
>Gruss, H.C.
Ja da scheinst Du nicht nur Recht zu haben denn es ist in Wirklichkeit so.
Meine Aufgabe als leitender Angestellter in früherer Zeit habe ich immer so begriffen daß beiden Gruppen durch Vermittlung der Interessen am besten gedient war.
Letztendlich war man immer zwischen beiden Blöcken der Friedensvermittler.
Selbstverständlich mußte dem Firmeninteresse immer höchste Priorität eingeräumt werden denn ohne Firma gibt es nichts mehr zu vermitteln.
Jetzt ist dies scheinbar absolut unmöglich geworden denn man tritt die Mitte mit Füßen.
Man sieht auch hier in diesem Board die Extrempositionen sehr schön.
Nur wer sich hochgearbeitet hat kennt beide Seiten des Problems.
Es gehört aber doch ein starker Charakter dazu den schnöden Mammon nicht als das allerwichtigste anzusehen.
Ganz oben herrscht die Gier und die Angst viel zu verlieren,ganz unten herrscht nur noch Angst.
In der Mittelschicht die scheinbar rational denkt ist Aufbruchstimmung in fremde Länder.
Ein gewisser Wohlstand macht dies möglich.
Ich glaube auch daß sämtliche Bemühungen hier irgendwie zu vermitteln zum Scheitern verurteilt sind.
Denn die einen wollen Löhne wie in Tansania zahlen und leichzeitig Mieten wie in New York kassieren,die anderen kämpfen gegen Überschuldung und die Wurst auf dem Brot.
Inzwischen habe ich in meinem Umfeld schon gemerkt daß gewaltig gespart wird.
Ich sehe schwarz ob dieser politischen Steuerung.
Die Mentalität der Deutschen immer gleich hysterisch zu reagieren wird deutlich wenn man sich vorstellt daß ich das eine Mal der Umverteiler bin,das andere Mal aber der knallharte Kapitalist sein soll.
Das freut mich denn so fühle ich mich wohl und ich weiß das ich noch immer in der Mitte stehe.
Und diese Mitte werde ich auch nicht verlassen,deswegen verlasse ich dieses Land weil ich für beide Extreme nichts übrig habe,denn das geht auch ohne mich.
Gruß EUKLID

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