- Aktienverlauf von Porsche (AUTOMOBIL) im Vergleich zu Ã-lmühle - Aleph, 15.11.2002, 20:24
- zu Porsche - nasdaq, 15.11.2002, 20:58
- Immerhin wenig Schulden und teile der Lohn-Produktion in Finnland - LenzHannover, 16.11.2002, 18:01
- zu Porsche - nasdaq, 15.11.2002, 20:58
zu Porsche
-->Porsche ist KGV mäßig nicht unbedingt extrem teuer, der Anstieg kann also auf"reale" Steigerungen des Umsatzes gedeutet werden. Ausserdem hat sich Porsche vom sagen wir einmal"Serienproduzenten" insb. der Modelle 944 und 928 gelöst und stellt jetzt nur noch zwei Modelle (jetzt drei) her, was die Margen wachsen lässt. Der Boxter und Cayene als Trendwagen und der 911er als ewiges Spielzeug:-)
Die Kosten hat man im Vergleich zu früher sehr gut im Griff. Zwar findet man Porsche jetzt nicht mehr als Werksteam auf allen Rennstrecken der Welt, aber dem Gewinn scheint das gut zu tun...
Rein Gesellschaftsmäßig erkläre ich mir den Aufstieg von Porsche in den 90ern in etwa so:
Der immense Schuldenberg und die Aufblähung des BIP haben dazu geführt, dass der Mittelstand auf Seiten der Privathaushalte und Unternehmen praktisch nicht mehr vernünftig über die Runden kommt. Jetzt gibt es zwei Arten von Porsche Fahrern. Die einen nenne ich einmal den harten Kern, meist 911er Fahrer die aber nicht den Zuwachs ausmachen. Dann haben wir eine neue Schicht von"Aussteigern" für die es sich nicht mehr lohnt in ihre Firma zu investieren und welche lieber die Früchte ihrer Arbeit ernten und unvernünftigerweise einen Porsche kaufen.
Und dann haben wir noch die Schicht der"armen" und bescheuerten Porsche Fahrer vornehmlich im Boxter unterwegs:-)), die dieses Auto aus Imponiergehabe kaufen müssen. Meistens zu 60-100 % Fremdfinanziert und wohnend in einer Mietswohnung. Diese Käuferschicht ist die instabilste und wird in den nächsten Jahren vornehmlich als Anbieter auf dem Gebrauchtwagenmarkt zu finden sein (bzw. die Bank). Hier wird der Exzess besonders deutlich und dies wird auch dazu führen, dass Porsche eher früher als später plötzliche Absatzprobleme bekommen wird.
Einiges deuted darauf hin, dass Porsche wieder anfängt Fehler in der Produktpolitik zu machen. Indizien sind die Modellerweiterung und die sich ausweitenden Investitionen. Jetzt fehlt nur noch ein Einstieg in die Formel 1 oder GT-Sportwagen Szene.
Porsche ist also eine Mischung aus allem was gut und schlecht ist.
Man erinnere demzufolge auch an die Umsätze von Luxusartikeln in Japan. Solange unser Geld noch nicht entwerter ist (und effektiv wird es ja im Moment eher aufgewertet) werden die Absatzzahlen von Luxusartikeln eher noch etwas höher bleiben als angenommen.
Mögliche Boombranchen (kurzfristig) vor dem Verfall bzw. am Anfang dessen wären demnach Rotwein, Sicherheitsdienste (KFZ-Panzerungen), Designerklamotten etc...
Porsche würde ich in diese Kategorie aber nur eingeschränkt zählen, da diese die Abschwächung des Dollars und des"Mittelsztandes" auch etwas treffen dürfte (Ähnlich wie Harley Davidson) und man kann von etwas Preis- und Margendruck ausgehen.
Im Moment habe ich keine Zeit etwas ausführlicher zu werden, aber evtl. schaffe ich es die nächsten Wochen ein paar Analysen zu einigen hochpreisigen Shortkandidaten auf meine Homepage zu stellen.
Einige meiner Favoritten sind:
Porsche
Harley Davidson
Wal-Mart
Electronic Arts
Fannie Mae (gähn...)

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