- Das Wort zum Sonntag - von den zehn Geboten und den Naturgesetzen - Baldur der Ketzer, 16.11.2002, 00:43
- Re: Das Wort zum Sonntag - von den zehn Geboten und den Naturgesetzen - Jagg, 16.11.2002, 00:51
- Re: Das Wort zum Sonntag - von den zehn Geboten und den Naturgesetzen - Campo, 16.11.2002, 09:17
Das Wort zum Sonntag - von den zehn Geboten und den Naturgesetzen
-->Liebe Brüder und Schwestern,
Optimisten, Pessimisten, Faschisten und Sozialisten, Christen und Kommunisten, Fetischisten und Atheisen, Islamisten und Polizisten, Spiritisten und Artisten, Baptisten und Pianisten, Dentisten und Garagisten, Masochisten und Internisten,
wir haben uns an einem virtuellen Orte im weltweiten Netz zusammengefunden, dessen Besucher und Gestalter prägnostisch leistete, wobei alle hochbezahlten Exbärten und selbstberufene Gröfazze scheiterten: hier wurde die Realität beschrieben und die folgenden Wirkungen abgeleitet, während andernorts Schlösser in Fürze gebaut und Satz von kaltem Kaffee erbrochen wurde.
Wir sehen in unserer täglichen Umgebung, daß man eine Zeit lang ungestraft sündigen kann, sogar in einem FORD, aber Naturgesetze können grundsätzlich nicht umgangen werden, sie treten mit der Regelmäßigkeit eines Uhrwerks ein.
Was sind nun diese Naturgesetze, die uns heute an die ewigen Regeln des Universums gemahnen?
Hören wir das erste Gebot: Du sollst nicht mehr ausgeben, als Du einnimmst.
Ob es im alten Rom war, oder im Berlin des Jahres 2002, ob in Argentinien oder der Türkei, ob es Staaten sind oder unsere Nachbarsfamilie, oder gar wir selbst - immer ist es auf Sicht zum Scheitern verurteilt, auf Kosten anderer leben zu wollen.
Hören wir das zweite Gebot: Du sollst Deine Anvertrauten nicht für dumm verkaufen.
Hierzu erübrigt sich ein weiterer Kommentar von der Kanzel, das Leben übergießt uns täglich von 5:30 bis 1:45 auf allen Kanälen mit übelstem Lug und Trug, mit unverhohlenem vorsätzlichen Betrug, mit fettig-krasser Verarsche, Alter, hörtsdu, und vertieft die Kluft zwischen denen da oben und uns da unten auf ein Maß, welches in endlicher Frist, wie Merz dies in anderem Zusammenhang nannte, unbeherrschbar werden wird.
Hören wir das dritte Gebot: Du sollst Menschen nicht ohne Grund demütigen.
Wer meint, Otto Normalo, geboren in den Highlands vom Volk der Knechte, Zeit Lebens auspressen, einschüchtern, unterdrücken und den Mund verbieten zu können, muß es mit 100% Masochisten zu tun haben, damit sein Werk gelingen kann.
Ob dies so ist, muß die Zeit zeigen.
Hören wir das vierte Gebot: Du sollst mit guten Beispiel vorangehen.
Wer selber Erster Klasse auf Kosten derer fliegt, der sich nicht mal mehr einen Trabbi leisten kann, verliert Gesicht und Würde, Ehre und Skalp, letzteren allerdings mit Verzögerungseffekt.
Hören wir das fünfte Gebot: Du sollst nicht Vasall von Kriegern sein.
Es ist das oberste Gebot im Grundgeschwätz, die Grundlage der BRD, niemals gar nie nicht irgendeinen beitrag zu einem Angriffskrieg leisten zu dürfen. Dabei steckt die Chose mittendrin statt nur dabei.....
Hören wir das sechste Gebot: Du sollst Deinen Untertanen nicht die Lebensbasis entziehen.
Leider hören das die Götzendiener des Tieres nicht in Brüssel und Straßbourg, sondern verbieten ihrem schändlichen Auftrage nach Naturheilmittel und Vitamine in gleicher Manier, wie früher heilkundige Kräuterfrauen von der heiligen(!) Inquisition als Hexen gebranntmarkt und am Scheiterhaufen im Namen Gottes des Herrn verbrannt wurden.
Hören wir das siebte Gebot: Du sollst nicht schüren den Neid unter den Untertanen .
Statt dessen wird der ganze Staat auf dem dialektischen Dualismus von oben und unten, Arbeitgeber und Arbeitnehmer, Ausbeuter und Werktätigem, Bank und Sparer, Broker und Anleger, Polizist und Ruhestörer, Autofahrer und Politesse, Bürger und Steuerfahnder, Freigeist und Spitzel aufgebaut.
Hören wir das achste Gebot: lasse den Leuten ihre Meinung .
Nein, man läßt nichts unversucht, die aufmüpfigen vorlauten Ketzer und Querulanten mundtot zu machen. Man schreit nach Zensur im Internet, macht sich Bürger zu MItgehilfen im Unterdrückungsapparat, nutzt die neidgetriebene degenerative Blockwartmentalität schamlos für eigene Zwecke, hört flächendeckend Telefonate ab und zahlt den Judaslohn dafür mit Monopolygeld.
Hören wir das neunte Gebot: Du sollst kein Übel wählen
Hier ist jeder Appell an einen wachen Verstand zum Scheitern verurteilt, wenn das Schwanzhirn nicht mal an der scharfen Nachbarsgattin vorbeidenken kann. Wer ein vermeintlich kleines Übel wählt, bekommt ein Übel heraus, was sonst?
Hören wir das zehnte Gebot: Weeeeerner sacht, tut datt denn Nout?
Ja, liebe Brüder und Schwestern, datt tut Nout! Das muß so sein.
Wenn wir uns die Erkenntnisse aus Clustermedizin und Global Scaling vergegenwärtigen, so sehen wir, daß es in der Natur in mathematischer Regelmäßigkeit konstruktive Bereiche des Aufbaus gibt und destruktive Bereiche des Abbaus, ferner gibt es leere Fenster, die von der Natur nicht besetzt sind.
Konstruktive Bereiche sind sicher die wünschenswerten Werte wie Respekt, Anerkennung, Wertschätzung und Verantwortungsbewußtsein.
Destruktives wurde in den zehn Geboten exemplarisch behandelt.
Und die inhaltsleeren Bereiche, die als indifferente, ergebnisneutrale Ruheräume zwischen den Polen existieren, symbolisieren gerade heute in Zeiten der Orientierungslosigkeit den Zwischenzustand der Extreme.
Nach dem Orgasmus kommt die Abschlaffungsphase (irgendwann jedenfalls, auch wenn es 4 Stunden dauert ;-).......), nach der Anspannung die Entspannung, nach dem Aufbau der Abbau, nach der Synthese die Fäulnis.
Eine Rezession ist von daher nichts schlimmes, denn sogar die alternativsten Grünen beschwören uns, nein, verbieten uns sogar bei Strafe, im Winter die Singvögel und die Rehe im Wald (nicht) zu füttern, dem Gang der Natur seinen Lauf zu lassen und die Ausmerzung lebensuntauglicher Kreaturen (!) (sic!) als etwas Positives, Naturgegebenes zu sehen.
Wirklich barmherzig grün - nein danke.
Obwohl ich hier als spirituelles Individuum auf das Schärfste widerspreche, ist es doch nur logisch, daß mit der gleichen Analogie auch soziale, finanzielle, wirtschaftliche und konjunkturelle Ungleichgewichte sich dem Gegenpol nähern, nähern sollen und müssen.
Wenn man die Natur als etwas Achtenswertes ansieht, muß man ihre Wirkmechanismen auch überall zulassen.
Die Natur ist nicht sozial, sie ist zutiefst brutal und ohne jegliche Barmherzigkeit.
Die Natur lebt in Zyklen von Sommer und Winter, vom Entstehen und Vergehen, von Haussen und Baissen, von der Revolution bis zum Staatsbankrott. Jeder Krieg endet mit einem (Diktat?)Frieden, der wiederum dem nächsten Krieg vorausgeht.
Alles bleibt im Fluß, nur eines bleibt konstant: der Normalbürger ist und bleibt der Dumme und Zahlmeister des miesen, oberfaulen Spiels.
Liebe Brüder und Schwestern,
wenn wir etwas zum Besseren wenden wollen, so kann es nur im Einklang mit der Natur sein.
Eine Ameise wird niemals Freiheit erlangen, solange sie im heimatlichen Bau Frondienst leistet. Freilich kann sie außerhalb der Gemeinschaft leichter von Fraßfeinden ergriffen werden, nur macht das bei der heranrollenden Straßenwalze keinen Unterschied mehr, die einzige Rettung besteht im Verlassen des Baustellengeländes, und konkret reichen hierfür schon fünf bis zehn Meter außerhalb des Straßenzuges aus, es muß lediglich seitlich erfolgen, niemals längs der Entwicklung.
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Zur Seite treten, zur Seite stehen, so können wir das Rezept für die aktuelle Seuche überschreiben.
Wie die Ameise, die der Straßenwalze entgeht, weil sie den Haufen verläßt.
Die Ketzerverfolgung tritt historisch immer in Endphasen von Machtgebilden ins Maximum, so auch diesmal. Niemand von uns kann abschätzen, wie lange diese Phase diesmal dauern wird, ja, ob wir einen Neubeginn jemals erleben.
Das Tier hat überall seinen Platz erobert, man sieht es nicht, da es sich verbergen will, aber man wittert allgegenwärtig seine üble Ausdünstung.
Es mag uns Trost sein, daß auch metaphysische Erscheinungen den (erweiterten) Naturgesetzen unterliegen, daß nicht ewig alles in eine Richtung läuft.
Schon die Commedian Harmonists sangen bezeichnend ein neuer Frühling wird in die Heimat kommen.... , und angesichts der Naturgesetze dürfen wir uns dessen gewiß sein.
Ob es uns beschieden ist, dabei zu sein, ist keine relevante Frage der Natur.
Vielleicht haben uns selbstverachtende Glaubensrichtungen, welche die Selbstaufopferung als positives Werk darstellen, einen wahren Kern, wonach über die Reinkarnation der Opfernde einstmals wieder Nutznießer seiner selbstlosen Tat werden kann. Oder auch nicht.
Bruder Aldibroker ist vor der Last seiner unerfüllten Verheißungen ins Nirwana abgetaucht, aber seine und auch Patricks Sicht der positiven Präferenz haben ebenso einen wahren Kern.
Unsere Vergangenheit ist ein für alle mal abgeschlossen, sie ist nicht mehr real, denn wir leben in der Gegenwart. Dennoch verfolgen uns die Bilder aus der Vergangenheit in unserer Psyche, und prägen unsere Wahrnehmungsfilter. Gelingt es uns, diese Disposition nach unseren Wünschen zu neutralisieren, ist die Zukunft wieder hoffnungsvoll offen, der no-future-Virus besiegt.
Allerdings ist dies ein höchst subjektives, individuelles Verfahren, das immer nur bei Einzelpersonen wirken kann. Die GeCHichte ist voll von Beispielen, da in schwierigen Zeiten glückliche Lebensverläufe möglich wurden, aber auch von schlimmen Versagerkarrieren in Boomzeiten.
Gehen wir den uns individuell zugedachten, in die Wiege gelegten Weg in Zuversicht und im Bewußtstein, unseren maximalen Beitrag zum Gelingen zu leisten.
Die Zukunft mag prädisponiert sein, vielleicht aber auch nicht. Wir haben keine Chance, also, laßt sie uns nutzen!
Dem Glücklichen schlägt keine Stunde, und froh zu sein, bedarf es wenig.
Sofern die Gegenwart als Freiraum einer geballten positiven eigenen Energie verstanden und genutzt wird, kann uns weder ein Müntefering noch ein Schröpfer aus der Bahn werfen.
Die Optimierung ist nämlich ebenfalls individuell, und sehr sehr einfallsreich.
Wenn der Regierung das Volk nicht mehr paßt, muß es sich ein neues wählen. Und umgekehrt gilt sinngemäßes, wenn auch diese Wahl eher pragmatisch und faktisch stattfinden wird.
In historischen Zeiträumen gedacht, sind die aktuellen Probleme nur ein Rülpser der GeCHichte, und noch viel mehr zählt für uns, weder Migräne noch Gicht im Großzeh zu verspüren.
Den Rest regelt kein Bundes-, sondern ein Naturgesetz. Und das läßt sich weder bestechen noch kaufen oder korrumpieren.
In desem Sinne wünscht Ketzer Baldur ein schönes Wochenende und grüßt Euch alle draußen im Lammmde, und auch außerhalb ;-)

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