- Beitrag aus WO zur Gold-Berichterstattung in der Presse - Albrecht, 28.09.2000, 12:00
- Re: Beitrag aus WO zur Gold-Berichterstattung in der Presse - dottore, 28.09.2000, 12:19
- Re: Beitrag aus WO zur Gold-Berichterstattung in der Presse - BossCube, 28.09.2000, 12:33
- Re: Beitrag aus WO zur Gold-Berichterstattung in der Presse - Toni, 28.09.2000, 13:08
- Re: Infos zu Durban und im Vergleich Barrick - Black Raven, 28.09.2000, 15:43
- Re: Infos zu Durban und im Vergleich Barrick - Toni, 28.09.2000, 16:25
- Re: Infos zu Durban und im Vergleich Barrick - Black Raven, 28.09.2000, 15:43
- Re: Beitrag aus WO zur Gold-Berichterstattung in der Presse - Toni, 28.09.2000, 13:08
- Re: Beitrag aus WO zur Gold-Berichterstattung in der Presse - BossCube, 28.09.2000, 12:33
- Re: Beitrag aus WO zur Gold-Berichterstattung in der Presse; und Frage - Toni, 28.09.2000, 12:50
- Re: Gold-Berichterstattung und Frage - Josef, 28.09.2000, 18:58
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- Re: Beitrag aus WO zur Gold-Berichterstattung in der Presse - Sascha, 28.09.2000, 15:21
- Re: Beitrag aus WO zur Gold-Berichterstattung in der Presse - dottore, 28.09.2000, 12:19
Beitrag aus WO zur Gold-Berichterstattung in der Presse
Zwingen Investmentbanken die FAZ zur negativen Berichterstattung über Gold?
von Goldhotline 28.09.00 11:07:30 1942605
1. FAZ:"Notenbanken trennen sich beherzt vom Gold", WAG hinfällig?
Am 25.08.00 und am 30.08.00 berichtete die FAZ unter den Überschriften:"Der Goldmarkt wird
von Finanzinstituten manipuliert" und:"Wird der Goldpreis von Großbanken und der
amerikanischen Regierung manipuliert?" ausführlich über mögliche Manipulationen des
Goldmarktes durch führende Geschäfts- und Investmentbanken. Erstmals wurde auch das Gold
Anti Trust Action Committee (GATA) erwähnt. Nachdem am 07.09.00 ein Gegenartikel einer
Londoner Autorin mit der Überschrift:"Die Verschwörungstheorie am Goldmarkt ist abwegig und
falsch" erschien, wurde am 19.09.00 ein weiterer Artikel veröffentlicht, der vom Autor der ersten
beiden Artikel verfaßt wurde. Mit dem Titel:"Notenbanken trennen sich beherzt vom Gold" drückt
dieser neue Artikel das genaue Gegenteil von dem aus, was in den ersten beiden Artikeln
vermittelt wurde. Dieser neue Artikel hinterläßt den Eindruck, als ob der Autor gezwungen wurde,
seine ersten beiden Artikel zu widerrufen.
Die Goldhotline
Die Kernzitate aus dem Artikel vom 25.08.00 im Überblick:
"In der Tat ist es auf den ersten Blick schwer verständlich, daß ein Markt wie der für Gold, der ein
chronisch hohes Produktionsdefizit aufweist, über inzwischen Jahrzehnte hinweg verfällt und
Preise entstehen, die immer mehr Goldproduzenten zur Aufgabe zwingen."
"Nach Auffassung von Gata gibt es Hinweise auf eine Konspiration unter finanziellen Institutionen
zur Kontrolle des Goldpreises. Der Verband versucht aufzudecken, daß solche Institutionen und
Goldhandelsbanken über enorm hohe Baisse- oder Shortpositionen am Markt für Edelmetall
verfügen. In spekulativer Absicht hätten sie mindestens 10.000 Tonnen Gold leerverkauft,
während die Bergwerksproduktion von Gold im Jahr 1998 bei nur 2.529 Tonnen gelegen habe."
"Gata schließt aus der von ihm angenommenen Manipulation des Goldmarktes, daß daraus eine
Bedrohung des internationalen Finanzsystems entstehen kann. Gata hat daher dem
amerikanischen Kongreß eine 118 Seiten starke Schrift unter dem Titel"Gold Derivative Banking
Crisis" vorgelegt und eine öffentliche Untersuchung der Vorgänge gefordert. Sie kann unter der
Internetadresse www.gata.org unter der Rubrik"GDBC Report" abgerufen werden."
"Kernpunkt der Vermutungen des Verbandes ist die Annahme, daß die Baissepositionen bei Gold-
Derivaten in Höhe von mindestens 10.000 Tonnen unter bestimmten Umständen zu panikartigen
Abdeckungen durch Gegengeschäfte, also Käufe, und zu zusätzlichen neuen Käufen führen
könnten. Er sieht im rasanten Anstieg des Goldpreises um 84 Dollar je Feinunze vom Herbst des
vergangenen Jahres nur ein Vorspiel dessen, was auf den Markt zukommen könne wenn solche
panikartigen Abdeckungen eintreten sollten. Dieser Preissprung setzte ein, als 15 europäische
Zentralbanken am 26. September 1999 erklärten, sie würden ihre Goldverkäufe und andere
Operationen mit dem Edelmetall für zunächst fünf Jahre begrenzen."
Diskussion des Artikels vom 19.09.00:"Notenbanken trennen sich beherzt vom Gold"
In diesem Artikel steht nicht das am 25.08.00 hervorgehobene Produktionsdefizit im Mittelpunkt
der Betrachtung, sondern das Verhalten der Notenbanken, das als Hauptgrund für den Druck auf
den Goldpreis angesehen wird. In dem Artikel verwendet der Autor Zahlen von Merrill Lynch, die
uns im Original trotz mehrfacher Anfragen bis zum 26.09.00 nicht zur Verfügung gestellt wurden.
Nach den Angaben von Merrill Lynch verkauften die Zentralbanken in den vergangenen 12
Monaten zum 30.09.00 696 t Gold. Dabei standen die Schweiz mit 155 t, Großbritannien mit 150
t, die Niederlande mit 100 t, Ã-sterreich mit 50 t und Deutschland mit 10 t auf der Verkäuferseite.
Insgesamt verkauften die 15 europäischen Zentralbanken, die am 26.09.99 das Washingtoner
Agreement on Gold (WAG) unterzeichneten in den letzten 12 Monaten 465 t Gold, was um 65 t
über der getroffenen Vereinbarung des WAG liegt. Nach den Zahlen von Merrill Lynch wurde das
WAG damit eindeutig gebrochen.
Auf eine Anfrage bei der Deutschen Bundesbank, ob die Zahlen von Merrill Lynch falsch sind,
oder ob das WAG hinfällig ist, erhielten wir bislang keine Antwort. Telefonisch wurde uns
mitgeteilt, daß die Deutsche Bundesbank dies intern diskutiert, dazu aber öffentlich keine Stellung
nimmt.
Die Folgerungen sind niederschmetternd. Die FAZ verwendet falsche Zahlen einer der größten
Investmentbanken, um mit einer irreführenden Überschrift ein falsches Bild über den Markt zu
geben. In diesem Fall ist der FAZ die Objektivität abzusprechen und zu unterstellen, daß sie mit
billigsten manipulativen Tricks die Interessen anderer vertritt. Falls die in der FAZ verwendeten
Zahlen richtig wären, müßte andernfalls den 15 Zentralbanken des WAG unterstellt werden, daß
sie ihre auf 5 Jahre angelegte Vereinbarung bereits innerhalb des ersten Jahres verworfen haben.
Damit würden sich jedoch diese 15 Zentralbanken lächerlich machen, was deren Glaubwürdigkeit,
auf der das Vertrauen in das Papiergeld basiert, massiv in Frage stellen würde.
Neben den Verkäufen über 465 t der 15 Zentralbanken des WAG verkauften nach der Analyse
von Merrill Lynch Uruguay 57 t, Brasilien 43 t, Kanada 36 t, Chile 36 t, Rußland 32 t, Ecuador 13 t,
Simbabwe 12 t und Jordanien 2 t in den letzten 12 Monaten. Insgesamt lag der Umfang der
Verkäufe mit 696 t auf dem höchsten Stand der letzten 30 Jahre. Zuletzt lagen die Verkäufe 1967
und 1968 höher, als die Zentralbanken bei dem Versuch den Goldstandard zu halten, riesige
Goldbestände abgaben, um den Preis von 35 $/oz zu verteidigen. Dieser Versuch scheiterte, so
daß der Umtausch von Papiergeld in Gold am 15. März 1968 eingestellt werden mußte. Heute
wird den Zentralbanken von uns unterstellt, umfangreiche Goldbestände zu verkaufen, um den
Goldpreis unter der Marke von 290 $/oz zu halten, um den Investmentbanken, die riesigen
Gewinne aus den Goldleihen zu erhalten (vgl. Ausgabe 19/00).
Neben der nicht belegten Behauptung, daß genau die Zentralbanken die größten Goldverkäufer
sind, die vor den neunziger Jahren viel Gold erworben hätten, wurde der Artikel mit
unbegründeten Hülsen angereichert:"Zudem sei zu bezweifeln, daß sich am Goldmarkt 2001
nennenswerte Preis-steigerungen einstellen"."Deutsche Bank Research sagt voraus, daß Gold
2000 durchschnittlich 281 Dollar und 2001 im Mittel 284 Dollar je Feinunze kosten wird".
Schlußfolgerung: Der Artikel ist im Vergleich zu den Artikeln vom 25.08.00 und vom 30.08.00, die
vom selben Autor verfaßt wurden, hinsichtlich der vorgestellten Zahlen und Argumente so
schwach, daß unterstellt werden muß, daß der Autor massiv unter Druck gesetzt wurde, die zuerst
vorgestellte Argumentation zu unterdrücken. Die Stellung der Zentralbanken des WAG ist
anscheinend so schwach, daß sie sich die Veröffentlichung falscher Zahlen von Merrill Lynch
gefallen lassen müssen. Die Pressefreiheit scheint wieder einmal auf Kosten der massiven
finanziellen Interessen der Investmentbanken auf der Strecke zu bleiben.
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