- Geld ist die Frucht, die immer reif ist. Das Buch, dass @dottore hätte schreiben - Popeye, 16.11.2002, 12:38
- Re: wer ist des Bürgers größter Feind? - Baldur der Ketzer, 16.11.2002, 15:55
- Re: wer ist des Bürgers größter Feind? - apoll, 16.11.2002, 16:05
- Geldbegriff von Z - erhardbd, 16.11.2002, 16:01
- DIESES Buch hätte dottore NIE und NIMMER schreiben wollen!!! - Galiani, 16.11.2002, 19:08
- Re: Wie wahr! Bin mehr an Erfolg interessiert - dottore, 17.11.2002, 12:11
- Re: Wie wahr! Bin mehr an Erfolg interessiert - Galiani, 17.11.2002, 15:35
- Re: Wie wahr! Bin mehr an Erfolg interessiert - dottore, 17.11.2002, 18:08
- Re: Wie wahr! Bin mehr an Erfolg interessiert - Galiani, 17.11.2002, 15:35
- Re: Wie wahr! Bin mehr an Erfolg interessiert - dottore, 17.11.2002, 12:11
- Re: All money is debt! - dottore, 17.11.2002, 11:52
- Re: wer ist des Bürgers größter Feind? - Baldur der Ketzer, 16.11.2002, 15:55
Re: Wie wahr! Bin mehr an Erfolg interessiert
-->>Hallo dottore
>Alles schön und gut! Aber ich frage mich, woher Sie so genau wissen wollen, wer was vor vielen Tausenden von Jahren warum so und nicht anders wollte.
Hallo Galiani!
Das frage ich mich auch immer wieder und komme auf die simpelste aller nur denkbaren Antworten:
Wir haben eine Gruppe A, B, C, D, usw. Damit A von B etwas erhält, muss er selber leisten und zwar just das, was B selbst haben möchte (Friedenstheorie).
Wir haben eine andere Gruppe A, B, C, D, usw. A möchte nicht nur von B, sondern von allen anderen etwas haben, aber ohne ihnen selbst etwas geben zu müssen. Denn dazu müsste er arbeiten/leisten - und wer will das schon. Also nimmt A sein Beil und zwingt (mit einer Handvoll Companeros) den Rest der Gruppe, abzuliefern (Gewalttheorie).
Der erste A ist lieb, fleißig, aber doch ein Volltrottel, er wird es nie zu etwas bringen. Die Spuren seiner Existenz verlieren sich im Sand.
Der zweite A ist schlau, verschlagen und erfolgreich. Er wird Herrscher und geht auch noch in die Geschichtsbücher ein. Schon allein wegen der vielen Paläste, die er mit seiner Namenskartusche schmücken ließ.
Mir ist - ohne Witz jetzt! - völlig unerfindlich, warum so lange und mit so viel Verbissenheit an Wirtschaftsmodellen der"Freiwilligkeit", der"friedlichen Tauschens", der"Gemeinschaft" usw. geschreinert wurde, wo es doch nur um eines geht:
<font color="FF0000">A n d e r e für sich arbeiten zu lassen.</font>
Was bewegt denn sonst Kapitalisten? Was Rentner? Was Aktionäre? Was Lottospieler? Was Sparer, die auf"Zins" aus sind? Was Karrieristen? Was Politiker?
WARUM arbeiten müssen, wenn's auch ohne geht? WARUM hat der große Liberale Ludwig von Mises ausdrücklich von"Arbeitsleid" gesprochen?
Nichts ist schöner, angenehmer und erstrebenswerter, als die Muße, in der man sich seinen Neigungen, Talenten, Fähigkeiten und deren Entwicklung hingeben kann.
Man darf doch nicht Sich-Beschäftigen mit Arbeit durcheinander bringen!
>Wenn Sie als Beispiel anführen:
>>...Gotland. Musste jedes Jahr einen Haufen Silber abliefern, hatte aber keine Silbergruben. Was also tun? (Handel bis nach Bagdad, um von dort die ach so ersehnten Silberstücke - Dirhems - zu erhaschen, ca. 80.000 hat man schon gefunden, andere Quellen: 120.000)
>dann muß ich Sie schon fragen, woher Sie denn wissen wollen, daß es nicht genau umgekehrt war: Ich behaupte mal - nur so aus Spaß - daß es bei den Gotländern in Mode war, sich mit Bezanten, Mancusen und Dirhems zu behängen (so wie die Indianer mit Federn) und den Mätressen nach einer tollen Nacht Silberschmuck zu schenken. Und daß die Gotländer deshalb auszogen, sich das hierfür benötigte Silber zu beschaffen.
Woher wussten sie überhaupt, dass es Silber gab? Einfache Bauern, die unter Tribut gezwungen wurden? Als der Zwang aufkam, da wussten sie: Das muss ich beschaffen, denn unser HERR will es haben.
>Erst als ihr Stammeshäuptling, Fürst Gerhart, der seine Budgetlöcher stopfen mußte, merkte, daß da erhebliche Werte importiert wurden, wollte auch er daran seinen Anteil haben. So kam er auf die Idee einer Silbersteuer.
Dann ist die Frage: Wie kommt es zum Budgetloch? Und woraus bestand sein Budget in Einnahmen und Ausgaben - bevor es ein Loch erhielt?
Ich bitte auch zu bedenken, dass erst die Dirhems kamen (Reinsilber) und von gotländischen Gepräge noch weit und breit keine Spar war. Worin haben wohl die Gotländer als Gotländer gehandelt?
>So! Und nun beweisen Sie mir doch bitte mal, daß das so nicht gewesen ist; gar nicht gewesen sein kann. (Ich werd' Ihnen dann die Geschichte vom Fürst Gerhart genauer erzählen! Die Macht ist jedenfalls nie originär kreativ! Sie greift immer erst auf zuvor bereits neu Geschaffenes zu!)
Völlig richtig. Die Macht ist nicht kreativ, aber die Menschen, die sie zu Abgaben zwingt, werden enorm kreativ, um sich die Abgabengüter zu beschaffen. Damit startet just, was wir heute"Wirtschaften" nennen - nichts anderes als deie Umsetzung von Kreativität in Abgabenminimierung bzw. Maximierung der Produktivität zur Erleichterung der Beschaffung der Abgaben.
Das ist doch heute ganz genau so. Ich kann nicht verstehen, warum und wann das mal anders gewesen sein sollte.
Das Weitere wird von Ihnen nicht beantwortet, sondern als Scherz für nicht diskussionswürdig gehalten. Daher nochmals die Frage: Die"Gelderfinder" (Private) - waren sie überrascht, als ihre Erfindung in"falsche Hände" fiel (Macht) oder nicht?
>
>Außerdem, dies noch am Rande: Ich halte es für gänzlich unmöglich - und es würde auch allen Erfahrungen der Anthropologie widersprechen - daß alle Vöker und alle Kulturen ihr Geld auf genau diese und dieselbe Weise"erfunden" haben sollten. Genau das aber behaupten Sie ja mit Ihrer Theorie!
Nein, das behaupte ich nicht. Ich behaupte nur, dass die Macht (= Möglichkeit, andere zu zwingen, was sie nicht freiwillig täten) die"eigentliche" Geschichte des Menschen (Einzelhof- und Stammeswesen) schlagartig revolutionierte und dass nach dieser Revolution Surplus-Produktion, Eigentum, Geld, Zins usw. erst begannen.
Beweis (von Ihnen selbst geliefert): Stämme haben bis heute kein privates Eigentum und kennen Geld und Zins schon gar nicht.
>Das würde auf ein allgemeines geschichtliches Gesetz hinauslaufen; genauso wie sich das Karl Marx ausgedacht hatte. Darüber lacht man heute in der Geschichtswissenschaft nur noch! Und dasselbe würde wohl Ihrem allgemeinen Geschichtsgesetz der"Gelderfindung" blühen, wenn Sie es veröffentlichen.
Das Phänomen von Zwangsabgaben, Tributen, Steuern usw. kann von mir aus als"geschichtliches Gesetz" bezeichnen, wer will. Dass diese Phänomen existieren, lässt sich kaum bestreiten.
Und dass davon Geld und Zins unschwer abzuleiten sind (Geld = Ungeld, Abgeld, Gült, usw.) und Zins erst Abgabe (census), dann Beschaffungsprämie dafür (usura), ist auch kaum zu bestreiten.
>Nur, um abschließend den Aberwitz Ihrer Theorie an einer Stelle aufzudecken, z. B. noch folgende kurze Frage: Wie erklärt denn Ihre Theorie, daß bei jenen Völkern, die <font color="F0000">kein</font> Geld kannten, aber natürlich <font color="F0000">ebenfalls Stammeshäuptlinge und damit"Macht" und"Gewalt"</font> hatten, dieses Ihr <font color="F0000">geschichtliche Gesetz</font> nicht funktioniert hat? Aus welchen Gründen denn?. Hä...? Aha! Die Aborigines-Häuptlinge in Australien sind einfach - wie soll ich sagen? - die besseren Menschen als die europäischen und babylonischen Stammesfürsten, insbesondere wie Fürst Gerhart.
Das"Hä..." war wirklich nicht nötig. Warum denn?
Gruß!

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