- USA planen totale elektronische Kontrolle - Koenigin, 18.11.2002, 18:52
- Grauenhaft - Für wen arbeitet eigentlich Norbert Lossau (owT) - Jagg, 18.11.2002, 19:10
- Re: Grauenhaft - Für wen arbeitet eigentlich Norbert Lossau (owT) - Koenigin, 18.11.2002, 19:29
- Re: die Quelle ist (für mich) nicht wichtig (owT) - Jagg, 18.11.2002, 20:04
- Re: Grauenhaft - Für wen arbeitet eigentlich Norbert Lossau (owT) - Koenigin, 18.11.2002, 19:29
- Quelle: Washington Post - Eugippius, 18.11.2002, 20:33
- Re: Quelle: Washington Post ---- cool - Danke (owT) - Jagg, 18.11.2002, 20:45
- Grauenhaft - Für wen arbeitet eigentlich Norbert Lossau (owT) - Jagg, 18.11.2002, 19:10
USA planen totale elektronische Kontrolle
-->USA planen die totale elektronische Kontrolle
Washington will im Kampf gegen Terrorismus weltweit E-Mails und Kreditkartendaten überwachen
Von Norbert Lossau
Berlin - "Total Information Awareness" ist der Name eines Entwicklungsprojekts des US-Verteidigungsministeriums, das auf die weltweite Überwachung des Internet abzielt. Jährlich 200 Millionen Dollar sollen von der"Defence Advanced Research Projects Agency" (Darpa) bereitgestellt werden, um das globale Überwachungssystem Wirklichkeit werden zu lassen. Ziel sei der Kampf gegen den Terrorismus.
Initiator des Programms und Leiter des"Information Awarness Office" im Pentagon ist Admiral John M. Poindexter."Wir müssen viel effizienter und intelligenter werden, in der Art wie wir neue Datenquellen anzapfen, daraus Informationen kreieren und diese durch Analysen in Wissen umwandeln, um schließlich Handlungsoptionen zu generieren", so der frühere nationale Sicherheitsberater.
In der Praxis soll dies bedeuten, dass modernste Computer- und Software-Technik durch Datenbanken rund um den Globus nach verdächtigen Spuren potenzieller Attentäter fahndet."Wir können die Terroristen nur finden und ihnen zuvorkommen, wenn wir ihre Spur verfolgen", erklärt Poindexter.
Elektronische Datenspuren werden heute von Menschen in entwickelten Ländern in praktisch allen Lebensbereichen hinterlassen - beispielsweise beim Bezahlen mit einer Kreditkarte oder beim Buchen eines Flugtickets im Internet. Aber auch in ungezählten Behörden, Firmen, Organisationen und Vereinen schlummern gewaltige, personenbezogene Datenmengen. Nicht zuletzt sind natürlich die vielen, durch das Internet sausenden E-Mails und die elektronisch abgewickelten Bankgeschäfte ein gewaltiger Datenfundus. Das Einverständnis der betreffenden Regierungen für die erforderlichen Zugriffe vorausgesetzt, könnten Supercomputer hier durch vernetzte Analyse zweifelsohne verborgene Muster und Profile entdecken.
Schon heute ist es zum Beispiel möglich, allein aus den Abrechungsdaten von Kreditkarten-Nutzern aussagekräftige Persönlichkeitsprofile abzuleiten. Diese können zum Schutz der Kunden eingesetzt werden, so dass automatisch Alarm geschlagen wird, wenn ein ungewöhnlicher Einsatz der Karte nicht zum bekannten Nutzungsverhalten passt. Selbst Supermärkte betreiben"Datamining", um das Kaufverhalten ihrer Kunden zu analysieren.
Bei der"Total Information Awareness" geht es jedoch darum, Informationen aus ganz verschiedenen Datenbanken miteinander abzugleichen. Die Kombination aus bestimmten Reisezielen, ungewöhnlichen Überweisungen oder auffälligen E-Mails, könnte beispielsweise Verdachtsmomente ergeben. Das von Poindexter anvisierte System soll überdies auch die Möglichkeit der optischen Fernidentifizierung einzelner Personen enthalten - etwa über ihr Gesicht.
Bei dieser maximalen Form der Rasterfahndung lässt es sich natürlich nicht vermeiden, dass auch unbescholtene Bürger in das Fadenkreuz des"großen Bruders" gelangen werden. Es überrascht da nicht, dass Bürgerrechtler den Plänen Poindexters mit Skepsis gegenüberstehen."Das ist ein gewaltiger Angriff auf die bürgerlichen Freiheiten", kommentiert Marc Rotenberg, Direktor des"Electonic Privacy Information Center" in Washington.

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