- Wie entwickelte sich Warengeld? (E) - Popeye, 18.11.2002, 19:26
- Re: Survival of the fittest standard - jetzt wird's lÀcherlich - dottore, 19.11.2002, 10:29
- Re: Survival of the fittest standard - jetzt wird's lÀcherlich - Popeye, 19.11.2002, 13:51
- Re: Wo lief das monetÀre Prélude ab? Der Blender Alvarez - dottore, 19.11.2002, 15:22
- Der Eierkoch Dottore - R.Deutsch, 19.11.2002, 17:35
- Re: Der Eierkoch Dottore returniert mit VergnĂŒgen - dottore, 19.11.2002, 18:46
- Re: Wo lief das monetÀre Prélude ab? Der Blender Alvarez - Popeye, 19.11.2002, 19:04
- Der Eierkoch Dottore - R.Deutsch, 19.11.2002, 17:35
- Re: Wo lief das monetÀre Prélude ab? Der Blender Alvarez - dottore, 19.11.2002, 15:22
- Re: Survival of the fittest standard - jetzt wird's lÀcherlich - Popeye, 19.11.2002, 13:51
- Re: Survival of the fittest standard - jetzt wird's lÀcherlich - dottore, 19.11.2002, 10:29
Re: Survival of the fittest standard - jetzt wird's lÀcherlich
-->>WĂ€hrend der letzte hier gepostete Aufsatz von Kevin Dowd, The Emergence of Fiat Money: A Reconsideraton theoretisch erklĂ€rte, wie die Entwicklung von Warengeld zu Fiat Money verlief, beschĂ€ftigt sich der nachstehende Aufsatz von AndrĂ©s Alvarez mit der Frage, wie es unter vielen theoretischen Möglichkeiten zur Auswahl einer Ware als âallgemeines Tauschmittel' kommt. <a href=http://smye2002.univ-paris1.fr/program/paper/c2_alv.pdf>Learning to Choose a Commodity-MoneyâŠ</a>.
>All das bezieht sich natĂŒrlich auf einen Zeitabschnitt unserer Geschichte lange vor der ersten organisierten Machtentfaltung ;-)))
>Popeye
Ja, Popeye,
sehr schön. Die"Auswahl" also. Was stand denn so alles zur Auswahl?
Zweites Problem: Wie kam es denn zu MÀrkten, wo sich die Auswahl zu bestaunen war? Wer hat die MÀrkte eingerichtet, wie stands um die Marktaufsicht? Warum fehlen MarktplÀtze"lange vor der Machtentfaltung"? Wo verortet Menger die ersten MÀrkte (oder setzt er sie einfach voraus)?
Drittes Problem: Der Null-Spread. Das Mindeste, was er voraussetzt, ist das homogene Gut. Wie wurde es geschaffen? Homogen in Feinheit (was technisch ohne Raffinierung unmöglich ist, siehe Kroisos und die neuen Erkenntnisse des Britischen Museums dazu), in Gewicht, in Form usw. Haben sich"irgendwann" alle auf ein homogenes Gut geeinigt und wer waren diese"alle"? Demnach mĂŒsste es auf verschiedenen Stufen der"Evolution" konkurrierende Standards gegeben haben, da sich sonst die"Evolution" selbst widerspricht. Welche Standards (Gewicht, Feinheit usw.) dĂŒrfen wir also annehmen bzw. finden, bevor es via Selektion zum"survival of the fittest standard" gekommen ist? Welche historisch konkret fassbare Standard-Auswahl bietet Alvarez an?
Mit dem allgemeinen Hinweis Mengers"money is a special commodity" allein kommen wir nicht weiter. Das Spezielle wird nicht definiert, sondern als gegeben voraus gesetzt. Damit werden Commodity-Money-Vorstellungen des 19. Jh. in die frĂŒhe Zeit zurĂŒck versetzt, was leider nicht hinhaut.
Viertes Problem:"The most saleable commodity" (jetzt unbeschadet seiner fehlenden Spezifizierung). Diese"Ware" kann nicht allgemein bekannt gewesen sein, ganz im Gegensatz zu anderen Waren (KonsumgĂŒtern fĂŒr den tĂ€glichen Gebrauch, jedenfalls sich ĂŒber bestimmte Radien erstreckend, Land, Fluss, Wald usw. und vor allem Waffen, die ganz unstreitig als commodity existiert hatten, bevor ĂŒberhaupt an so etwas wie eine"money commodity" gedacht werden konnte). Wie also wird die"money commodity" bekannt?
Meine Antwort auf diese Frage ist hinlĂ€nglich dargelegt: Die"money commodity" hat sich nicht in einem"Selektionsprozess" herausgemendelt (wogegen schon der dafĂŒr benötigte Zeitaufwand sprĂ€che), sondern wurde ganz simpel"von oben" als das erklĂ€rt, was es danach war: Abgaben-Geld.
Jeder Herrscher schafft sein"Geld" innerhalb von Sekunden, daher ja bis heute die"Stichtagsregelung" (siehe WĂ€hrungsreform 1948 oder die DW/ĂąâÂŹ-Umstellung). Dazu bedarf es keinerlei"learning process", auf dem Alvarez lang und breit herumreitet. Jeder weiĂ ratz, fatz, was Sache ist, sprich"Geld".
Das wunderbare"Learning-by-Imitation"-Modell hat wie alle ökonomischen Modelle das bekannte Manko: Zeit wird zwar subsumiert, aber der Zeitablauf selbst wird ausgeblendet.
Alvarez wirkt lĂ€cherlich, wenn er das Treffen der nach dem"optimalen Geld" Ausschau haltenden"Agenten" zu KaffeekrĂ€nzchen bzw. SektfrĂŒhstĂŒck bittet:
"Each (!) agent encounters one single agent each (!) 'afternoon'""So the proportion..., just before the morning session and after the afternoon session..."(4.5.1).
Da waren die Jungs, die mit"real money" (nach dessen obrigkeitlicher EinfĂŒhrung) umgingen viel schlauer. Ich darf an die Skontration erinnern, die ausfĂŒhrlich bereits diskutiert wurde.
Aber vielleicht kannst Du fĂŒr figure 1, die eine Zeitachse von 0 bis 60 anfĂŒhrt, sagen, wie lange 60 minus 0 gewesen sein mag?
GruĂ!

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