- Meldungen am Morgen - -- ELLI --, 20.11.2002, 11:46
Meldungen am Morgen
--> ~ Die EU-Kommission hat gestern mit ihrem Bericht zur deutschen Haushaltslage die Einführung eines Defizitverfahrens
gegen Deutschland offiziell bestätigt. Die Kommission erwartet das deutsche Haushaltsdefizit
in diesem Jahr bei 3,8% des BIP. Frankreich wird wohl einen „blauen Brief“ bekommen.
~ Die Deutsche Bundesbank hat die Auftragseingänge im Verarbeitenden Gewerbe in Deutschland nach
oben korrigiert. Sie sind nicht wie ursprünglich gemeldet um 2,5% im September gg. Vormonat gefallen,
sondern nur um 1,0%.
~ Im September fiel die Industrieproduktion in der Eurozone weniger als erwartet. Statt des prognostizierten
Rückgangs um 0,5% gg. Vm., fiel die Produktion lediglich um 0,2%. Der überraschende Anstieg im August
um 0,6% wurde erwartungsgemäß auf 0,2% revidiert. Im dritten Quartal fiel die Produktion damit saisonbereinigt
um 0,1% gg. Vq. Die jüngst veröffentlichten Sentiment-Indikatoren weisen auf eine weitere Abschwächung
der Konjunktur in den kommenden Monaten hin.
~ Nach Angaben des Europäischen Statistikamts (Eurostat) betrug der Handelsüberschuss der Eurozone
im September EUR 9,5 Mrd, nach revidierten 10,0 Mrd. im August. In den ersten neun Monaten dieses Jahres
beläuft sich der Überschuss nun auf EUR 77,1 Mrd. Damit ist er deutlich höher als im entsprechendem
Vorjahreszeitraum (EUR 23,8 Mrd.).
~ Bundesbankchef Welteke sagte in Stockholm, dass die EU-12 Inflationsrate schon sehr nahe an der Inflationsobergrenze
der EZB von 2,0% liegt. Er erwartet, dass der Preisdruck im Euroraum in H1/03 nachlassen
wird. In der Vergangenheit hatte sich Welteke noch besorgter zu den Inflationserwartungen geäußert.
~ EZB-Mitglied Hämäläinen erklärt, dass der starke Euro, die niedrigen Ã-lpreise und
das schwache Wachstum die europäische Inflation dämpfen. Die EZB entscheide
unabhängig von politischern Einflüssen. Man habe auch dann Bewegungsspielraum,
wenn man von außen unter Handlungsdruck gesetzt würde.
~ EU-Währungskommissar Solbes warnt vor den negativen Folgen eines deutschen
Verstoßes gegen den Stabilitätspakt. Wenn ein Land wie Deutschland den Pakt
breche, könne dies schlimme Folgen haben, auch für den Euro. Es sei gefährlich,
dass ausgerechnet die großen Länder gegen die Regeln verstießen.
~ Moody’s ändert den Ausblick für Allianz von stabil auf negativ und löst damit eine Verkaufswelle im Euro aus.
~ King (Bank of England) verweist auf die Risiken, die sich aus den Ungleichgewichten
der britischen Volkswirtschaft ergeben. Das Ungleichgewicht zwischen
dem lebhaften Konsum- und Immobiliensektor und der schwachen externen Nachfrage
könnte einen enormen negativen Nachfrageschock verursachen.
~ ABC News/Money Magazine Consumer Comfort Index steigt in der letzten Berichtswoche von -19 auf -17.
~ NY Fed Präsident McDonough erklärte, die US-Wirtschaft sei grundsätzlich sehr gesund. Es bestehen weiter große
Unsicherheiten im Bereich der Wirtschaft und der Geopolitik. Das Leistungsbilanzdefizit sei auf Dauer nicht
finanzierbar.
~ Der Chef der LDP Aso erklärte, es gäbe keine Pläne, japanische Banken zum jetzigen Zeitpunkt zu verstaatlichen.
~ Die BOJ hat den Konjunkturausblick für Japan in ihrem Monatsreport erwartungsgemäß nach unten revidiert. Der
Markt erwartet eine weitere Lockerung der Zinspolitik durch Erhöhung der Liquidität.

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