- Unter US-Anlegern grassiert das Goldfieber - vladtepes, 23.11.2002, 11:46
- Re:... und hier nimmt jemand gewinne mit... - tas, 23.11.2002, 12:29
Unter US-Anlegern grassiert das Goldfieber
-->Unter US-Anlegern grassiert das Goldfieber
Von Sam Stovall, Chefanlagestratege bei Standard & Poor's
22. November 2002 Eine Reihe günstiger Entwicklungen gibt dem Edelmetall Auftrieb und eröffnet den Anlegern Gewinnchancen. Die Anleger entdecken das Gold wieder. Mit ihrem jüngsten Kursaufschwung sind die Goldminengesellschaften wieder in den Kreis der Branchen zurückgekehrt, denen von Standard & Poor's die größte relative Stärke gegenüber dem Gesamtmarkt bescheinigt wird. Der S&P Goldindex konnte bis zum 15. November im laufenden Jahr 9,1 Prozent zulegen, während der S&P Super 1500 - in dem der S&P 500, der S&P MidCap 400 und der S&P SmallCap 600 zusammengefasst sind - einen Rückgang um 20,1 Prozent verzeichnete.Der S&P-Analyst Leo Larkin hält Goldaktien auch künftig für eine lohnende Geldanlage. Wie er anmerkt, hat der kräftige Rückgang der Zinssätze seit Januar 2001 Leerkäufe des Metalls für Hersteller und Spekulanten unrentabler gemacht. Solche Geschäfte haben sich nämlich in den letzten paar Jahren sehr ungünstig auf die Goldpreise ausgewirkt.Larkin hat aber auch noch verschiedene andere Gründe für seine optimistische Einschätzung. Er betont, dass die Aktienmärkte im Wettbewerb um die Anlegergelder wohl künftig einen schwereren Stand haben dürften. Mit ihren zweistelligen Renditen hatten die Aktien zwischen 1995 und 1999 die Dollars der Anleger vom Gold weggelockt und dem gelben Metall enorme Konkurrenz gemacht.Bedeutung des Golds als Inflationsversicherung steigtAußerdem weist Larkin auf die steigenden Rohstoffpreise hin, die eine Konsolidierung der Rohstoffindustrie und eine Erholung der Weltkonjunktur spiegeln. Bis zum 11. November 2002 verzeichnete der Rohstoffpreisindex des Bridge Commodity Research Bureau (CRB) einen Anstieg um 19,1 Prozent, nachdem er 2001 um 16,3 Prozent gefallen war. Eine Belebung der Weltwirtschaft und ein starkes Geldmengenwachstum in den USA müssten laut Larkin eigentlich 2003 die Rohstoffpreise in die Höhe treiben. Das bedeutet, dass die Anleger sich nach wie vor mit einer Inflation auseinander setzen müssen, die die traditionelle Rolle des Goldes als Absicherung gegen steigende Preise für Waren und Dienstleistungen zum Tragen bringt.Hinsichtlich der Angebotssituation stellt Larkin fest, dass die Lücke zwischen Goldproduktion und Verbrauch auf Grund sinkender Ausbringungsmengen bei steigender Nachfrage immer größer wird. Da die niedrigen Goldpreise der letzten Jahre dazu geführt haben, dass deutlich weniger neue Minen erschlossen wurden, ist selbst bei einem dramatischen Preisanstieg des Metalls mit einer rückläufigen Produktion zu rechnen.Gleichzeitig hat die Vereinbarung der Zentralbanken, die Goldverkäufe bis zum September 2004 einschließlich der Verkäufe der Schweizerischen Nationalbank und der Bank of England auf 2000 Tonnen zu begrenzen, eine Unsicherheit beseitigt, die den Markt in den späten Neunzigerjahren belastete. Sowohl die von den Zentralbanken in Vorbereitung auf die Einführung der gemeinsamen europäischen Währung abgestoßenen Mengen als auch die Veräußerung eines Teils der australischen Goldreserven 1997 und die von der Bank of England am 7. Mai 1999 angekündigten Verkäufe setzten die Marktpreise zusätzlich unter Druck.Barrick Gold und Newmont Mining mit vier SternenUnd schließlich führt Larkin noch an, dass in der Goldindustrie derzeit eine beachtliche Konsolidierung stattfindet. Zu nennen sind hier insbesondere die Übernahmen der Firma Homestake Mining durch Barrick Gold 2001 und der australischen Gesellschaft Normandy Mining durch Newmont Mining im Februar 2002. Fusionen führen zu einer höheren Marktkapitalisierung und Liquidität der Aktien und machen die Branche damit für institutionelle Anleger attraktiver.Larkins aktuelle Favoriten innerhalb der Branche? Er gibt sowohl Barrick Gold als auch Newmont Mining die Gesamtnote vier Sterne - akkumulieren -, weil er davon ausgeht, dass beide Unternehmen mit ihren kostengünstig produzierenden Minen gut positioniert sind, um von einem künftigen Preisanstieg des Metalls zu profitieren. Außerdem gefallen ihm die „grundsolide“ Bilanz und der steigende freie Cashflow von Barrick und die gewaltigen Anstrengungen von Newmont, seine Schulden abzubauen.Einstufung der relativen Stärke durch S&PDie auf der Kursentwicklung der vergangenen zwölf Monate beruhende Einstufung der relativen Stärke lautet für diese Branche seit dem 15. November 2002 „5“, was bedeutet dass sie zum obersten Zehntel der 114 Branchen im S&P 1500 gehört.
<ul> ~ Goldfieber</ul>

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