- gutentagmeinnameisteva-mariafischerwaskannichfuersietun? - doppelknoten, 27.11.2002, 08:45
- Ursachen:??? - Praxedis, 27.11.2002, 09:20
- Re: So straff wie man glaubt, war der lange nicht - Tempranillo, 27.11.2002, 11:23
- Re: So straff.. schlaffer Bisse ** Weiterreiten! Anspornt den Neugierigen - Herbi, dem Bremser, 27.11.2002, 12:24
- Re: Die"eisernen" Rechtschreibregeln Bismarcks - Tempranillo, 27.11.2002, 18:24
- Re: So straff wie man glaubt, war der lange nicht - Tempranillo, 27.11.2002, 11:23
- Ursachen:??? - Praxedis, 27.11.2002, 09:20
Re: So straff wie man glaubt, war der lange nicht
-->>kurzes FAZIT: Es wird wieder Zeit für ein strafferes System (á la Bismarck).
Hi Praxedis,
ich würde gerne einen Punkt aufgreifen, der im vorliegenden Zusammenhang völlig nebensächlich ist, mir aber trotzdem interessant erscheint, Deine Bemerkung über Bismarck.
Wenn ich von der Lektüre der Reden, Schriften und Briefe des Reichskanzlers nicht so angetan wäre, hätte ich diesen Satz bestimmt übergangen. Der Gefahr, reine G`schaftlhuberei zu betreiben, bin ich mir bewusst.
Es ist nur so, dass man Bismarck im allgemeinen immer für einen, ja geradezu DEN Exponenten straffer, auch vor Gewaltanwendung nicht zurückschreckender preussich-deutscher Autorität hält. Ich selbst habe bis vor noch nicht allzu langer Zeit den gleichen Standpunkt vertreten - bis ich einmal meinen vorgefassten Widerwillen überwunden habe und gelesen habe, was Bismarck selbst geschrieben hat, und nicht mehr nur ungeprüft übernommen habe, was andere über den"Eisernen" äusserten.
Mein Fazit ist folgendes: Wenn man alles, wirklich alles, was man über Bismarck weiß oder zu wissen glaubt ins Gegenteil verkehrt, kommt man der Wahrheit näher. In Bismarck eine für deutsche Verhältnisse einzigartige Verkörperung von Geist, Charme, Humor (!), überragender argumentativer und auch politischer Behutsamkeit (!) zu sehen, ist m.E. eine sehr viel richtigere Auffassung als die gängige. Das Schöne ist, die vielen ausländischen Politiker und Journalisten, darunter Italiener, Franzosen, Ã-sterreicher - nicht unbedingt die grossen Sympathisanten Preussens/Deutschland - stimmen in diesem Punkt fast nahtlos überein.
Erst gestern bin ich wieder auf einen Absatz gestossen, in dem er sich ganz entschieden gegen Unterstellungen verwahrt, er strebe einen straffen, zentralistischen Einheitsstaat an."Mit dem katholischen Bayern ist so etwas doch überhaupt nicht möglich."
Derartige Beispiele, Bismarck Rücksichtnahme auf partikulare Besonderheiten, insbesondere auf weiß-blaue Extrawürste finden sich in rauhen Mengen.
Bitte um Verständnis, wenn ich hier mein Steckenpferd reite, aber damit bin ich hier am Board ja nicht der einzige.
Tempranillo

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