- gutentagmeinnameisteva-mariafischerwaskannichfuersietun? - doppelknoten, 27.11.2002, 08:45
- Ursachen:??? - Praxedis, 27.11.2002, 09:20
- Re: So straff wie man glaubt, war der lange nicht - Tempranillo, 27.11.2002, 11:23
- Re: So straff.. schlaffer Bisse ** Weiterreiten! Anspornt den Neugierigen - Herbi, dem Bremser, 27.11.2002, 12:24
- Re: Die"eisernen" Rechtschreibregeln Bismarcks - Tempranillo, 27.11.2002, 18:24
- Re: So straff wie man glaubt, war der lange nicht - Tempranillo, 27.11.2002, 11:23
- Ursachen:??? - Praxedis, 27.11.2002, 09:20
Re: Die"eisernen" Rechtschreibregeln Bismarcks
-->Wie wenig Bismarck als Kronzeuge eines undifferenziert"straffen" Regiments taugt, wird auf fast schon kuriose Weise am Beispiel seiner Ansichten über die Rechtschreibung deutlich. Ich stelle den kurzen Text hier rein, nicht aus Gründen der Rechthaberei, sondern weil er ein so bezeichnendes Licht auf die wunderbare Originalität Bismarcks wirft. Im übrigen kann sich jetzt jeder, dessen Orthographie nicht ganz den geltenden Rechtschreibregeln entspricht, auf Bismarck berufen. Insofern ist mein Posting auch ein kurzer Beitrag zum Thema Forumskultur.
Gottfried Theodor Stichling, ein Enkel Herders, schildert ein Zusammentreffen mit Bismarck am 15. März 1880 (Bismarck-Gespräche,"Von der Reichgründung bis zur Entlassung", S. 306).
"Danach brachte Bismarck das Gespräch auf die neue Orthographie, gegen die, als eine ganz unnütze Beengung der individuellen Freiheit, er gewaltig zu Felde zog, zur großen Verlegenheit des anwesenden Ministers Hofmann, der die Unvorsichtigkeit gehabt hatte, von Reichskanzleramts wegen die neue Puttkamersche Orthographie den Bundesregierungen zu empfehlen. (...)
In seiner Auffassung von der individuellen Freiheit jedes einzelnen Deutschen in betreff der Rechtschreibung ging der Fürst allerdings weit. Er erkannte namentlich auch gewisse Schreibarten innerhalb der Familien an (sic!), sprach die Voraussetzung aus, dass ich gewiß so schreiben würde, wie Herder geschrieben habe, und erzählte aus seiner Familie von den eigentümlichen Sprachbildungen seines Vaters."

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