- Meldungen am Morgen - -- ELLI --, 29.11.2002, 11:28
Meldungen am Morgen
--> ~ Die Zahl der deutschen Arbeitslosen ist nach Informationen der Welt im November
knapp unter der Vier-Millionen-Marke geblieben. Mit dem Anstieg zum Oktober
um 60.000 auf 3,99 Mio. sei der höchste November-Wert seit fünf Jahren erreicht.
~ Das Handelsblatt berichtet, dass das deutsche Finanzministerium angeblich die
geplante Besteuerung von Gewinnen aus Fondsanlagen entschärfen will.
~ Eine Zinssenkung der EZB könnte nach Einschätzung von Bundesbankpräsident
Welteke ein wichtiges psychologisches Signal für die Wirtschaft der Eurozone setzen.
Wenn man auf mittlere Sicht keine Risiken für die Preisstabilität sehe, könnte
man möglicherweise einen Zinsschritt tun, so Welteke gegenüber dem Handelsblatt.
Es komme auf ein psychologisches Signal an, die Konjunktur könne man
kaum wesentlich mit einer Senkung beeinflussen. Insgesamt habe sich das Preisklima
gegenüber der vergangenen Sitzung weiter entspannt. Es werde sicher zur
Abwägung kommen, ob der Zeitpunkt für eine Zinssenkung gekommen sei, und
wenn ja, ob diese 25 oder 50 Punkte betragen soll.
~ Ein Mangel an Flexibilität in der europäischen Wirtschaft treibt nach einer Studie
der OECD die Inflation in der Euro-Zone an. Vor allem die unflexiblen Löhne in den
großen Euroländern Deutschland und Italien hätten zur Folge, das sich das Preisniveau
nicht schnell genug an eine schwächere Nachfrage anpasse.
~ In Euroland hat sich die Wachstumsrate des Geldmengenaggregats M3 im Oktober von 7,3% auf 7,0%
gg. Vj. verlangsamt. Der gleitende Dreimonatsdurchschnitt blieb allerdings unverändert bei 7,1% gg. Vj.
Damit liegt das Geldmengenwachstum zur Zeit zwar immer noch deutlich über dem Referenzwert der EZB
(4,5%), die Bank hat aber wiederholt deutlich gemacht, dass sie hierin z.Z. keine großen Inflationsgefahren
sieht. Denn ein Großteil der Geldmengenaufblähung, die seit dem letzten Jahr beobachtbar ist, ist darauf
zurückzuführen, dass Anleger infolge der Kursverluste am Aktienmarkt Gelder in zu M3 gehörige Anlagen
umgeschichtet haben. Bei einer Erholung am Aktienmarkt ist damit zu rechnen, dass diese Umschichtungen
rückgängig gemacht werden. Und in der Tat war die leichte Verringerung der M3-Expansionsrate im Oktober
hierauf zurückzuführen. Auch die weiter rückläufige Wachstumsrate der Kreditvergabe an den privaten
Sektor (4,9% gg. Vj., nach 5,0% im September) spricht dafür, dass vom Geldmengenwachstum derzeit wenig
Inflationsgefahren ausgehen.
~ Der französische INSEE-Geschäftsklimaindex fiel im November besser aus als erwartet. Es gab einen Anstieg um 3 Punkte auf 96 (Vormonat abwärts revidiert auf 93).
Fasst man sämtliche in den letzten Tagen veröffentlichte Geschäftsklimaindizes zusammen, so war bei
dreien (Belgien, Italien, Frankreich) im November eine Verbesserung zu verzeichnen und bei einem
(Deutschland) ein leichter Rückgang.
~ Wie erwartet wurde gestern für Italien im November eine vorläufige Inflationsrate von 0,3% gg. Vm. und
2,8% gg. Vj. gemeldet (Oktober: 2,7% gg. Vj.). Die Preisentwicklung in den 12 berichtenden Städten (veröffentlicht
am letzten Freitag) hatte hierauf hingedeutet.
~ Eine vom Forschungsinstitut DEMOSKOP im Auftrag von Deutschen Bank durchgeführte Stimmungsumfrage
in Schweden zum Thema EWU-Beitritt zeigte gestern, dass die Zustimmung zur EWU zuletzt abgenommen
hat. Mit mehr als 9.200 befragten Personen war dies eine der größten bisher durchgeführten
Umfragen. Im Schnitt dieses Umfragezeitraums (8.-24. November) lag das Lager der EWU-Befürworter nur
noch gleichauf mit dem der EWU-Gegner (je 43%). Eine ähnlich große Umfrage des schwedischen Statistischen
Amtes hatte im Mai noch einen Vorsprung der Befürworter um 15%-Punkte angezeigt. Allerdings ist
eine deutliche Mehrheit der Schweden für ein baldiges Referendum zu diesem Thema - ein klares Mandat
für die Parteien, sich bei den jetzt anstehenden Gesprächen auf einen Termin zu einigen. Der Herbst 2003
wurde hier von politischer Seite bereits mehrfach genannt.
~ Die schweizer Wirtschaft wuchs im dritten Quartal um 0,6% gg. Vj. und damit etwas stärker als erwartet.
Positive Wachstumsimpulse kamen vorwiegend vom privaten und vom staatlichen Konsum sowie von den
Exporten. Aufgrund der anhaltenden Schwäche bei den Investitionen ist die Inlandsnachfrage in Q3 aber
weiter zurückgegangen (von -0,5% in Q2 auf -0,8% gg. Vj.).
~ Die Schweizerischen Konsumentenpreise sind im November um 0,2% gegenüber
dem Vormonat zurückgegangen (nach +0,6% im Oktober). Im Jahresvergleich
liegt die Preissteigerung bei +0,9% (nach 1,2% im Oktober).
~ Japan: Die Arbeitslosenquote stieg im Oktober auf einen Rekordstand von 5,5% (von
5,4%), gleichzeitig fiel die Industrieproduktion um 0,3% gg. Vm. und zeigten die Preisdaten für Japan insgesamt
(Oktober) und dem Tokioter Raum (November) ein Anhalten der Deflation. Die Bauaufträge in Japan überraschten im Oktober positiv mit einem Anstieg um 6,2 %. Analysten gingen von einem
Rückgang um 7,8 % aus.
~ Industrieproduktion Japan ging im Monatsvergleich im Oktober um 0,3 % zurück. Erwartet war ein Anstieg um 0,5 %.
~ Einer Reuters-Umfrage zur Asset-Allocation zufolge planen japanische Investoren,
unter dem Eindruck verbesserter Gewinnaussichten mehr Kapital in US-Aktien zu
investieren und dafür ihre Bestände in Japan zu reduzieren.

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