- Aufruf zum Widerstand. Diesmal nicht von Arnulf Baring - Tempranillo, 01.12.2002, 01:39
- Ei, Henne, Ei, Henne, Ei.....Chaos, Ordnung, Chaos.....Demokr., Dikt., Demokr., - Baldur der Ketzer, 01.12.2002, 02:22
- Wenn Ihr Tools zum Widerstand benötigt - Tierfreund, 01.12.2002, 11:41
- Re: Aufruf zum Widerstand. Olle Kamellen ohne Wirkung? - Baldur der Ketzer, 01.12.2002, 02:48
- Ei, Henne, Ei, Henne, Ei.....Chaos, Ordnung, Chaos.....Demokr., Dikt., Demokr., - Baldur der Ketzer, 01.12.2002, 02:22
Ei, Henne, Ei, Henne, Ei.....Chaos, Ordnung, Chaos.....Demokr., Dikt., Demokr.,
-->Hallo, Tempranillo,
hören wir, was rund zehn Jahre vorher war, und bedenken wir, wie groß die Verbitterung, die Enttäuschung, der Haß auf die Weimarer.........................(ich erspar mir die wörtliche Bezeichnung derer, die so unfähig waren, daß ein starker Mann herbeigesehnt wurde):
in der Berlin, vor dem Reichspräsidentenpalais in der Wilhelmstraße, staut sich eine unübersehbare Menschenmenge. Dicht aneinandergedrängt als eine stumme Mauer harren sie, die Männer und Frauen, Jungen und Mädel, auf das erlösende Wort. Wird es wieder eine Enttäuschung, oder wird es nun Wahrheit?
Kurz vor elf Uhr ist der Führer mit Hermann Göring vor dem Hause des greisen Feldmarschalls vorgefahren. Zehntausend Hände haben sich zum xxxxxx-Gruß entgegengestreckt. Seitdem vergeht Minute auf Minute. Der Menge da draußen mit dem heißen hoffenden Herzen werden sie zu Stunden.
Auf einmal kommt Bewegung in die Menschen. Göring stürzt heraus zu seinem Auto. Strahlend ruft er es in die Welt: *Hitler ist Reichskanzler geworden*.
Atemlose Stille zu Anfang, dann aber braust es auf wie ein Sturmwind, ein einziger Aufschrei des Jubels klingt auf: der Führer ist Reichskanzler! Lachend liegen sich die Menschen in den Armen, Freudentränen rinnen und Hände werden geschüttelt. Ein einziger Rausch der Begeisterung ist über sie gefallen, und dann stieben sie hinweg, die Jungen und die Alten, um es weiter zu verkünden, um mit der Glücksbotschaft andere glücklich zu machen: Hitler ist Reichskanzler, das Schicksal hat alles zum Guten gewendet!
Über den 30.1.1933 von Erich Gritzbach im Buch Hermann Göring, Werk und Mensch, S. 11.
Bevor man jetzt in kenntnis des Ausgangs von Propaganda lästert, sollte man sich überlegen, daß dieses Buch von 1938 besser die damalige Stimmung wiedergeben kann als ein Guido-Knorpel-indoktriniertes ernsehpublikum mit der Gnade der späten Geburt.
Also, es ist unbestritten, daß Adolf gefeiert wurde - warum eigentlich?
Könnte es sein, daß ein erheblicher Prozentsatz von Leuten die ganzen, äh, wie sag ich das nur, sagen wir: mit den heutigen parlamentarsichen Gepflogenheiten durchaus vergleichbaren Weimarer ***Demokraten*** nicht mehr ertragen konnte?
Ursache und Wirkung.
Ohne Gegenblock des Stalinismus kein Faschismus und kein WK2?
Ohne Weimar kein Adolf.
Ohne Versailles kein Weimar und kein Adolf.
Ohne größenwahnsinnige Monarchien kein Versailles.
Ohne Mißstände und Elend keine Oktoberrevolution und kein Stalinismus.
usw., beliebig fortsetzbar.
Man soll nur nicht immer so tun, als seien die großen Politführer der WeltgeCHichte nächtens vom Himmel auf ihre Throne gefallen, als die Bauern im Wirtshaus beim Karteln saßen.
Auch wenns weh tut, nix passiert ohne vorhergehende Ursache. (Fast nix jedenfalls, es soll Ausnahmen geben in Form von besonderen Umständen und Vorkommnissen, die kaum auf konkrete Ursachen zurückgehen und schwerlich erklärt werden können.)
Tja, und jetzt haben wir wieder eine Stimmung, daß Schröpfer Drohbriefe zu Hauf kriegt, angeblich. Und der Angewidertheitsfaktor nimmt auch stetig zu.
Was kommt, wwurde unten schön herausgearbeitet: während China zur Freiheit strebt, evtl. auch Rußland, gehts hier zurück zu DDR-Verhältnissen.
Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten. Nur, wieso fahren draußen dauernd Maurerkolonnen vorbei?
beste Grüße vom Baldur

gesamter Thread: