- M3: Das letzte Greenspan-Rezept - Emerald, 30.11.2002, 16:19
- Re: M3: Das letzte Greenspan-Rezept - Miesespeter, 30.11.2002, 16:56
- wie kommt das Geld unter die Leute? - MC Muffin, 01.12.2002, 00:11
- Re: M3: Das letzte Greenspan-Rezept - Diogenes, 01.12.2002, 12:42
- Re: M3: Das letzte Greenspan-Rezept - Amanito, 01.12.2002, 14:06
- Re: Flutung - In wessen Kassen??? - André, 30.11.2002, 17:14
- Re: M3: Das letzte Greenspan-Rezept - Miesespeter, 30.11.2002, 16:56
Re: M3: Das letzte Greenspan-Rezept
-->Hi Miesepeter,
>Was A.G. macht ist keine Inflationierung, sondern eine Reflationierung. D.h. er reagiert auf starke deflationaere Faktoren. Im Resultat sind beide Effekte zusammengenommen nahezu preisneutral.
Wie sich das Preisniveau während eines Inflationsbooms entwickelt ist völlig egal.
Entscheidend ist:
- daß (kredit)inflationiert wird. Die Schulden müssen bedient werden, was zur Kontraktion führt.
- daß die inflationierung die relativen (!!!) Preise verändert, was zur Häufung von Fehlinvestitionen führt. Diese müssen verschwinden, da hilft kein"reflationieren".
Deflation und Inflation am Preisniveu festzumachen ist gröbste Irreführung.
>Es sollte sich auch mal die Frage gestellt werden, wer denn solche Schuldenberge jetzt kontraktiert.
Die Regierung.
>Frische Notenbankgelder haben immer Einfluss auf die Preisstruktur.
Ja und zwar einen negativen.
>Heuer halten sie den Preisverfall in Schach.
Die absoluten Preise sind nicht das entscheidende, die relativen Preise sind ausschlaggebend. Gewinn = Erträge - Aufwendungen. Dann kommt die Frage: Gewinn im Verhältnis zu Schulden. Aber dafür muß zuerst ein Gewinn da sein, die höchsten Preise helfen nicht, wenn unterm Strich kein Gewinn ist.
Inflation betrifft immer beide Seiten der GUV. Zuerst die Umsatzseite, dann die Kostenseite:
- daher kommen die Fehlinvestitionen.
- deswegen hängt das Leben der Fehlinvestitionen an einer exponentiell beschleunigenden Inflationierung.
>Aber sie beeinflussen auch die Struktur der Kaufkraeftigen.
Bis zu dem Punkt wo es heißt:
Wer noch Kredit will, ist nicht mehr kreditwürdig, wer kreditwürdig ist, will keinen.
Bleiben nur noch Vater Staat und Mutter Zentralbank. Endstation Sozialismus.
>Dort, wo das Notenbankgeld in den Wirtschaftskreislauf tritt, ist es very easy money, einige Leutchen bekommen aus dem Nichts Frischgedrucktes in die Hand. Entsprechend sorglos gehen sie damit um.
Genau die Sorglosigkeit ist das Problem. Uncle Al wird's schon richten? Wird er? Kann er? Was wenn nicht?
Ist Papier Reichtum? Kann die Notenpresse Wohlstand schaffen? Wenn, ja woher kommt er? Wenn nein, was hilft die Presse dann? Wem hilft sie?
Schlimmer als der teure Kredit ist der billige.
>Dort wo dieses Geld eingespritzt wird, liegen fantastische Business Oportunities.
Dort wo das Geld"eingespritzt" wird, liegen die Fehlinvestitionen und die faulen Kredite von morgen. Diese sogenannten Gelegenheiten sind von einer ständigen, exponentiell steigenden Neu-Einspritzung abhängig.
Früher"Buissnesopprotunities", heute"Friedhof der tot.coms".
Gruß
Diogenes

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