- die Finanzbehörden ''ausser Kraft setzen": einfach jeder morgen ein Anruf - kizkalesi, 01.12.2002, 16:44
- Re: Naja, die Vermögenssteuer und Sozialversicherungsbeiträge auf das gesamte - Luigi, 01.12.2002, 17:08
- Re: die Finanzbehörden ''ausser Kraft setzen": einfach jeder morgen ein Anruf - Tierfreund, 01.12.2002, 17:18
- Re: Werde morgen gleich mal anrufen: Sie, isch hätt' da mol a Froch... - JLL, 01.12.2002, 17:20
- Quelle? (owT) - RetterderMatrix, 01.12.2002, 19:16
- Re: Noch besser: Hingehen und Sozialbeiträge 14 Tage später überweisen - Lullaby, 02.12.2002, 13:07
- Eine höchst effiziente und intelligente Methode;-) - Euklid, 02.12.2002, 13:21
die Finanzbehörden ''ausser Kraft setzen": einfach jeder morgen ein Anruf
-->Wie der Steuer-Untertan einfach von zu Hause aus demonstrieren kann, in dem er sein zuständiges Finanzamt mit Rückfrage, Einsprüchen etc. überschüttet.
Kostet nichts und ist unendlich wirksam.
Noch schnell von 10 Nachbarn weitere 6 auch dazu animiert - und die Staats-Kiste bricht auseinander, bzw. endlich kommen Schröder, Eichel und Co.zu sich.
<font size="5"> siehe unbedingt unten weiter</font>
Das Finanzamt wird zum Symbol eines Staates, der leistungswillige Bürger um einen erheblichen Teil ihrer Erträge bringt und sie gleichzeitig mit einem unüberschaubaren Dickicht unverständlicher Vorschriften drangsaliert - Kommentar
von Hugo Müller-Vogg
Der Sozialstaat ist zwangsläufig eine Umverteilungsmaschine. Den einen kann nur gegeben, was den anderen genommen wird. Das ist so lange populär, wie die meisten meinen, vom Staat mehr zu bekommen, als sie geben. Dass so viele Bürger glauben, vom scheinbar großzügigen Staat zu profitieren, liegt an der weit verbreiteten Umverteilungs-Illusion. Den meisten Häusle-Bauern, die in den goldenen 70er- und 80er-Jahren die eigenen vier Wände mit Hilfe des großzügigen Paragrafen 7b finanziert haben, war zum Beispiel nicht bewusst, dass sie diese Steuervergünstigung durch entsprechend hohe Steuersätze selbst finanziert haben.
Die Umverteilungs-Illusion weicht derzeit der Ernüchterung, gerade in den Kreisen der „Neuen Mitte" mit Jahreseinkommen zwischen 50 000 und 100 000 Euro. Bei denen, die einerseits von jeder Beitragserhöhung und Anhebung der Bemessungsgrenzen betroffen sind, andererseits vom Staat durch Einkommensgrenzen von vielen Transferleistungen ausgeschlossen werden, wächst Wut. Die Unverfrorenheit, mit der Schröder, Fischer, Eichel & Co. die Arbeitnehmer mit höheren Einkommen zu Verlustgeschäften zwingen, indem sie diese immer mehr in marode Rentenkassen zahlen lassen, lässt „Barrikaden"-Parolen auf fruchtbaren Boden fallen. Die Wut wächst  aber anders als Oskar Lafontaine es sich wünscht  vor allem bei den Finanziers des Umverteilungsstaates.
Das Finanzamt wird zum Symbol eines Staates, der leistungswillige Bürger um einen erheblichen Teil ihrer Erträge bringt und sie gleichzeitig mit einem unüberschaubaren Dickicht unverständlicher Vorschriften drangsaliert. Nirgendwo fühlt sich der Bürger hilfloser als gegenüber einem hochnäsigen, besserwisserischen, besser verdienenden schikanierenden Finanzbeamten oder einer Finanzamt-Domina.
Da denkt mancher übers Auswandern nach; auch das schwarze Konto im Ausland hat an Stammtischen Konjunktur. Kein Wunder, dass das Wort des streitbaren Historikers Arnulf Baring vom „Steuerboykott" gern aufgegriffen wird. Doch vom Wort zur Tat ist es ein weiter Weg  und ein nicht ungefährlicher obendrein. Der deutsche Bürger zahlt, soweit es ihm als Selbstständiger und Freiberufler möglich ist, seine Steuern pünktlich, schon um Säumniszuschläge zu vermeiden. Denn da ist der Fiskus gnadenlos und mächtig: Einen Einspruch abzulehnen und bei säumiger Zahlweise Zinsen abzukassieren, das geht ganz schnell.
Doch so hilflos, wie die Bürger meinen und die Politiker sie gern sähen, sind sie nicht. Die „Barrikaden" des Steuer-Untertans sind das Steuerrecht und seine Ausführungsbestimmungen. Nutzt er diese Möglichkeiten, kann er dem Staat seinen Unwillen über sinn- und planlose Abzockerei anschaulich demonstrieren  ganz legal, getreu dem Buchstaben des Gesetzes und vom Schreibtischsessel aus. Zum Beispiel mit einer Antrags-Demo, einer Anfragen-Demo oder einer Einspruchs-Demo.
<font size=6">hier nun die Lahmlegungs-Möglichkeiten des kleinen Mannes:
Die Antrags-Demo: </font>Man stelle sich nur vor, von den rund 22 Millionen Arbeitnehmern beschlösse jeder Zweite, mit Freibeträgen Steuern zu sparen. Dann würden elf Millionen Menschen beim Finanzamt die Eintragung eines Freibetrags auf der Lohnsteuerkarte 2003 beantragen. Leicht auszumalen, was das für die Bürokraten bedeutete: Sie müssten Millionen von Anträgen bearbeiten und hätten keine Zeit mehr, ehrliche Steuerzahler mit Fragen nach alten Taxiquittungen zu drangsalieren.
<font size="6">Die Anfragen-Demo:</font> In Deutschland gibt es 3,5 Millionen Selbstständige. Würde jeder Zweite oder Dritte einmal in der Woche den für ihn zuständigen Finanzamt-Mitarbeiter anrufen und ihn  was sein gutes Recht ist  um Rat fragen, die Finanzämter wären nur noch eingeschränkt arbeitsfähig.
<font size ="6">Die Einspruchs-Demo:</font> Finanzämter neigen wie alle Behörden dazu, Anträge eher abzulehnen als ihnen zuzustimmen. Da hilft nur eines: grundsätzlich Einspruch einlegen. Wer dies tut, nimmt nicht nur sein Bürgerrecht wahr, er zwingt die Behörde auch, ihr Tun genau zu begründen. Legte ein Großteil der Steuer-Untertanen immer dann Einspruch ein, wenn ein Bescheid vom Antrag abweicht, kämen die Finanzämter mit der Bearbeitung nicht mehr nach.
<font size="5">Drei Beispiele dafür, wie das Volk den Regierenden zeigen könnte, dass ihm die Kurzatmigkeit der deutschen Politik ebenso missfällt wie ihre Konzeptionslosigkeit.</font>
Natürlich können Bürger und Steuerzahler weitermachen wie bisher, nämlich schimpfen und brav zahlen. Sie dürfen sich dann aber nicht wundern, dass die Regierenden das als Aufforderung verstehen, ebenfalls weiterzumachen wie bisher.

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