- Ein neuer MALIK-Artikel vom 30.11.2002: Mit deftigen Prognosen.... - Palstek, 02.12.2002, 18:08
- Re: Ein neuer MALIK-Artikel vom 30.11.2002: / Perfekt, der Mann! oT - - ELLI -, 02.12.2002, 18:11
- Re:was würde Malik zu nicht umlaufwirksamen Vermögen sagen???:-) (owT) - Luigi, 02.12.2002, 23:15
- Re: Ein neuer MALIK-Artikel vom 30.11.2002: / Perfekt, der Mann! oT - - ELLI -, 02.12.2002, 18:11
Ein neuer MALIK-Artikel vom 30.11.2002: Mit deftigen Prognosen....
-->30.11.2002
Navigationshilfen und Orientierungsmarken
- Bear Rally geht zu Ende
- Letzte Gelegenheit zum Glattstellen
- Typischer, aber falscher Optimismus
- Anhaltspunkte für"schlechtes Wetter"
Vor uns stehen, wenn auch nicht mit Sicherheit, so doch, wie ich glaube, mit hoher Wahrscheinlichkeit, einschneidende Ereignisse. Wer sich darauf einstellt, kann Schaden vermeiden und Chancen wahrnehmen. Ich gebe hier die Orientierungsmarken an, die ich für wahrscheinlich halte:
1. Aktien: fallend; Dow Jones-Index in wenigen Monaten bei oder unter 5000 Punkten; insgesamt wird der Trend für die nächsten rund 30 (dreissig) Monate abwärts sein, unterbrochen von etwa 2 kurzen Rallies von wenigen Monaten Dauer (3 - 5 Monate); an allen Aktienmärkten, in unterschiedlichem Ausmass
2. Zinsen: steigend; am langen Ende in Richtung auf 7 - 10 Prozent ; entgegen allgemeiner Auffassung machen Notenbanken die Zinsen nicht, sondern sie folgen ihnen; die US-FED kann nur den allerkurzfristigsten Zins durch ihre Entscheidungen beeinflussen; auf dessen Diffusion in die Finanzmärkte hat sie keinen Einfluss. Die Meinung, dass bei sinkenden Aktienkursen die Zinsen fallen müssten, weil die Leute in die Bonds fliehen, ist manchmal, aber nicht immer und nicht systematisch richtig. Es gibt keinen zwingenden Automatismus. Sinkende Aktien und sinkende Bondpreise sind möglich. Eine Flucht in die Festverzinslichen ist vorübergehend möglich.
3. Dollar: fallend, rasch und hart; Euro und Schweizer Franken steigend; es ist nicht ausgeschlossen, dass für den Euro im Zuge des Dollarrückganges 1,50$ oder auch mehr zu zahlen sein wird.
4. Gold: vermutlich, aber nicht sicher, nochmals kurzfristig fallend, danach stark und nachhaltig steigend.
5. Wirtschaft allgemein: Deflationäre Rezession; lange und hart; Konjunkturankurbelung durch die Politik weitgehend wirkungslos; Mindestszenario entsprechend Japan in den letzten 10 Jahren.
Am Anfang meiner Vorträge und Seminare zur Wirtschaftslage lade ich die Teilnehmer ein, zwei Wörter aus ihrem Sprachschatz zu streichen, nämlich Optimismus und Pessimismus. Für die Lagebeurteilung ist nur eines zulässig: nüchterner Realismus. Was man aufgrund der Lagebeurteilung dann zu tun erwägt, kann von grossem Optimismus, sogar von Kühnheit getragen sein. Für die Lagebeurteilung selbst ist das aber desaströs.
Längst nicht alle können das ertragen. Wer es nicht kann, gehört nicht in eine hohe Führungsposition, und zwar in keinem Segment der Gesellschaft, weil es ihm am Wichtigsten mangelt: einem klaren Blick für die Wirklichkeit. Manche versuchen sich als"Mutmacher","Abwiegler" und"Beschöniger" zu profilieren und einzuschmeicheln. Das ist billiger Populismus, wo nüchterne Analyse das einzige ist, was den Menschen helfen kann, die übrigens viel mehr ertragen können, als die Schönredner meinen und sich über die Lage längst im klaren sind, wenn die Zweckoptimisten erst beginnen, ihre"staatsmännische Weste" anzuziehen.
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