- Sind EWA moderne Kunst? - Toni, 29.09.2000, 22:49
- Re: Sind EWA moderne Kunst? - Das Orakel, 30.09.2000, 02:41
- Oldystunde hat Gold im Munde. - Oldy, 30.09.2000, 05:00
- Oldystund hat Gold im Mund. - Oldy, 30.09.2000, 05:06
- Re: Oldystund hat Gold im Mund. Na klar! - Das Orakel, 30.09.2000, 06:57
- Re: Sind EWA moderne Kunst? - Das Orakel, 30.09.2000, 02:41
Oldystunde hat Gold im Munde.
Wie versprochen geht es weiter mit Terra und es tut dem Oldy leid, daß er nicht viel mehr in deutsch darüber geschrieben hat, aber englisch ist nun einmal wichtiger.
<font size=4>Ist Terra der einzige Weg?</font>
Wir sind einen weiten Weg gekommen und haben gesehen, daß Terra der Weg zu einer stabilen Weltwährung sein kann. Wir haben auch festgestellt, daß bisher weder Regierungen noch Nationalbanken fähig waren so eine stabile Währung zu schaffen und sollten jetzt vielleicht untersuchen, ob Terra helfen könnte Regierungen und Nationalbanken den Weg zu zeigen. Könnte Terra das tun? Die Antwort ist ja. Ein erfolgreiches Beispiel einer stabilen Währung würde genügend politischen Druck erzeugen, um Nationalbank und Regierung zu zwingen dem Beispiel zu folgen. Allerdings müßte zuerst die Trägheit des politischen Systems überwunden werden und das könnte Jahre dauern. Nun, Terra ist ein robustes System und kann wahrscheinlich ohne weiteres diese Jahre überdauern, aber ist da nicht ein Weg, die Sache etwas zu beschleunigen?
Ja, auch den gibt es. Es sind lokale und regionale komplimentäre Währungen. Wenn erst Terra das Eis gebrochen hat, ist keine Ursache zu sehen, daß nicht lokale, regionale oder sogar nationale Währungen auf Terrabasis eingeführt werden könnten.. Die wildeste Phantasie kann sich nicht vorstellen, wie schnell sich damit unsere Wirtschaft und unser Geldwesen, die Grundlage unseres Lebens, verändern könnte.
<font size=4>Wie war das in Ägypten?</font>
Wir sollen ja aus der Geschichte lernen und darum ist die folgende kleine Geschichte zur Auflockerung vielleicht recht nett. Wie war es also damals?
Da hatte der Ali also 10 Shekel Kamuth zum Lagerhaus des Pharaoh gebracht und der Lagerhalter Joseph hatte ihm dafür einen Tonscherben gegeben auf dem folgendes stand: „Heute im Jahr XXX im Erntemonat hat Ali aus Kairo 100 Shekel Kamuth hier eingelagert."
Ali war mit seinem Tonscherben abgezogen und der wurde im Laufe des Jahres von ihm und allen anderen wie Geld benützt. Es war ja viel einfacher einen Tonscherben zu verwenden als Säcke von Kamuth dafür herumzuschleppen. Als aber nun Ali nach einem Jahr doch einmal Kamuth brauchte und weil er gerade wieder einmal seinen Tonscherben zurückbekommen hatte, ging er mit diesem Lagerschein zu Joseph um seinen Kamuth wieder abzuholen.
Joseph schaute den Scherben genau an, wobei ihn gar nicht interessierte auf wen er lautete. Er hätte auch Scherben von anderen genommen. Dann händigte er Ali 9o Shekel Kamuth aus.
„Hey" sagte der „da steht aber 100", denn er war ein intelligenter Mann und kannte seine Zahlen. „Was glaubst du" sagte darauf Joseph, „ich kann doch dein Getreide nicht umsonst ein ganzes Jahr aufbewahren und die Mäuse haben auch etwas von deinem Kamuth gefressen und ich auch." Ali sah das auch ein und so bürgerte sich dieser Brauch allgemein ein und jedermann rechnete damit, wenn er so einen Tonscherben in Zahlung nahm. Natürlich behielt er ihn nicht übermäßig lang und deshalb florierte der Handel in ganz Ägypten.
Genau so würde aber auch der Handel mit Terra funktionieren, denn im Prinzip ist es nichts anderes als diese alten Tonscherben - Lagerbestätigungen.
Im Gegenteil zu damals wird aber Terra langfristig stabiler sein, weil Terra auf einem Warenkorb aufgebaut ist und nicht auf einem einzigen Gut, wie Getreide. Diese Beschränkung auf ein einziges Gut dürfte übrigens in Ägypten damals - allerdings erst nach Jahrhunderten - mit dazu beigetragen haben, daß dieses System schließlich zusammenbrach. Die Spekulation darüber ist aber ein anderes Thema.
Wir wollen hier nur feststellen, daß wohl Wechselbeziehungen zwischen einzelnen Preisen auf lange Sicht bestehen, wie die sogenannte Goldkonstante beweist, daß aber eine breitere Basis, eben ein Warenkorb, wie bei Terra, einen um viele Größenordnungen genaueren Standard ergibt. Nicht nur das. Diese Genauigkeit ist in ganz geringen Zeiträumen feststellbar und das für jeden Marktteilnehmer.
Weil das so ist und weil dieser Standard viele oft gebrauchte Güter enthält, deren Preise in enger Wechselbeziehung zu allen anderen Preisen in der Wirtschaft stehen, hat Terra eine bisher auf der Welt noch nie da gewesene Stabilität. Terra wird die Welt verändern, weil es mit ihr zum ersten Mal in der Geschichte des Geldwesens eine tatsächlich stabile Währung geben wird.
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