- ...''über Nacht ist die Weihnachtsrally schon verfrühstückt'' - kizkalesi, 04.12.2002, 10:07
- Re:...''über Nacht ist die Weihnachtsrally schon verfrühstückt'' - Diogenes, 04.12.2002, 10:24
- Schau Dir die Grafik von neulich an.... - Palstek, 04.12.2002, 10:32
...''über Nacht ist die Weihnachtsrally schon verfrühstückt''
-->guten Tag,
Man kann sich wirklich nur noch an den Kopf fassen, über diese"Experten", die täglich ihre"Aussichten" dem Markt anpassen. Wer bezzahlt eigentlich diese Deppen??
Die Kunden doch - mit Gebühren an allen Fronten.
aws.
kiz.
Die Jahresendrallye ist schon im Zieleinlauf
Das Pulver der Fondsmanager geht zur Neige.
Sparer öffnen ihre Schatullen nur zögerlich.
von Beatrix Wirth (WELT)
Berlin - „Jahresendrallye“ gehörte in den vergangenen Tagen zu den beliebtesten Worten der Börsianer. Mit vollmundigen Ankündigungen, die Hoffnungen auf ein regelrechtes Kursfeuerwerk weckten, machten zahlreiche Aktienstrategen und Händler Anlegern den Mund wässrig. Allerdings könnte die Aufholjagd des Dax gemäßigter ausfallen, als viele Investoren nun erwarten. Dies legt eine Umfrage der WELT bei deutschen Fondsgesellschaften nahe. Sie zeigt, dass die Investmentprofis, die den Markt kräftig bewegen könnten, ihr Pulver zum größten Teil bereits verschossen haben.
„Wir sind inzwischen voll investiert“, sagt etwa Gregor Trimborn, Fondsmanager bei der Activest. „Mit einem Plus von fast 30 Prozent seit Anfang Oktober hat der Dax ja auch schon sehr gut performt.“ Im Deutschland-Team der Adig beträgt die Kassenquote nur noch 1,5 Prozent, beim Sparkassen-Schwergewicht AriDeka ist laut Fondsmanager Reinhard Pfingsten lediglich ein Prozent Liquidität übrig. Der traditionelle Großeinkauf von Aktien zum Jahresende, um die Kurse und damit den Wert des Portfolios zum Bilanzstichtag am Jahresende zu steigern, ist für viele Fondsmanager in diesem Jahr kein Thema. „Alle müssen angesichts der massiven Verluste der Börsen hohe Abschreibungen tätigen, da nützen Schönheitsreparaturen nicht viel“, so Trimborn.
Auch von der zweiten potenten Investoren-Gruppe, den Versicherungen, ist kein großer Schub zu erwarten. Zwar hat die Allianz Leben angekündigt, angesichts der attraktiven Bewertung von Dividendenpapieren ihre Aktienquote wieder hochfahren zu wollen. „Doch viele Versicherer können sich Einkäufe im großen Stil wegen der anhaltend hohen Volatilität gar nicht leisten“, sagt Thorsten Karbaum, Versicherungsanalyst bei WestLB Panmure. „Mit der aktuellen durchschnittlichen Aktienquote von acht bis zehn Prozent dürften sich die meisten Gesellschaften recht wohl fühlen.“
Gleichzeitig ist die Mehrheit der Privatanleger noch nicht willens, den Aktienfonds neues Kapital zuzuschießen, das die Börse beflügeln könnte. „In den Geldmarktfonds staut sich zwar jede Menge Liquidität. Doch dieses Kapital fließt nur zögerlich in Aktien, da die Risikoaversion der Anleger noch immer hoch ist“, sagt Markus Reinwand von Helaba Trust. „Vor allem aber bleibt das Geld nicht längerfristig dort, da wegen der konjunkturellen und geopolitischen Risiken schnell Gewinne mitgenommen werden.“ Da dieser Trend bis weit ins nächste Jahr andauern dürfte, sei nicht mit einer Liquiditäts-Rallye zu rechnen. Und auch für groß angelegte Umschichtungen von Aktien in Renten ist es nach Ansicht der Experten noch zu früh. „Dazu müssten wir in der Konjunkturentwicklung weiter sein“, so Jörg De Vries-Hippen, Fondsmanager beim Dit.
Das eine oder andere Prozent dürfte trotzdem noch drin sein, meint De Vries-Hippen, der dem Dax bis zum Jahresende Potenzial bis 3700 Zähler zubilligt. „Da der Verkaufsdruck nachgelassen hat, braucht man schließlich nur wenig Liquidität, um den Markt nach oben zu bringen.“ Eine leichte Aufwärtsbewegung sei allemal drin, sagt auch Deka-Fondsmanager Pfingsten: „Das Kaufinteresse ist geweckt, die Dynamik und gute Stimmung sind vorhanden.“ Jetzt fehle nur noch ein besseres Konjunkturbild in den USA: Das werde die europäischen Börsen mitziehen. Ein richtig großes Kursfeuerwerk zum Jahresende hätte nach Ansicht der Experten sogar Nachteile gegenüber einer langsameren Aufwärtsbewegung. De Vries-Hippen: „Wenn der Dax bis Ende Dezember auf 4000 Punkte klettern würde, würde der Januar mit Verkäufen anfangen.“

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