- What's Wrong with Taxation? / Artikel mises.org, engl. - - ELLI -, 04.12.2002, 15:26
- Re: What's Wrong with Taxation? / Artikel mises.org, engl. - JN++, 04.12.2002, 16:26
Re: What's Wrong with Taxation? / Artikel mises.org, engl.
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>Liberty is incompatible with taxation.
Ob die Steuer heute noch rechtfertigt werden kann, ist in der Tat eine wichtige Frage. Zunächst scheint es ja so, als ob der Staat für seine unbestreitbaren Dienste (Rechtssicherheit (Verträge), außen- (Krieg) und innenpolitische (Räuber) Sicherheit, Ausbildung, Kultur und Verkehr usw.) auch rechtmäßig einen Tribut fordern darf.
Als ich bei der Bundeswehr war, habe ich eine Ausarbeitung zum Thema „Ist die Wehrpflicht gerechtfertigt“ gemacht (damals musste man noch zum Psychiater, wenn man verweigern wollte). Ich ging also als aufrechter Staatsbürger mit der Überzeugung an die Arbeit, dass zur Erhaltung des Gemeinwesens jeder Bürger seinen Teil an dessen Schutz leisten müsse. Herausgekommen ist aber folgendes:
In den alten Germanischen Stammesgesellschaften war jeder Freie zum Kriegsdienst verpflichtet (oder tat es mehr oder weniger freiwillig). Interessanterweise gab es bei ihnen auch kein Eigentum, wie wir es kennen, sondern jeder konnte fast alles benutzen, was anderen „gehörte“ (Julius Cäsar über die Sueben in Der Gallische Krieg). Diesen Kriegsdienst hatten später natürlich auch die sesshaften Bauern zu leisten, konnten sich aber davon freikaufen, indem sie freiwillig unfrei wurden. Sie zahlten dann stattdessen Abgaben, waren somit „ärmer“, hatten aber nicht mehr den Tod durch Krieg zu fürchten, was damals wohl ziemlich häufig vorkam.
Im Laufe der Zeit wurden so praktisch alle Freien unfrei und bis in die Renaissance gab es keine Wehrpflicht (allerdings Zwangsrekrutierung und natürlich die üblichen Werbermethoden). Praktisch erst mit der Französischen Revolution wurde das Volk wieder wehrpflichtig. Nun ja, angeblich waren sie ja nun auch „befreit“, was sie aber nachweislich nicht waren, denn sie mussten ja dennoch weiter Abgaben zahlen und Land besaßen sie i.A. auch keins mehr.
Fazit: Der Mensch kaufte sich erst durch Abgaben los von der Kriegspflicht, und nachdem er gezahlt hatte mußte er doch in den Krieg. Ein typischer Fall von Rechtsbruch. Gehört aber zur Tagesordnung. Sinn und Zweck der Rechtsordnung ist nicht, Recht zu schaffen, sondern den Schein eines Rechts aufrecht zu erhalten. So besehen sind sämtliche Forderungen nach (Bürger-, Menschen- usw.) Recht überflüssig, da es doch niemals von der Herrschaft beabsichtigt ist. Es wird exakt so lange eingehalten, wie es opportun ist. Schadet das Recht dem Interesse der Herrschaft, wird es außer Kraft gesetzt (ganz simpel auch am Beispiel der Notstandsverordnungen einzusehen).
Deshalb: Nur nicht aufregen, trotzdem ein schönes Leben genießen.
Gruß,
JN

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