- Meldungen am Morgen - -- ELLI --, 05.12.2002, 10:43
Meldungen am Morgen
--> ~ Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland stieg im November saisonbereinigt um 35.000, und damit stärker
als erwartet. Die Arbeitslosenquote kletterte von 9,9% auf 10,0% und damit auf das höchste Niveau seit
März 2000. Die Zahl der Arbeitslosen dürfte im Winter nicht bereinigt auf etwa 4,5 Mio. klettern.
~ Erwartungsgemäß sind die Einzelhandelsumsätze in Deutschland im Oktober um 1,0% gg. Vm. (real, saisonbereinigt)
zurückgegangen. Im Vergleich zum Vorjahr fielen sie um 1,1%. Inklusive Autos und Verkäufe
an Tankstellen wurde im Einzelhandel allerdings 0,1% mehr abgesetzt als im September. Die Autoverkäufe
legten sogar um 3,5% gg. Vm. zu.
~ Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Deutschland hat in diesem Jahr wahrscheinlich einen neuen
Höchststand erreicht und könnte im kommenden Jahr weiter steigen. Nach Schätzungen von Creditreform
wird die Zahl der Insolvenzen in diesem Jahr um 16,4% auf 37.700 Fälle steigen.
~ Das Bruttoinlandsprodukt in der Eurozone ist in Q3 um 0,3% gg. Vq. gestiegen. Das Q2-Wachstum wurde
um 0,1 %-Punkte auf 0,3% nach unten revidiert. Im Vergleich zum Vorjahr stieg das BIP um 0,8%. Dabei
stützte die positive Entwicklung des privaten Konsums (0,5% gg. Vq. - die stärkste Rate seit Q2 2001) das
Wachstum in Q3. Die restlichen Komponenten hatten nur unwesentlichen EinfluĂź auf das Wachstum.
~ Auch nach Einschätzung der EU-Kommission könnte sich das Wirtschaftswachstum in der Eurozone in den
nächsten beiden Quartalen weiter abschwächen. Die Kommission erwartet im vierten Quartal ein BIP-Wachstum
zwischen 0,2% und 0,5% gg. Vq. In Q1/03 sollte das Wachstum nach Schätzungen der Kommission
zwischen -0,2% und 0,2% gg. Vq. liegen.
~ Die Geschäftstätigkeit im Dienstleistungssektor der Eurozone hat sich im November wohl etwas besser
entwickelt als erwartet. Der Einkaufsmanagerindex stieg auf saisonbereinigt 50,8 Punkte nach 50,1 Punkten
im Oktober. Der Index signalisiert mit einem Stand ĂĽber der 50-Punkte-Marke (Grenze zwischen RĂĽckgang
und Wachstum), eine leichte Erholung im Servicesektor. In Deutschland ging der entsprechende Index
ĂĽberraschend von 46,2 im Oktober auf 45,6 Punkte zurĂĽck und blieb damit seit vier Monaten unter der Marke
von 50 Punkten. In anderen großen Länder der Eurozone - Frankreich, Italien und Spanien ist der Index
dagegen gestiegen.
~ Balls (enger Mitarbeiter von Brown) zeigt sich zuversichtlich, dass ein britisches
EWU-Referendum eindeutig positiv ausfallen dĂĽrfte, sobald der FĂĽnf-Punkte-Test
bestanden worden sein wird.
~ SNB-Direktoriumsmitglied Blattner erklärt, dass die Schweizerische Nationalbank
einem Zinsschritt der EZB nicht notwendigerweise folgen wĂĽrde. Die Geldpolitik
der SNB sei bereits seit einiger Zeit lockerer als die der EZB. Laut Blattner rechnet
die SNB ab Mitte oder Ende 2003 mit einer allgemeinen Wirtschaftserholung. Der
Franken sei trotz seines jüngsten Abrutschens weiter auf „unerfreulichem Niveau“.
~ Die Ablehnung der schwedischen Bevölkerung gegenüber einem EWU-Beitritt ist
um vier Punkte auf jetzt 43% gestiegen; die UnterstĂĽtzung ist von 45 auf 42%
zurückgegangen. Diese Umfrage von Demoskop bestätigt den Trend, den auch
andere Meinungsforscher seit November feststellen.
~ United Airlines ist vor dem Konkurs, nachdem das „US Federal Board“ Kreditgarantien in Höhe von 1,8 Milliarden USD
nicht zusagte. Der Kurs von UAL fiel von 3,12 USD auf 1,40 USD.
~ Probleme bei den Bundesstaaten und Kommunen: Die „National Governors Association“ erklärte, dass die
Bundesstaaten derzeit mit der problematischsten Finanzlage seit dem Ende des 2. Weltkriegs konfrontiert seien.
~ Finanzminister Shiokawa sagte, die Devisenmärkte sollten sich selbst überlassen bleiben und Interventionen seien zu
vermeiden. (Hoppla, Japan ist das Land mit den häufigsten Interventionen in den letzten Jahren!)
~ Der JPY schwächte sich weiter gegenüber den Hauptwährungen ab, nachdem Kuroda vom MoF den schnellen
Wertverlust des JPY gegenĂĽber dem USD als angemessen und als eine Reaktion auf den exzessiven Anstieg
interpretierte.
~ Notenbank-Gouverneur Hayami erteilt der Forderung nach einem Inflationsziel fĂĽr
die Bank von Japan eine klare Absage. Die Notenbank hätte nicht die Instrumente,
ein solches Ziel zu verfolgen. Außerdem würde es die Märkte negativ beeinflussen.
~ Die australischen Immobilienpreise sind im dritten Quartal um 3,8% (q/q) bzw.
17,3% (y/y) gestiegen.
~ Der irakische Vizepräsident bezeichnet die UN-Waffeninspekteure als Spione der
USA und Israels. Die Inspektion eines der Präsidentenpaläste sei reine Provokation.

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